Schlagwort-Archive: Wiederaufbau

Der Wiederaufbau von Schloss Hertefeld



Schloss Hertefeld mit der Burgruine / Fotos: Burgerbe.de
Der wiederaufgebaute Teil von Schloss Hertefeld mit der Schlossruine im Vordergrund / Fotos: Burgerbe.de
Anfang 1945: Der Widerstand der Wehrmacht gegen die am Niederrhein vorrückenden Amerikaner, Briten und Kanadier war ebenso zäh wie aussichtslos.

Als sich die deutschen Truppen im Februar schließlich auf das rechte Rheinufer zurückzogen, versuchten sie, möglichst alle linksrheinischen Quartiere zu zerstören, die die nachrückenden Alliierten hätten nutzen können.

Dem fiel auch Schloss Hertefeld bei Weeze zum Opfer. Das Schloss wurde von den Soldaten niedergebrannt, die benachbarte Rentei schwer beschädigt. Endzeit am Niederrhein.
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Burg Boetzelaer: Von der Ruine zum Burghotel



Der Verlauf des Südflügels ist architektonisch nur angedeutet.
Der Verlauf des Südflügels ist architektonisch nur angedeutet. Fotos: Burgerbe.de

Ich mag ja diese Vorher-Nachher-Bilder von gelungenen Burg-Sanierungen. Ein Paradebeispiel dafür ist Burg Boetzelaer in Kalkar-Appeldoorn am Niederrhein – und zwar gerade weil hier nicht versucht wurde, irgendein Möchtegern-Mittelalter nachzubilden.

Diese Burg hat buchstäblich zwei Seiten. Zum sogenannten Boetzelaerer Meer hin (es handelt sich um einen größeren Teich) präsentiert sie sich als sehenswertes klassizistisches Schloss, das seine früheren Zeiten als wehrhafte Burg durchaus noch ahnen lässt.
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Der Wiederaufbau von Burg Neuhaus (Steiermark)



Burg Neuhaus in der Steiermark: Von der Ruine zur Burg / Foto: Wikipedia / acp / CC BY 3.0
Burg Neuhaus in der Steiermark: Von der Ruine zur Burg / Foto: Wikipedia / acp / CC BY 3.0
„Der Staat“ kann nicht alle Denkmäler retten, erhalten und wieder zu Schmuckstücken machen. Zumindest nicht, wenn er nebenbei noch Renten zahlt, notdürftig Autobahnen repariert und gelegentlich Bankmanagern aus der Patsche hilft…

Land, Bund, EU, Vereine, Stiftungen, Lotterien etc. können unterstützten – was am Ende aber zählt, ist der Einsatz der Eigentümer.  Ein grandioses Beispiel dafür, wie aus einer Ruine wieder ein Wahrzeichen eines Landstrichs wurde, ist Burg Neuhaus in der Steiermark. Davon berichtet ein Artikel in der „Kleinen Zeitung“.
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Berliner Stadtschloss: Kuppel ohne Dach-Café



Berliner Stadtschloss-Baustelle: Die Wände wachsen / Foto: Wikipedia /   Olga Bandelowa / CC BY-SA 2.0 DE
Berliner Stadtschloss-Baustelle: Die Wände wachsen / Foto: Wikipedia / Olga Bandelowa / CC BY-SA 2.0 DE / Foto oben: Burgerbe.de
Dank einer anonymen Millionenspende bekommt das im Wiederaufbau befindliche Berliner Stadtschloss auch wieder eine gläserne Kuppel (und keinen billigeren Betonersatz).

Die bisher gespendeten Mittel reichen allerdings nicht aus, um auf dem künftigen Schloss-Dach auch noch ein Café einzurichten. Das sollte drei Millionen Euro kosten.

Die Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum hat den Café-Bau daher jetzt erstmal gestrichen. Sollte das Geld doch noch zusammenkommen, könnte das Dach-Café aber auch noch zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden, betont die Stiftung.
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Bachritterburg Kanzach: Neubau in Schwaben




Die Bachritterburg am Ortsrand von Kanzach / Foto: Wikipedia / Frank Sautter
Die Bachritterburg am Ortsrand von Kanzach / Foto: Wikipedia / Frank Sautter / CC BY 3.0 DE
Die Zeit des Burgenbaus ist längst nicht vorbei. Dank diverser Fördertöpfe schießen hier und da plötzlich mittelalterliche Burgtürme aus dem Boden – und werden zu beliebten Touristenattraktionen. Natürlich ist der Bau einer kompletten Verteidigungsanlage aus Stein wie in Guèdeleon oder Friesach wahnsinnig aufwendig – demgegenüber ist der Eigenanteil an einer Holzburg selbst für Kleingemeinden locker zu stemmen.

Beispiel: Das schwäbische Kanzach am Federsee. Hier stand bis 1392 die hölzerne Turmhügelburg der Herren von Pflummern, genannt die Bachritter. Örtliche Bürger waren mit dem herausfordernden Benehmen der Adeligen nicht ganz einverstanden und äscherten die Anlage ein.

1998 konnte Karl Banghard, damaliger Bauleiter des Steinzeitdorfs Bad Buchau, den Gemeinderat und den Bürgermeister des 480-Einwohner-Fleckens dafür begeistern, die sogenannte Bachritterburg mitsamt Vorburg und Wirtschaftsgebäuden neu zu errichten. Und zwar als historisch möglichst genaue Kopie – komplett auf Holz. Kosten sollte das Ganze zwei Millionen Euro.

Glücklicherweise übernahmen die EU 70 Prozent und das Land Baden-Württemberg weitere 15 Prozent. Die restlichen 15 Prozent zahlte das Dorf – einen Teil leisteten die Kanzacher selbst in Form von Arbeitsstunden ab.

Ein Förderverein („Freunde der Bachritterburg“) mit 200 Mitgliedern unterstützt das Projekt. Im Juni 2004 wurde die Einweihung mit einem Mittelalterspektakel gefeiert.

Inzwischen kommen jährlich rund 20.000 Besucher, um die Burg zu sehen. Diverse Mittelaltergruppen schlagen hier gerne ihr Lager auf und zeigen Kunsthandwerk und Schaukämpfe: Alles in allem eine enorme Bereicherung der örtlichen Kultur.

Zumindest ist der aktuelle Trend zur Holzburg historisch erheblich genauer als das, was bei der vorherigen Burgenbau-Welle im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts geschah.

Spleenige Millionäre mit unterbeschäftigten Gattinen ließen sich damals türmchenreiche neugotische „Ritterburgen“ in kunstvoll designte Gartenlandschaften klotzen und träumten vom edlen Schlossherrenleben…



Weiterlesen:
Und hier geht’s zu einem langen Artikel der Schwäbischen Zeitung über Burg Kanzach: „Wie Kanzach mit EU-Geld zu seiner Burg kam

Die Bachritterburg hat auch eine Homepage.

Hier ein paar Bilder der Bachritterburg Kanzach bei YouTube: