70 Meter breit und zwölf Meter hoch und mit funktionsfähigen Kanonen bewehrt ist das schottische Highland Valley Castle. Doch nirgendwo zwischen Orkneys und Edinburgh gibt es ein Schloss mit dem (etwas abstrusen) Namen „Hochland-Tal-Schloss“.
Abergeldie Castle in besseren Tagen / Foto: Wikipedia / Peter Gordon / CC-BY-SA 2.0 / Foto oben: Screenshot YoutubeAngst um das 465 Jahre alte Abergeldie Castle: Nach lang anhaltenden Regenfällen hat der dramatisch angeschwollene schottische Highland-Fluss Dee ein 20 Meter breites Stück Steilufer direkt am Schloss weggerissen.
Der vierstöckige, 465 Jahre alte Wohnturm droht unterspült zu werden und einzustürzen. Ein massives Fundament, das die Standfestigkeit sichern würde, ist nicht vorhanden – es gibt lediglich einen Keller.
Carbisdale Castle: Deutscher Touristenbus parkt direkt vor der Tür (1990) / Foto Burgerbe.de / Foto oben: Flickr / di_greatoutdoors / CC-BY-SA 2.0Eine Klassenfahrt nach Schottland: Hunderte Kilometer im Bus durch die wildromantischen Highlands – das war 1990 ein traumhaftes Erlebnis einer Düsseldorfer Abiturklasse.
Einer der Höhepunkte der Tour war die Übernachtung auf einem echten Hochlandschloss mit 365 Fenstern und mehreren Geistern: Carbisdale Castle.
Das neogotische Schloss am Kyle of Sutherland war seit 1945 Jugendherberge mit 189 Plätzen. Auch den Ansturm der neugierigen Deutschen und ihre nächtlichen Ausflüge auf der Suche nach Geistern, Geheimgängen und dem nächsten Pub haben die historischen Mauern gut verkraftet.
Gut, es gab ein bisschen Theater mit der Herbergsleitung über Abwasch-Dienste und einen beleidigten Beschwerdebrief der reiseleitenden Lehrer ans schottische Jugendherbergswerk, aber Schwamm drüber.
Eine Auffrischung der einprägsamen Eindrücke vor Ort ist heute leider nicht mehr möglich: 2011 wurde die Jugendherberge nach schweren Frostschäden geschlossen. Zuletzt zählte sie 20.000 Besucher pro Jahr. Carbisdale Castle verkauft und ausgeschlachtet weiterlesen →
Schlossherr werden in den schottischen Highlands! Mit ein bisschen Kleingeld kann man sich diesen Wunsch erfüllen. Man braucht nur mal in die englischsprachigen Immobilienbörsen zu schauen.
Makler Cyle Cockburn hat beispielsweise das Chateau-artige Dall House im Touristenort Pitlochry im Angebot (bekannt, weil um die Ecke das Blair Castle des Duke of Atholl liegt).
Dieses Dall House-Anwesen von 1855 hat nun 81 Zimmer, davon eignen sich 38 als Schlafräume zur Vermietung an Touristen. Nicht alle im Schloss, aber in 45 schlossnahen Bungalows mit Schloss oder Gartenblick. Ein alter Swimming Pool, Sporthalle und Schießstand sind inklusive.
Die große Halle des Christ Church College in Oxford – Vorbild für die große Halle in Hogwarts / Foto: Wikipedia/chensiyuan CC-BY-SA-3.0 / Foto oben: Wikipedia / Karen Roe / CC-BY-SA 2.0Die Harry-Potter-Filme zeigen viele Orte, die es auch in der realen Welt gibt, zum Beispiel den Glenfinnan-Viadukt in Schottland oder den Bahnhof King’s Cross in London. Bei Letzterem fehlt nur das berühmte Gleis 9 3/4.
Aber wo liegt Schloss Hogwarts, die garantiert muggelfreie Schule für Zauberei und Hexerei denn nun wirklich?
Folgt man für die Antwort dem Schienenweg des Hogwarts-Express von London nach Norden, vorbei am verspukten Schloss Edinburgh, wäre das neogotische Zauberschloss an einem der Lochs in den nordöstlichen Highlands zu verorten. Wie man hört in der Nähe der Stadt Drufftown.
Dummerweise gibt es in der Gegend kein passendes, von vielen Türmchen gesäumtes Gemäuer mit entsprechender, vielhundertjähriger Burgtradition, das als Filmkulisse dienen könnte.