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Schloss Kauf

Mexikaner kaufen Schloss Mühlberg in Brandenburg



Moritz von Sachsen (1521-1553) in Dienstkleidung. Er machte Schloss Mühlberg zum Jagdschloss. Bild: gemeinfrei / Foto oben: Wikipedia / Radler59 / CC-BY-SA 3.0
Auch so kann Globalisierung laufen: Drei Geschwister aus Mexiko-Stadt haben über den Berliner Zweig ihrer Immobilienfirma Noox das leer stehende Schloss Mühlberg an der Elbe gekauft.

In der mexikanischen Botschaft in Berlin ist man mächtig stolz auf die Landsleute.

Sie planen im Schloss im Südwesten von Brandenburg eine „Kunstresidenz“ aufzubauen. Das berichtet die Lausitzer Rundschau.

In der Vierflügelanlage haben im Auftrag der neuen Besitzer bereits erste Arbeiten begonnen. Für das erste Juliwochenende ist ein Eröffnungsfest geplant.

Mühlberg ist ein für die Geschichte der Reformation bedeutsames Pflaster: Vor den Toren des Ortes schlugen kaiserliche Truppen im April 1547 das Heer des protestantischen Schmalkaldischen Bundes entscheidend – mit erheblichen Folgen für die Machtverteilung im damaligen Sachsen.



Am ersten Juli-Wochenende wurde 2018 „Grand Opening“ gefeiert (nur sichtbar für eingeloggte Facebook-Nutzer)

Ein Holzschnitt zeigt die Schlacht bei Mühlberg von 1547 / Bild: gemeinfrei
Die neuen Eigentümer informieren auf einer spanischsprachigen Seite über ihre Pläne mit dem Schloss und zeigen Bilder. Entstehen könnten hier „Networking-Räume, Minilofts, Ateliers, eine Kunstgalerie, eine Taverne und Bio-Obstgärten“.

Auf der Seite kann man auch für den Erhalt des Schlosses spenden.

Das Schloss wurde 1272 als „castrum mulberch“ erstmals erwähnt. Damals noch als Wasserburg der Herren von Ileburg, die einen Übergang über die Elbe schützte.

Nachdem das Schloss bei einem Stadtbrand schwer beschädigt worden war, ließ es Sachsen-Herzog Moritz 1545 als Renaissance-Jagdschloss wiederaufbauen.

Zwei Jahre später sollte Moritz bei der Schlacht bei Mühlberg an der Seite von Kaiser Karl V. mitkämpfen.

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Nach dem Sieg musste Moritz geschlagener Vetter die sächsische Kurwürde abgeben. Kurfürst Moritz war nun der neue starke Mann in Sachsen.

Das Schloss wurde bei den Kämpfen nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Für Jagden vom Mühlberger Schloss aus hatte er jetzt keine Zeit mehr. Das Schloss beherbergte in den kommenden Jahrhunderten die Verwaltung des Amts Mühlberg. Das Schloss war Amtsgericht, Gefängnis und seit 1859 Hauptzollamt.

Die Wassergräben wurden Anfang des 19. Jahrhunderts trockengelegt. Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss als Schule, Jugendklub, Stadtbibliothek, Stadtarchiv und zum Wohnen genutzt.

1999 wurde das Schloss privatisiert. Der neue Eigentümer hatte allerdings kaum Geld für die Sanierung. 2015 war eine Zwangsversteigerung für 292.000 Euro angesetzt. In diesem Rahmen dürfte sich auch der von den Mexikanern gezahlte Kaufpreis bewegen.

In Mühlberg/Elbe selbst beschäftigt sich inzwischen das Museum 1547 mit der oben erwähnten Schlacht zwischen katholischer Allianz und Schmalkaldischem Bund.

Es befindet sich in der Propstei des ehemaligen Zisterzienserklosters von 1531 an der Klosterstraße 9.

Die mexikanische Botschaft in Berlin hat den Bericht der Lausitzer Rundschau geteilt (nur für eingeloggte Facebook-Nutzer sichtbar):

Weiterlesen:

Frank Claus schreibt in der Lausitzer Rundschau: „Mexikaner kaufen Schloss Mühlberg“ (Artikel ist nicht mehr online verfügbar)
Hier geht es zur Seite der neuen Schlosseigentümer (auf Spanisch): „Schloss Mühlberg Alemania
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Prinz Reuss kauft Schloss Ebersdorf für 100.000 Euro



Schloss Ebersdorf, Südseite / Foto (und Foto oben): Wikipedia / Michael Sander / CC-BY-SA 3.0
Schloss Ebersdorf, Südseite / Foto (und Foto oben): Wikipedia / Michael Sander / CC-BY-SA 3.0
Es gibt noch klangvolle Adelstitel in Deutschland: Heinrich XIX. Prinz Reuss hat das seit 17 Jahren leer stehende Schloss Ebersdorf in Thüringen gekauft.

Der adelige Käufer ist bitte nicht zu verwechseln mit dem am 7. Dezember 2022 als mutmaßlichen Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung verhafteten Heinrich Prinz Reuss dem 13.

Verkäufer von Schloss Ebersdorf ist der Saale-Orla-Kreis. Der Kreistag hatte zuvor in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, den Kaufpreis für die einstige reuss’sche Residenz mit ihrem Park und 120 Zimmern auf einen eher symbolischen Preis von 100.000 Euro festzusetzen.

Der Notarvertrag zwischen Prinz und Kreis wurde kurz vor Weihnachten 2017 unterzeichnet.Weiterlesen »Prinz Reuss kauft Schloss Ebersdorf für 100.000 Euro

Schloss Tannenfeld wird verkauft und Demenzzentrum



Die leer stehende Villa Planegg gehört mit zum Paket / Foto: Wikipedia / Wikswat / CC BY-SA 3.0 unported
Die leer stehende Villa Planegg gehört mit zum Paket / Foto: Wikipedia / Wikswat / CC BY-SA 3.0 / Foto oben: Schloss Tannenfeld / Wikipedia/Lucas Friese/CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0unported

Das verfallende Schloss Tannenfeld des Landkreises Altenburg soll am Dienstag (29. August 2017) für 280.000 Euro an eine Investorengruppe verkauft werden.

Die Investoren planen, die einstige psychiatrische Fachklinik für zwölf Millionen Euro zu einem Demenzzentrum zu machen. Das meldet die Leipziger Volkszeitung (LVZ).

Damit geht eine jahrelange Hängepartie zu Ende. Das Schloss war zuletzt nur noch Ziel von Lost-Places-Freunden und verfiel zusehends. Die Investoren wollen zurzeit noch ungenannt bleiben.

Die Bauarbeiten sollen im Mai 2018 beginnen und 2022 abgeschlossen sein.

Zu Schloss Tannenfeld nahe der Autobahnabfahrt Ronneburg gehören drei benachbarte Villen, eine zentrale Kläranlage und ein 14,8 Hektar großer Park.

Die Investoren wollen alle Gebäude sanieren und um einen dreigeschossigen Neubau mit 1300 Quadratmeter Fläche ergänzen, schreibt die LVZ.
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