Burg BreubergDie Reformation und später Dreißigjährige Krieg spalteten den deutschen Adel. Manchmal ging der konfessionelle Riss auch mitten durch Familien und Burgen. Burg Breuberg ist ein Beispiel dafür.
Auf dem 306 Meter hohen Breuberg in Südhessen thront sie als eine der besterhaltenen Burgen der Republik. Durch kontinuierlichen Ausbau ist die Anlage eine beeindruckende Festung geworden. Und eine Sage gibt es auch. Heute sind dort eine Jugendherberge und ein Museum untergebracht. Burg Breuberg, Zankapfel der Konfessionen weiterlesen →
Das Tor zum Schloss Stettenfels / Fotos: Burgerbe.de
Die bewegte Geschichte vieler Burgen wurde im 20. Jahrhundert um ein weiteres, dunkles Kapital bereichert. Die NS-Machthaber enteigneten und „kauften“, was ihnen passte. So ging es mit diversen Burgen (wie zum Beispiel Kransberg) – auch Schloss/Burg Stettenfels, gelegen an der Autobahn zwischen Stuttgart und Heilbronn, teilte dieses Schicksal.
1924 hatte der jüdische Schuhfabrikant Siegfried Levy die Anlage erworben. Er richtete dort ein Gestüt ein. Nach der NS-Machtergreifung wurde das Schloss „arisiert“, Levy entkam dem Holocaust durch Flucht nach Südafrika.
Die Nazis hatten große Pläne mit Schloss Stettenfels. Noch wenige Monate vor dem Überfall auf Polen wurden die alte Vogtei (1576) umgebaut und Teile der Anlage abgerissen. Hitlers Hofarchitekt Albert Speer plante dort eine „Ordensburg“. Schloss Stettenfels: Jüdischer Besitz sollte NS-Ordensburg werden weiterlesen →
Eine Anlage, die Motive en masse bietet, ist Schloss Wernigerode. Malerisch auf einem bewaldeten Berg über der Stadt gelegen, sind seine Türme schon von weitem sichtbar. Man kann zu Fuß hochkraxeln oder mit einem Zubringer im Mini-Eisenbahn-Look hochfahren. Im Innenhof stehen übrigens zwei Feldschlangen, die bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Im Schloss selbst ist ein Museum mit diversen ritterlichen Exponaten eingerichtet.
Zur Geschichte (Quelle: https://www.schloss-wernigerode.de):
Das Schloss Wernigerode war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, die den Weg der deutschen Kaiser auf ihren Jagdausflügen in den Harz sichern sollte.
Eine erste Burganlage wurde im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts über der Stadt Wernigerode errichtet. Diese Anlage hat im Laufe ihrer Geschichte starke Änderungen miterlebt.
Schloss Wernigerode: Unter anderem Drehort für „Das kleine Gespenst“ / Foto: Burgerbe.de
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gab es einen tiefgreifenden Aus- und Umbau im Stil der Spätgotik, wovon noch zwei Vorhangbogenfenster im Schlossinnenhof Zeugnis ablegen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde die Burg zu einer Renaissancefestung umgebaut. Auch hiervon kann man noch Zeugnisse wahrnehmen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg schwer verwüstet. Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode begann anschließend im späten 17. Jahrhundert mit dem barocken Umbau der Burgreste zu einem romantischen Residenzschloss in Form einer Rundburg.
Der politische Aufstieg des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode, der ab 1867 Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover, später Stellvertreter Bismarcks als Vizekanzler des Deutschen Reiches wurde, ist der Grund für den großen historischen Umbau (1862 bis 1883). Das Schloss wurde dadurch zu einem Leitbau des Norddeutschen Historismus.
Fachwerk-Kunst am Schloss
Der Architekt Carl Frühling schuf in diesem Stil ein beeindruckendes Schlossensemble von großer Fernwirkung und im Innern von immensem Detailreichtum. Seit 1930 ist das Schloss in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich. Bis zur Enteignung 1945 war die Anlage im Besitz der Familie zu Stolberg-Wernigerode.
Anmerkung von mir: Beim Besichtigen wird man vor allem über Seniorengruppen stolpern. Der Besuch lohnt aber auf jeden Fall.