Schlagwort-Archive: Burgen am Niederrhein

Schloss Moyland: Achtung, Kunst!



Schloss Moyland bei Bedburg-Hau - heute ein bekanntes Museum / Foto: Burgerbe.de
Schloss Moyland bei Bedburg-Hau – heute ein bekanntes Museum / Foto: Burgerbe.de
Im Museum Schloss Moyland steht von März bis September 2013 das für die Kunst werbende Künstlerplakat im Vordergrund. Ziemlich selbstreferentiell, wenn man so will. Titel der Ausstellung: „Achtung, Kunst!“. Aus seinem Bestand zeigt das Museum Plakate von Joseph Beuys, Joseph Fassbender, HAP Grieshaber, Horst Janssen, Nam June Paik und anderen.

Museum Schloss Moyland ist aus einer Sammlung der Brüder Hans und Franz Joseph van der Grinten hervorgegangen. Franz Joseph van der Grinten gestaltete auch selbst Plakate. Mit ihnen wurden Kunstausstellungen vor allem im Haus van der Grinten in Kranenburg angekündigt.

Sehenswert ist auf jeden Fall das Gebäude: Ein restauriertes neugotisches Wasserschloss mit vier Flügeln bei Bedburg-Hau, bewacht von einem Bronze-Mops. Ein tolles Fotomotiv am linken Niederrhein (erstmals erwähnt im Jahr 1307).

Preußenkönig Friedrich II. traf hier im September 1740 mit Voltaire zusammen und diskutierte über philosophische Fragen und das niederrheinische Wetter. Heute gehört das Schloss der Stiftung Museum Schloss Moyland.

Öffnungszeiten (Sommerhalbjahr): Di.–Fr. 11–18 Uhr, Sa. und So. 10–18 Uhr

Adresse:
Schloss Moyland,
Am Schloss 4
47551 Bedburg-Hau

Link zur Seite des Museums Schloss Moyland


Zur Trauung nach Schloss Dyck: Einst Heimat dickschädeliger Raubritter




Tobi und Yvonne kurz nach der Trauung vor der Kulisse von Schloss Dyck

Im Sommer auf dem malerischen Wasserschloss Dyck zu heiraten, ist eine großartige Idee. Das dachten sich Yvonne und Tobi, damals noch aus Meerbusch – und sie hatten Recht.

Man muss sich nur früh genug anmelden, denn mittlerweile ist das kleine Trauzimmer mit Blick auf Wassergraben und Park bestens frequentiert.

Dass sich feiernde Hochzeitsgesellschaften sozusagen die Klinke in die Hand geben, ändert am Reiz des Ortes aber nichts, denn auf dem Gelände ist genug Platz.

Auch für umfangreiche Foto-Sessions mit Brautpaar, Familie und Freunden vor der Schlosskulisse.
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Neuss: Archäologen entdecken Burg des Erzbischofs



Presseschau Januar/Februar 2012:
Bei Kanalarbeiten im rheinischen Neuss sind die Stadtarchäologinnen auf ungewöhnliche Mauerreste gestoßen. Die Ausgräberinnen sind sich sicher: Es handelt sich um Überreste der legendären Burg aus dem 13. Jahrhundert, erbaut vom Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1205-1261), der 1248 auch den Grundstein des Kölner Doms gelegt hat.

Das Foto oben zeigt den Bischof auf einem Mosaik im Kölner Dom. Bild: Wikipedia / Oosjsieu / CC-BY-SA 3.0.

Bei den Arbeiten kam ein Mischmauerwerk aus Basalten, Tuffen und Grauwacken zu Tage – beigemischt waren auch römische Ziegel (Neuss „Novaesium“ war eine römische Gründung an der Rheingrenze des Imperiums).

Das Gebäude an einem Steilhang des damaligen Rheinufers muss groß gewesen sein. An der Rheinseite war es durch einen 1,8 Meter breiten Pfeiler verstärkt. Inzwischen hat der Fluss seinen Lauf verändert.


Zum Artikel auf NGZ-Online



Schloss Hülchrath: Wohnen, wo Wikinger wüteten



Schloss Hülchrath: Der Turm ragt hoch in den niederrheinischen Himmel
Schloss Hülchrath: Der Turm ragt hoch in den niederrheinischen Himmel / Fotos: Burgerbe.de
Die Wikinger sind schuld.

Die beutehungrigen Normannen schipperten in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhundert immer wieder den Niederrhein hinauf und hinunter. Gelegentlich überwinterten die Schwertträger auch in der Gegend.

Angenehmer als in ihrer kargen Heimat war’s im Dauernieselregen des fruchtbaren Trauerweidenlandes zwischen Xanten und Neuss allemal.

Für die Bevölkerung war das nicht so lustig. Die flüchtete in eilends errichtete Turmhügelburgen auf den wenigen natürlichen Erhebungen oder künstlichen Inseln.

Eine dieser so genannten Motten war (vermutlich) der Vorläufer von Schloss Hülchrath: heute eine Burg mit kleinem Biergarten bei Grevenbroich, etwa zehn Kilometer westlich von Düsseldorf.
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Die seemännische Turmhaube von Gut Dyckhof



Am flachen Niederrhein sind Kirch- und Burgtürme weithin sichtbar. Eine entsprechend auffällige Landmarke ist die barocke Haube des Dyckhofs inmitten von Feldern bei Meerbusch-Büderich.

Ein reichlich untypisches Bauwerk für diese Gegend, das man normalerweise eher nach Oberbayern verorten würde. Es ist wohl auch die aufwendigste Barockhaube des Rheinlands.

Hinter der Bauweise steckt eine interessante Geschichte: Die ehemalige Wasserburg wird erstmals 1393 in einer Neusser Urkunde erwähnt. 1666 entscheidet sich der damalige Besitzer Wolfgang Günther von Norprath für den Umbau von der trutzigen Festung zum Barock-Schloss.

Nicht einfach, angesichts der dicken mittelalterlichen Mauern und der kantigen Formen, die seine Familie nun schon in der siebten Generation beschützten, und die so gar nichts Spielerisch-Leichtes hatten.

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