Schlagwort-Archive: Renaissance

Katlenburg: Neue Herren auf der Bücherburg



140px-katlenburgwappen.jpgGerüchte, nach denen eine rechte Gruppierung den historischen Burgbergkomplex von Katlenburg (Kreis Northeim/südl. Niedersachsen) übernehmen könnte, haben sich nicht bestätigt.

Zum 1. Januar 2008 wurde eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Gästehäusern, die Eichsfelder Hütte, Pächter des Areals. Das meldet die Hessisch/Niedersächsische Allgemeine in ihrer Online-Ausgabe.

Die Katlenburg soll unter neuer Regie für die nächsten 15 Jahre als Bildungs- und Freizeitstätte weitergeführt werden. Auch eine Gaststätte sei geplant.
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Festung Marienberg: Wo Bauern und Preußens Armee scheiterten



Blick vom Main: Es heißt zurecht Marien"berg"
Blick vom Main: Es heißt zurecht Marien“berg“
Die Festung Marienberg thront über Würzburg und erinnert an die weltliche Macht der Fürstbischöfe. Diese Macht hätten die Untertanen gerne beschnitten. Doch der aussichtsreichste Versuch städtischer Bürger, die Fürstbischöfe in die Schranken zu weisen, endete 1525 im kompletten Desaster.

Der Würzburger Stadtrat unter Bürgermeister Tilmann Riemenschneider hatte sich mit einem Heer aufständischer fränkischer Bauern verbündet. Bischof Konrad II. von Thüngen floh nach Heidelberg. Die Burgbesatzung hielt weiter zu ihm und verschanzte sich.

Doch selbst für den etwa 15.000 Mann starken Bauernhaufen erwies sich die mit knapp 400 Mann besetzte Festung „Unserfrauenberg“ als uneinnehmbar. Mehrere Versuche scheiterten. Die Burg wurde im Mai 1525 mehrfach von der Stadt aus beschossen.

Die Belagerten unter dem Kommando des Ritters Sebastian von Rotenhan erwiderten das Feuer und errichteten vor den Mauern eine zusätzliche Palisadenbefestigung.
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Burg Idstein: Im Schatten des Hexenturms



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Der Idsteiner Hexenturm (Foto: Meins)

Im idyllischen Taunusstädtchen Idstein haben sich vor gut 330 Jahren schreckliche Szenen abgespielt. Der Ort im Schutz der Burg Idstein war berüchtigt für seine Hexenprozesse und die folgenden Hinrichtungen unschuldiger Frauen. Man war allerdings so „human“ das Schwert zu verwenden, nicht den Scheiterhaufen.

Die Prozesswelle wird durch ein Kind ausgelöst, das angegeben hatte, dass seine Patin es „das Mäuse und Eidechsen machen“ lehren würde. Der protestantische Graf Johannes zu Nassau (1603-1677) vermutete, dass auch der Tod seiner zweiten Frau, seiner Kinder und ein Viehsterben durch Hexen ausgelöst wurde und befahl ab 1675 Verfahren.

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Schloss Stettenfels: Jüdischer Besitz sollte NS-Ordensburg werden



Das Tor zum Schloss Stettenfels / Fotos: Burgerbe.de
Das Tor zum Schloss Stettenfels / Fotos: Burgerbe.de

Die bewegte Geschichte vieler Burgen wurde im 20. Jahrhundert um ein weiteres, dunkles Kapital bereichert. Die NS-Machthaber enteigneten und „kauften“, was ihnen passte. So ging es mit diversen Burgen (wie zum Beispiel Kransberg) – auch Schloss/Burg Stettenfels, gelegen an der Autobahn zwischen Stuttgart und Heilbronn, teilte dieses Schicksal.

1924 hatte der jüdische Schuhfabrikant Siegfried Levy die Anlage erworben. Er richtete dort ein Gestüt ein. Nach der NS-Machtergreifung wurde das Schloss „arisiert“, Levy entkam dem Holocaust durch Flucht nach Südafrika.

Nazis hatten große Pläne

Die Nazis hatten große Pläne mit Schloss Stettenfels. Noch wenige Monate vor dem Überfall auf Polen wurden die alte Vogtei (1576) umgebaut und Teile der Anlage abgerissen. Hitlers Hofarchitekt Albert Speer plante dort eine „Ordensburg“.
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Schloss Wernigerode: Baustelle von Bismarcks Vize




Schloss Wernigerode
Schloss Wernigerode

Eine Anlage, die Motive en masse bietet, ist Schloss Wernigerode. Malerisch auf einem bewaldeten Berg über der Stadt gelegen, sind seine Türme schon von weitem sichtbar. Man kann zu Fuß hochkraxeln oder mit einem Zubringer im Mini-Eisenbahn-Look hochfahren. Im Innenhof stehen übrigens zwei Feldschlangen, die bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Im Schloss selbst ist ein Museum mit diversen ritterlichen Exponaten eingerichtet.

Zur Geschichte (Quelle: https://www.schloss-wernigerode.de):

Das Schloss Wernigerode war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, die den Weg der deutschen Kaiser auf ihren Jagdausflügen in den Harz sichern sollte.

Eine erste Burganlage wurde im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts über der Stadt Wernigerode errichtet. Diese Anlage hat im Laufe ihrer Geschichte starke Änderungen miterlebt.

Schloss Wernigerode: Drehort für "Das kleine Gespenst" / Foto: Burgerbe.de
Schloss Wernigerode: Unter anderem Drehort für „Das kleine Gespenst“ / Foto: Burgerbe.de

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gab es einen tiefgreifenden Aus- und Umbau im Stil der Spätgotik, wovon noch zwei Vorhangbogenfenster im Schlossinnenhof Zeugnis ablegen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde die Burg zu einer Renaissancefestung umgebaut. Auch hiervon kann man noch Zeugnisse wahrnehmen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg schwer verwüstet. Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode begann anschließend im späten 17. Jahrhundert mit dem barocken Umbau der Burgreste zu einem romantischen Residenzschloss in Form einer Rundburg.

Der politische Aufstieg des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode, der ab 1867 Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover, später Stellvertreter Bismarcks als Vizekanzler des Deutschen Reiches wurde, ist der Grund für den großen historischen Umbau (1862 bis 1883).

Das Schloss wurde dadurch zu einem Leitbau des Norddeutschen Historismus.

Fachwerk-Kunst am Schloss
Fachwerk-Kunst am Schloss

Der Architekt Carl Frühling schuf in diesem Stil ein beeindruckendes Schlossensemble von großer Fernwirkung und im Innern von immensem Detailreichtum.

Seit 1930 ist das Schloss in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich. Bis zur Enteignung 1945 war die Anlage im Besitz der Familie zu Stolberg-Wernigerode.

Anmerkung von mir: Beim Besichtigen wird man vor allem über Seniorengruppen stolpern. Der Besuch lohnt aber auf jeden Fall.

Lage: Am Schloß 1, 38855 Wernigerode

Quellen: Schloss-Website und umfassender Wikipedia-Eintrag.

Bildquelle: Burgerbe.de


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