Schlagwort-Archive: Lost Places

Landesburg Lechenich: Eine Ruine wächst zu




Privatbesitz – kein Zutritt: Tor zur Landesburg Lechenich in Erftstadt / Fotos: Burgerbe.de
Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg hatte seine eigenen Schäfchen in der Schlacht von Worringen 1288 von einer ziemlich unangenehmen Seite erlebt.

Die Bürgermiliz der Domstadt kämpfte berserkerhaft auf Seiten der (auch noch siegreichen) Gegner des Bischofs.

Die Lust von Westerburgs und seiner Nachfolger, in solch einer aufsässigen Stadt zu residieren, tendierte logischerweise gegen Null.

In den Folgejahren wurden im Kölner Umland Burgen als gut zu verteidigenden Bischofs-Residenzen ausgebaut. Etwa die Godesburg in Bad Godesberg und ab 1306 die Landesburg Lechenich im heutigen Erftstadt. Letztere ist heute eine imposante Ruine in einem zugewachsenen Park. Durchaus etwas für Freunde von „Lost Places“.

Burg Lechenich im Privat-Park

Wer die Reste von Burg Lechenich sehen will, erlebt erstmal eine Enttäuschung. Gut 100 Meter vom Marktplatz sichert ein versperrtes Tor an der Lechenicher Schlossstraße den Zugang zur Vorburg: Privatbesitz.

Und von den Burgtürmen ist auch nichts zu sehen.
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Château Mothe-Chandeniers: Märchenhafte Schlossruine ist wieder offen

Die Ruine des Chateau Mothe Chandeniers / Foto: Wikipedia / Pierre Mairé / CC BY 2.5 / Bild oben: Der Schlossbrand 1932. KI generiert


Eine spektakuläre Spendenaktion hat den Kauf und die Öffnung der märchenhaften Ruine des Chateau de la Mothe-Chandeniers ermöglicht.

Aber der Reihe nach: Das Loiretal ist derart vollgestopft mit großen Chateaux und kleinen Adelssitzen, dass man Wochen brauchen würde, um sich alles anzusehen.

So kann es vorkommen, dass man zwischen den diversen Hauptsehenswürdigkeiten achtlos an architektonischen Schmuckstücken vorbeifährt.

So habe ich beim Herumfahren zwischen Tours, Chinon und Saumur eine der eindrucksvollsten „Lost-Places„-Ruinen des Tals übersehen, weil ich nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt: Das Chateau Mothe Chandeniers bei Les Trois-Moutiers.
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Honecker-Bunker 5001 in Wandlitz soll Museum werden



Die Betriebszentrale des Wandlitzer Bunkers / Foto: Wikipedia / BEG /  CC BY 3.0 DE
Die Betriebszentrale des Wandlitzer Bunkers / Foto: Wikipedia / BEG / Lizenz: CC BY 3.0 DE
Wäre der Kalte Krieg ein heißer geworden: Für die DDR-Machtelite und ihre Familien wäre gesorgt gewesen. Unter dem „Funktionärs-Ghetto“ Wandlitz, wo die Minister dicht an dicht wohnten und die Gattinnen einander streng beäugten, lag ein riesiger, gut getarnter Regierungsbunker, das Objekt 5001 (Deckname „Perle“).

Der zwischen 1978 und 1983 im Landkreis Barnim gebaute, dreistöckige Bunkerkomplex ist mit 7500 Quadratmetern und 170 Räumen einer der größten und aufwendigsten Bunker der DDR. „Weltniveau“ hätten die Erbauer das wahrscheinlich genannt.

Er sollte im Kriegsfall als „Hauptführungsstelle des Nationalen Verteidigungsrates der DDR“ dienen und etwa 350 Personen Zuflucht bieten.

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Schloss Senden: Wie ein Münsterländer Wasserschloss verfiel (Archiv)



Schloss Senden in Senden im Kreis Coesfeld
Schloss Senden in der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld
Verlassene Schlösser, die noch im Verfall von der einstigen Pracht ihrer lange verflossenen fürstlichen Bewohner künden, erwartet man eigentlich eher auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Im geschichtsbewussten, wohlhabenden Münsterland sollte eigentlich kein Platz für verrammelte historische Säle, blinde Scheiben und vor sich hin rottende Bausubstanz aus der Feudalzeit sein.

(Dieser Artikel über den Verfall von Schloss Senden gibt den Stand von 2014 wieder und gibt den Stand von 2014 wieder. Eine äußerst erfolgreiche Aktion zur Rettung des Schlosses läuft)
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Lost Places in Krefeld: Die Alte Samtweberei

Alte Samtweberei: Hier ratterten einst die Texteilmaschinen
Alte Samtweberei: Hier ratterten einst die Textilmaschinen / Fotos: Burgerbe.de
Die Gegend ist, nunja, vielfältig: Arbeitslosigkeit, Trostlosigkeit, Perspektivlosigkeit sind im Krefelder Südwesten, dem sogenannten Seidenweberviertel, deutlich sichtbarer als im schicken Düsseldorf. Den Bürgersteig entlang schlurfende, brabbelnde Gestalten mit Bierflasche in der Hand sind ein alltägliches Bild. Gutes Geld mit Samt verdient hier niemand mehr.

Selbst für Krefelder Verhältnisse ist der Migrantenanteil hoch: Araber, Kurden, Türken der zweiten und dritten Einwanderergeneration und Russlanddeutsche haben sich oft in ganzen Familienverbänden in den Wohnungen der einstigen Textilfacharbeiter angesiedelt.

Gleichzeitig wohnt hier auch noch deutsch-bürgerliche Klientel (man arrangiert sich, die Krefelder sind einiges gewohnt).
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