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Hildburghausen: Heute Bürgerentscheid über Exhumierung der „Dunkelgräfin“

Das Grab der “Dunkelgräfin” Foto: Wikipedia/Polemon
Das Grab der “Dunkelgräfin” Foto: Wikipedia/Polemon
Update: Die Stimmen sind ausgezählt: Eine Absolute Mehrheit ist gegen die Exhumierung. Das Grab darf trotzdem geöffnet werden. Mehr dazu hier im Blog.

10.000 Hildburghausener sind am heutigen Sonntag aufgerufen, per Bürgerentscheid über die Exhumierung der so genannten Dunkelgräfin von Schloss Eishausen abzustimmen (Ergebnis siehe unten). Bürger haben die Entscheidung erzwungen, nachdem der Hildburghausener Stadtrat dem MDR Thüringen erlaubt hatte, die Knochen aus dem Grab der „Dunkelgräfin“ (auf Kosten des Gebührenszahlers) zu exhumieren.


Der Sender will die sterblichen Überreste in einer Art Mystery-Spektakel (natürlich “streng wissenschaftlich”) untersuchen lassen. Eine örtliche Bürgerinitiative, die starken Rückhalt in der  Bevölkerung hat, will den Mythos um das Grab bewahren  und eine Störung der Totenruhe verhindern.

Ein Bürgerbegehren hielt die MDR-Senderverantwortlichen zunächst auf. Hildburghausener sammelten mehr als 700 Unterschriften gegen Graböffnung.

Der MDR möchte herausfinden, ob es sich bei der im Jahr 1837 Verstorbenen um die Tochter des hingerichteten französischen Königs Ludwig XVI., Marie Thérèse Charlotte von Frankreich, genannt Madame Royale, handelt.

Sollten beim Bürgerentscheid 4000 Hildburghausener gegen die Pläne des Senders stimmen, dürfte das Grab nicht geöffnet werden. Dann würde das Mysterium, auf das man in der Region ziemlich stolz ist, erhalten bleiben.

Die Stadtverwaltung von Hildburghausen hat für die 10.000 Wahlberechtigten lediglich drei Wahlräume geöffnet, was rechtlich zulässig ist, da  auch Briefwahl möglich ist: Abgestimmt werden kann im Rathaus, in einer Kita und im Gemeindehaus Wallrabs.

In den Ortsteilen Leimrieth, Pfersdorf, Ebenhards, Gerhardtsgereuth, Bürden und Weitersroda wird es keine Stimmlokale geben.

Man darf gespannt sein, wie der MDR reagiert, wenn tausende Hildburghausener sein Vorgehen ablehnen, das Quorum aber dennoch verfehlt wird.

Links:

Mehr Infos zur Diskussion um MDR und Dunkelgräfin.

Seite der Bürgerinitiative Dunkelgraefinhbn.de

—— > Update: Das Grab darf geöffnet werden. Mehr hier im Blog


Nach Zwangsversteigerung: Neonazis auf Schloss Germersleben?

Der MDR berichtet über Schlosskauf und das bevorstehende Skinhead-Konzert. Bild: Screenshot
Der MDR berichtet über Schlosskauf und das bevorstehende Skinhead-Konzert. Bild: Screenshot

Achtung – neuer Stand (20.8.2013): Das Schloss geht nun DOCH an den rechten Konzertveranstalter. Mehr dazu hier im Blog.

Der norddeutsche Rechtsrock-Veranstalter Oliver M. hat für 12.000 Euro die Ruine von Schloss Germersleben (in Groß Germersleben, Sachsen-Anhalt) bei einer Zwangsversteigerung erworben. Er möchte auf dem 48.000 Quadratmeter großen Grundstück bereits im Mai ein rechtes Skinhead-Konzert veranstalten – und hat es bereits bei der Gemeinde angemeldet. Das meldet der MDR.

