An der staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe kann man die Grundlagen einer Fülle von Berufen lernen, die irgendwie mit klassischer Musik zu tun hat: vom Orchester-Dirigenten bis zum Opern-Rezensenten im öffentlich-rechtlichen Radio.
Und das alles in einem der schönsten Renaissance-Schlösser im Ländle mit einem klangvollen Namen: Gottesaue. Das sollte doch einen Bach’schen Choral wert sein. 200 Professoren und Lehrbeauftrage unterrichten hier 648 Studierende – ein Verhältnis, von dem man selbst an sündhaft teuren Privatunis nur träumen kann.
Das Schloss steht am Ort einer früheren Benediktinerabtei aus dem elften Jahrhundert. Diese fiel 1525 der Reformation zum Opfer. Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach ließ hier zwischen 1588 und 1597 ein Renaissance-Schloss hinsetzen.
1818 zog das großherzoglich badische Militär ein. Auf die Soldaten folgte 1919 eine Nutzung als Mietshaus.
Da die Nazis im Zuge ihrer Aufrüsung Platz für Truppen brauchten, wurde das Schloss 1936 erneut Kaserne. Bei einem Luftangriff auf Karlsruhe im Mai 1944 wurde das Schloss weitgehend zerstört.
Die stehen gebliebenen Teile erwiesen sich als derart wackelig, dass sie gesprengt werden mussten.
1982 bis 1989 kam es zum Wiederaufbau – ausgehend vom Zustand des 16. Jahrhunderts. Noch erhaltene Mauerreste wurden in den Bau einbezogen. Im Jahr der Fertigstellung zog die Musikhochschule ein.
Wikipedia-Eintrag zur Hochschule für Musik Karlsruhe
Und hier ein paar YouTube-Bilder von Schloss Gottesaue (engl.):