Der Standort dieser Kaderschmiede der Blaublüter, Schloss Bedburg, war entsprechend herrschaftlich: eine mittelalterliche Wasserburg, im 16. Jahrhundert umgebaut zum Renaissanceschloss.
1839 hatte der Schulträger, die „Genossenschaft des Rheinischen Ritterbürtigen Adels“ die Burg gekauft und zum Internat umbauen lassen. Hinzu kamen ein viergeschossiger Schultrakt und eine Kapelle.
Der Schulbetrieb startete mit 13 Schülern, um die sich acht Lehrer kümmerten. Ein Zahlenverhältnis, von dem heute selbst teure Privatgymnasien nur träumen können.
Das rechnete sich natürlich nicht, daher wurden ab 1851 auch Söhne aus gutbürgerlichem Haus aufgenommen, sofern sie gut katholisch waren. Die Zahl der Bürgerlichen überstieg die der jungen Adeligen bald bei weitem.
Die Akademie war zudem die einzige Schule, die zu diesem Zeitpunkt im Kreis Bedburg zum Abitur führte. Als „Oberdirektor“ der Lehranstalt fungierte „Ritterhauptmann“ Graf Johann Wilhelm von Mirbach-Harff, der die Idee zur Gründung hatte und sich deren Satzung vom preußischen König persönlich hatte genehmigen lassen.
Das Gebäude ist in Privatbesitz. Versuche des Eigentümers, es an die Stadt Bedburg zu verkaufen, scheiterten bislang an den veranschlagten Kosten für Erhaltungsmaßnahmen in Höhe von 12 Millionen Euro. Jahrelange Abbruch und Reparaturarbeiten sind im Juni 2013 beendet worden.
Nun wartet die Stadt auf Fördermittel, um die Neugestaltung des Vorplatzes in Angriff nehmen zu können. Bei einem Wettbewerb hatte der Vorschlag eines Architekturbüros aus Köln/Bonn das Rennen gemacht: Der Platz soll eine von Pflanzen gesäumte Kiesfläche werden und einen guten Blick auf das Schloss ermöglichen.
Ein Schild am Eingang weist zurzeit übrigens darauf hin, dass man im Schloss Wohnungen und Büros mieten kann.
Das Schloss an der Erft ist von einer öffentlich zugänglichen Parkanlage umgeben. Bis zum (völlig verschlafenen) Zentrum von Bedburg mit Kirche und Eiscafé sind es nur ein paar Meter.
Fotos: Burgerbe.de
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