Nach Angaben des Senders hat der neue Schlossbesitzer an seinem bisherigen Wohnort Nienhagen im Landkreis Harz bereits diverse rechte Konzerte veranstaltet. Zu Pfingsten 2012 sollen in dem 380-Seelen-Dorf 1800 Neonazis erschienen sein, schreibt die Mitteldeutsche Zeitung.
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Bürgerentscheid über Exhumierung der Dunkelgräfin



Update (21.4.2013): Der Bürgerentscheid ist vorbei. Ergbnis: Eine Absolute Mehrheit der Wähler ist gegen die Exhumierung. Das Grab darf trotzdem geöffnet werden, da das nötige Quorum nicht erreicht wurde. Mehr dazu hier im Blog.

Dicke Schlappe für den Mitteldeutschen Rundfunk: Der Plan des Senders, die Knochen der sogenannten Dunkelgräfin von Schloss Eishausen auf Kosten des Gebührenszahlers zu exhumieren, um sie bei einer Art Mystery-Spektakel (natürlich „streng wissenschaftlich“) untersuchen zu lassen, ist von einem Bürgerbegehren aufgehalten worden. Die Hildburghausener sammelten mehr als 700 Unterschriften gegen die von der Lokalpolitik genehmigte Graböffnung und haben so einen Bürgerentscheid erzwungen. Dieser soll nun am 21. April stattfinden. Das musste der MDR heute zugeben. 10.000 Hildburghausener dürfen dann ihre Stimme abgeben und könnten das Projekt des Senders damit endgültig kippen.
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MDR will „Dunkelgräfin“ von Schloss Eishausen exhumieren


Update: Knochenfunde im Grab:
Die Exhumierung der „Dunkelgräfin“ hat am 15. Oktober 2013 stattgefunden (Link zum Artikel).
Der MDR fand etwa fingerlange Sklettteile, die nun untersucht werden sollen.

Marie Antoinette mit ihren Kindern, links ihre älteste Tochter Marie Thérèse. Foto: Wikipedia/Musée de France
Eine geheimnisvolle Tote bewegt Hildburghausen. Über die Exhumierung des Skeletts der „Dunkelgräfin“ wurde am 21. April in einem Bürgerentscheid befunden. Dabei gab es zwar eine 70-prozentige Mehrheit gegen die Graböffnung. 1656 Hildburghausener lehnten das MDR-Projekt an der Wahlurne ab. Die insgesamt nötige Teilnehmerzahl wurde jedoch nicht erreicht.

Grund für die Aufregung in der südthüringischen Provinz: Auf Schloss Eishausen könnte jahrzehntelang inkognito eine Tochter des hingerichteten französischen Königspaars Ludwig XVI. und Marie-Antoinette gelebt haben.

Der royale Glanz mit einer Prise X-Faktor bekommt der 12.000-Einwohner-Kreisstadt im Werratal bislang ganz gut. Touristen hat sie ansonsten in Punkto Sehenswürdigkeiten ein Renaissance-Rathaus, Bürgerhäuser im „Zopf“-Stil und das Trützschlersche Milch- und Reklamemuseum zu bieten.

Und nun plant der MDR Thüringen die Exhumierung der Knochen inklusive DNA-Test, um zu prüfen, ob die Verstorbene mit der Bourbnen-Familie verwandt war. Gegen die Untersuchung, die das Mysterium entzaubern könnte, regt sich allerdings auch massiver Widerstand, der die Pläne des Senders vorerst durchkreuzt hat.
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MDR wählt „Top 10“ der mitteldeutschen Burgen – mit Volksmusik




mdr_burgen.jpgWährend andere Sender ihren Zuschauern „Supermodels“ und Möchtergern-Sänger zum Fraß vorwerfen zur Abstimmung auf den Bildschirm zoomen, geht der MDR andere Wege. Der biedere Mitteldeutsche Rundfunk lässt die „schönste Burg Mitteldeutschlands“ wählen.

Am Mittwoch, 12. März 2008, stellte Schlagerstar Olaf Berger das Ergebnis nach der Tagesschau vor. Da war ein Großteil der eher älteren Zuschauerschar ja noch wach…
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