Schlagwort-Archive: Schlösser in Schwaben

Weißenhorn: Rathaus zieht ins Fuggerschloss



Fuggerschloss und Neuffenschloss in Weißenhorn/Foto: Fuggerschloss und Neuffenschloss in Weißenhorn/Foto: Andreas Praefcke/Creative Commons Attribution 3.0 Unported
Fuggerschloss und Neuffenschloss in Weißenhorn/Foto: Andreas Praefcke/Lizenz: CC Attribution 3.0

Die Fugger waren unermesslich reich. Zumindest aus Sicht der Schwaben. Und was macht man im Ländle mit viel sauer erspartem Geld? Genau: Man baut sich was.

So dachten sich das auch Jakob Fugger, als ihm der massiv in seiner finanziellen Schuld stehende Kaiser Maximilian im Jahr 1507 die Herrschaft über das Örtchen Weißenhorn bei Neu-Ulm übertrug. Der Fugger ließ gleich 1513 ein repräsentatives Schloss bauen und hatte dabei – wie fast immer – Glück.

Denn zwölf Jahre später wäre es um die Renaissancepracht fast geschehen. Angeblich 25.000 aufständige Bauern versuchten den Reichtum der Fugger zu plündern. Doch Weißenhorns Bürger konnten die Mauern verteidigen – woraufhin die aufgebrachte Landbevölkerung über das nahe Kloster Roggenburg herfiel.
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Schloss Urach ist älter als bislang bekannt



Das ehemalige Residenzschloss Urach / Foto: Wikipedia/Misburg3014
Das ehemalige Residenzschloss Urach / Foto: Wikipedia/Misburg3014/CC-BY-SA-3.0
Mit dem einstigen Residenzschloss im schwäbischen Urach stimmt etwas nicht. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass die Stein- und Fachwerkkonstruktion 1443 errichtet worden ist.

Das galt bislang auch als schlüssig, denn 1442 hatten Ludwig I. und Ulrich V. die Herrschaft über Württemberg im Nürtinger Vertrag unter sich aufgeteilt.

Ludwig beschloss, im beschaulichen Urach nahe Tübingen zu residieren. Dazu ließ er die alte Uracher Burg abreißen und daneben das neue Residenzschloss errichten. Schloss Urach steht noch heute und gehört dem Land Baden-Württemberg.

Der Bauhistoriker Tilmann Marstaller hat nun 14 Holzproben aus dem Dachgebälk genommen und anhand der Wachstumsringe Erstaunliches festgestellt.

Das Holz stammt nicht aus den Jahren kurz vor 1443/44, sondern wurde 1399/1400 geschlagen.  Wahrscheinlich ist das Schloss also deutlich älter als angenommen. Eine Zweitverwertung des Holzes schließt der Fachmann aus. Darüber berichtet der Albbote.

Die Untersuchung wirft viele neue Fragen auf: Wer könnte den Bau in Auftrag gegeben haben – und zu welchem Zweck.

Gab vielleicht die Existenz des Schlosses den Ausschlag für die Wahl Urachs als Residenzort des Grafen? Nun herrscht in Urach erstmal Forschungsbedarf…



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Und hier geht’s zum Artikel des Albboten: „Kleine Sensation: Das Schloss Urach ist wohl älter als gedacht



Schloss Gomaringen: Wo Gustav Schwab von Hellas träumte




Dass man sich Burgen meist als durchgehend steingewordene Festungen vorstellt, ist ein Trugschluss. In Mittelalter und Früher Neuzeit boomte das Fachwerk.

Auf die trutzigen Wälle wurden flugs noch ein zwei Etagen aus Holzbalken und Lehm gesetzt.

Das war verhältnismäßig günstig, einfach zu bauen – und sah auch noch repräsentativ aus. Zudem war das Wohnen im fensterreichen Fachwerkambiente erheblich komfortabler als umgeben von dicken, kalten Mauern.
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Ifflinger Schloss: Jetzt Museum Oberes Donautal



Das Schloss in Fridingen wurde  renoviert. Foto: Wikipedia/Roland Nonnenmacher, D-88287 Günkraut
Das Schloss in Fridingen wurde renoviert. Foto: Wikipedia/Roland Nonnenmacher, D-88287 Günkraut/CC-BY-SA-3.0

Das um 1330 erbaute Ifflinger Schloss im schwäbischen Fridingen an der Donau präsentiert sich frisch renoviert. Die offizielle Wiedereröffnung soll am 7. Juni 2013 begangen werden.

Im Schloss, das durch seine erhaltene Fachwerk-Fassade in der oberen Etage heraussticht, ist das Fridinger Heimatmuseum untergebracht, inzwischen erweiert zum Museum Oberes Donautal.

Dort soll im Juni 2013 eine Sonderausstellung zur Geschichte des 3117-Einwohner-Orts starten, wobei neben alten Urkunden auch einige Objekte aus Privatbesitz gezeigt werden, z.B. ein 120 Jahre altes Wirtshausschild. Das meldet die Schwäbische Zeitung.

Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Regionalgeschichte der Burgen. Rund 40 Burgen standen einst im Oberen Donautal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen. Nicht alles repräsentative Ritterburgen. Ein Teil bestand auch aus unzugänglichen Felsennestern.

Die Kosten für die Sanierung übernimmt weitgehend die Stadt. Für die Aufarbeitung des Fachwerks war der Einsatz einer Spezialfirma nötig. Zuletzt war das Schloss in den 1980er Jahren saniert worden.
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Schloss Hettingen: Als Nachbarn die Narrenburg



In Schloss Hettingen befindet sich die Verwaltung des Städtchens…
Schloss Hettingen bei Sigmaringen findet man am besten, wenn man den Pfeilen in Richtung „Narrenburg“ folgt. Der Name weckt bei mir als Rheinländer natürlich Assoziationen: Eine Burg in der Hand von Karnevalisten? Eine Zitadelle des Frohsinns? Eine Insel der Albernheit im Meer des alltägliches Ernstes?

Naja, wenn man rauffährt, findet man Schloss Hettingen, heute Rathaus der Stadt und daneben einen Neubau, die Narrenburg.

Diese beherbergt heute das Fastnachtsmuseum Narrenburg, ein europäisches Karnevalsmuseum. Gezeigt werden internationale Faschingsbräuche und natürlich die Utensilien der schwäbisch-allemannischen Fastnacht. Karfreitag ist geschlossen.

Das Haus hat auch ansonsten etwas eigenwillige Öffnungszeiten (sonn- und feiertags von 13.30 bis 17 Uhr) und war, als ich ankam, leider gerade zu.

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