Archiv der Kategorie: Russland

Russisches Flair beim Weihnachtsmarkt auf Festung Königstein



"Königstein – ein Wintermärchen" mit Weihnachtsmann (Richard Riesel), Schließkapitän Clemens (Hans-Hubert Albert) und Kindern des Königsteiner Kindergartens Wichtelhaus in Barockkostümen. Foto: Marko Förster /Festung Königstein gGmbH
Weihnachtsmann (Richard Riesel), Schließkapitän Clemens (Hans-Hubert Albert) und Kindern der Kita Wichtelhaus. Foto: Marko Förster /Festung Königstein gGmbH
Unter dem Titel „Königstein – ein Wintermärchen“ lädt die Festung Königstein auch an den Adventswochenenden 2014 zum Markt der Spiel- und Handwerksleute ein. In diesem Jahr stehen russische Weihnachtstraditionen im Mittelpunkt des Bühnenprogramms.

Das Königsteiner Wintermärchen gilt als einer der sehenswertesten Adventsmärkte Deutschlands. Er lebt von der Aura der sächsischen Bergfestung sowie von der stimmungsvollen und liebevollen Inszenierung, vom Handgemachten, vom Authentischen.

Musikanten, Gaukler, Puppenspieler und Geschichtenerzähler unterhalten ohne viel Technik. Händler bieten wie einst ihre Waren feil. Über offenen Feuern wird gegart und gekocht. Das Karussell ist handgetrieben, die Tiere in der Weihnachtskrippe sind echt.

Kinder können basteln und Stockbrot backen. Und in der ältesten Garnisonskirche Sachsens erklingt Adventsmusik von der Jehmlich-Orgel.

Zum Weihnachtsmarkt: Karussel auf Königstein / Urheber: Foto: Hagen König Copyright: Neuland Zeitreisen
Zum Weihnachtsmarkt: Karussel auf Königstein / Urheber: Foto: Hagen König
Copyright: Neuland Zeitreisen

Die 70 Buden werden vor Ort aus Holz handgezimmert und mit Stoff bespannt. Auf dem Paradeplatz und in den Kasemattengängen findet man traditionelle Handelswaren: Keramik-, Filz- und Holzartikel, Schmuck, Laternen, Felle, Floristik sowie Natur- und Kräuterprodukte.

Holzschnitzer, Steinmetze, Maler und Kupferschmiede führen altes Kunsthandwerk vor. Der Festungsbäcker holt duftende Rosinen-, Mandel- und Mohnstollen aus dem Holzbackofen.

In diesem Jahr steht der Markt unter einem russischen Stern. Das Bühnenprogramm wartet mit russischen Märchen wie „Väterchen Frost“ und „Die schöne Wassilissa“ auf.

Das Ensemble „Dawai, dawai!“ spielt feurige russische Tänze. Und zum ersten Mal gibt es eine Banja, eine traditionelle russische Sauna mit Badehaus. Hier können sich Besucher mit Wodka und Schlägen durch Birkenzweig-Bündel gründlich durchwärmen.


Blick von der Festung Königstein / Foto: Wikipedia/Nikater/gemeinfrei
Blick von der Festung Königstein / Foto: Wikipedia/Nikater/gemeinfrei

Neu ist auch die „Flimmerstunde“ von 16 bis 19 Uhr, bei der märchenhafte Scherenschnittfilme von Lotte Reiniger an die Fassade des Alten Zeughauses projiziert werden.

Und in der Pulverkasematte ist der Zeitrafferfilm „Hunderttausendsternehotel“ mit eindrucksvollen nächtlichen Landschaftsaufnahmen des Elbsandsteingebirges sehen.

Das Festungsplateau wird für den Weihnachtsmarkt aufwendig dekoriert. Etwa 400 Weihnachtsbäume werden aufgestellt und Lichterketten mit mehr als 1600 Lampen dekoriert. Über dem Eingang zur Kasematten-Weihnacht leuchten erstmals Sternbilder. In der Weihnachtswelt selbst sorgen 174 Herrnhuter Sterne für eine vorweihnachtliche Stimmung.

„Königstein – ein Wintermärchen“ findet seit 1995 statt und lockt jährlich etwa 35.000 Besucher in die Region. Geöffnet ist der Markt an allen vier Adventswochenenden jeweils samstags und sonntags von elf bis 19 Uhr. Ein Fixpunkt ist das Öffnen des mit 112 Metern längsten Adventskalenders Deutschlands.

An den Sonntagen kommt der Weihnachtsmann mit einem großen Sack Geschenke zu Besuch. Der Eintritt für den Markt ist im Festungseintrittspreis enthalten (Erwachsene 7, Ermäßigte 5, Familien 18 Euro, inklusive der Ausstellungen).

Bei hohem Besucheraufkommen steht ein Ausweichparkplatz im Gewerbegebiet Leupoldishain zur Verfügung (bitte auf die Schilder achten).

Hier geht’s zur Homepage der Festung Königstein

Dieser Text basiert weitgehend auf einer Pressemitteilung der Festung Königstein.

Mehr zu Burgen in Sachsen hier im Blog:
Graf Lehndorffs eingemauerter Schatz auf Burg Kriebstein
Burg Wolkenstein und die NVA-Schrauber
Festung Königstein: Sachsens Pakt mit Napoleon
Prinzliche Mittelalter-Graffitis auf Schloss Rochlitz



Festung Sotschi: Russlands Basis am Kaukasus



Russische Landung in Sotschi 1839 / Bild: Wikipedia/Samara Art Museum/gemeinfrei
Russische Landung in Sotschi nach 1829 / Bild: Wikipedia/Samara Art Museum/gemeinfrei
Während im Sommer 2014 alles gebannt auf die Olympischen Wettkämpfe am Schwarzen Meer schaute, geriet die Geschichte leicht in Vergessenheit. Der Begriff „Festung Sotschi“ ist nämlich historisch betrachtet ziemlich zutreffend. Nur mussten im 19. Jahrhundert keine internationalen Sportler und Besucher geschützt werden, sondern russische Großmachtsinteressen (aber das soll ja heute auch noch gelegentlich vorkommen…)
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Schlacht um die Festung Brest: Widerstandsnest der Roten Armee



Das Cholmer Tor der Festung Brest / Foto: Wikipedia/Szeder László/CC-BY-SA-3.0-migrated
Das Cholmer Tor der Festung Brest (heute Weißrussland) / Foto: Wikipedia/Szeder László/CC BY-SA 3.0 / Foto oben: Ein Wandbild im Museum zeigt die Verteidiger / Foto: Wikipedia / Adam Jones / CC-BY-SA 3.0
Die 9000 Mann starke Besatzung der Festung Brest wurde in der Nacht zum 22. Juni 1941 durch schweres Artilleriefeuer geweckt. Die 45. Infanteriedivision der Wehrmacht überquerte nach massivem Beschuss der ausgedehnten Festungswerke den Fluss Bug, um die Festung im Handstreich zu nehmen.

Es war eines der ersten wichtigen Etappenziele des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“), mit dem Ziel, die Rollbahn Richtung Osten für die schnell vorrückenden Panzerverbände der Heeresgruppe Mitte zu sichern.

Doch der minutiöse Plan ging – zumindest an dieser Stelle – erstmal schief.
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Burg Falkenberg: Nazi-Raubkunst soll zurück nach Russland



Burg Falkenberg in der Oberpfalz / Foto: Wikipedia/Urmelbeauftragter Lizenz: CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0
Burg Falkenberg in der Oberpfalz / Foto: Wikipedia/Urmelbeauftragter /  Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Es waren Stempel mit kyrillischen Buchstaben, die die Nachfahren des Barons von der Schulenburg misstrauisch machten. Wie kam eine 240 Jahre alte deutsche Lessingausgabe aus ehemals sowjetischem Besitz in die private Bibliothek von Burg Falkenberg im Landkreis Tirschenreuth (Oberpfalz)?

Ausgehend von dieser Frage starteten Reporter der Süddeutschen Zeitung eine spannende Recherche, die bis nach St. Petersburg führte und einen aufschlussreichen Blick auf die NS-Beutekunst wirft (man sollte allerdings besser von „Raubkunst“ sprechen). Und ganz nebenbei ist das Ganze noch ein Politikum mit Happy End.
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Reiche Russen wollen deutsche Burgen kaufen



Schloss Kalkhorst / Foto: Wikipedia / Holger.Ellgaard / CC BY-SA 3.0
Das wäre doch was für russische Investoren: Schloss Kalkhorst an der Ostsee ist für 1,5 Mio Euro auf dem Markt / Foto: Wikipedia / Holger.Ellgaard / CC BY-SA 3.0
Das deutsche Wall Street Journal beschäftigt sich mit der Geldanlage in Schlössern und Burgen. Wer hätte das gedacht. Autorin Laura Stevens hat mit Immobilienmaklern gesprochen und einen interessanten Artikel geschrieben.

Ihr Fazit: Burg-Besitz ist nichts für schwache Nerven, und man sollte Geld mitbringen, um die Gemäuer zu erhalten. Am besten viel davon.

Der Artikel erwähnt einige Promis, die bekanntermaßen in Deutschland Burgbesitzer waren (Thomas Gottschalk auf Schloss Marienfels) oder Nicolas Cage auf Schloss Neidstein in der Oberpfalz. Als Beispiel für Luxus-Anwesen, die gerade auf dem Markt waren, nannte die Autorin die malerische Burg Kipfenberg im bayerischen Landkreis Eichstätt, die für 5,7 Millionen Euro angepreist war, kurze Zeit darauf aber von einem Bremer Unternehmer gekauft wurde.
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