Schlagwort-Archive: Fugger

Wasserburg am Bodensee: Grafenschloss und Fuggers Folterkammer

So sah die Halbinsel Wasserburg um 1900 aus. Bild: gemeinfrei / Bild oben: Burgerbe.de

Wasserburg. Was für ein vielversprechender Name für einen Ort am Nordufer des Bodensees.

Aber wo kommt die Bezeichnung her? Existiert hier eine mächtige Seefestung, deren Kanonen drohend Richtung Schweizer Ufer zielen?

Steht hier vielleicht ein trutziger Wehrturm, von dem aus Wasserburger Wachtposten verdächtige Bewegungen im nahen Lindau stets im Auge behielten? Gibt es eine knarrende Zugbrücke?
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Großbrand beschädigt Schloss Emersacker schwer

Nordseite von Schloss Emersacker mit einem der charakteristischen Zwiebeltürme / Foto: Manfi.B
Nordseite von Schloss Emersacker mit einem der charakteristischen Zwiebeltürme / Foto: Wikipedia / Manfi.B / CC-BA-SA 3.0 / Bild oben: Screenshot Youtube (vom unten verlinkten Video der Augsburger Allgemeinen)
Am einstigen Fuggerschloss Emersacker bei Augsburg ist durch einen Brand ein Schaden in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro entstanden. Rund 180 Einsatzkräfte waren in der Brandnacht vor Ort. Verletzt wurde niemand. Das teilt die Polizei Augsburg mit.

Brandursache soll danach ein technischer Defekt in der Küche der Gaststätte im Erdgeschoss des Mansardenhauses des Schlosses gewesen sein.

Die Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen des Brandes auf das im Schloss befindliche Rathaus und das Feuerwehrhaus des Ortes verhindern. Die Eindämmung des Brandes dauerte drei Stunden.

Die Substanz des Schlosses sei nicht beschädigt worden. Die Flammen breiteten sich im Bereich der Gaststätte vom Erdgeschoss aus, griffen auf die Holzdecke zum ungenutzten ersten Stock über und setzten schließlich das historische Dachgebälk in Brand.
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Hohes Schloss Bad Grönenbach: Fuggers finstere Felsenburg



Düster, trutzig, kalt: Das Hohe Schloss Bad Grönenbach macht – zumindest an einem wolkenverhangenen Tag – den Eindruck, es stecke voller gruseliger Geschichten.

Für die Sonderschüler, die ab 1939 hier paukten und die Geistig Behinderten, die ab 1979 hier eingesperrt waren, war es sicher kein Zuckerschlecken.

Das Hohe Schloss Bad Grönenbach / Fotos: Burgerbe.de / Freisteller: Gemeinfrei

Auch die Geschichte dieser bayerisch-schwäbischen Felsenburg ist voller kriegerischer Momente: Der älteste Teil stammt von 1280 (zuvor wird es hier bereits eine Fliehburg gegeben haben).

200 Jahre lang hatten hier die von Rothensteins das Sagen, gefolgt von den von Pappenheim. Damals war die Burg mit weniger Fenstern ausgestattet – und umso wehrhafter.

Angriff der Bauern bleibt erfolglos

Die Schlossherrn waren bei der Bauernschaft wohl einigermaßen verhasst. Doch ein Versuch, aufständischer Bauern, die von einem rund zehn Meter tiefen Graben umgebene Anlage 1525 zu stürmen, endete in einer erfolglosen Belagerung und einigen Schäden.
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Weißenhorn: Rathaus zieht ins Fuggerschloss



Fuggerschloss und Neuffenschloss in Weißenhorn/Foto: Fuggerschloss und Neuffenschloss in Weißenhorn/Foto: Andreas Praefcke/Creative Commons Attribution 3.0 Unported
Fuggerschloss und Neuffenschloss in Weißenhorn/Foto: Andreas Praefcke/Lizenz: CC Attribution 3.0

Die Fugger waren unermesslich reich. Zumindest aus Sicht der Schwaben. Und was macht man im Ländle mit viel sauer erspartem Geld? Genau: Man baut sich was.

So dachten sich das auch Jakob Fugger, als ihm der massiv in seiner finanziellen Schuld stehende Kaiser Maximilian im Jahr 1507 die Herrschaft über das Örtchen Weißenhorn bei Neu-Ulm übertrug. Der Fugger ließ gleich 1513 ein repräsentatives Schloss bauen und hatte dabei – wie fast immer – Glück.

Denn zwölf Jahre später wäre es um die Renaissancepracht fast geschehen. Angeblich 25.000 aufständige Bauern versuchten den Reichtum der Fugger zu plündern. Doch Weißenhorns Bürger konnten die Mauern verteidigen – woraufhin die aufgebrachte Landbevölkerung über das nahe Kloster Roggenburg herfiel.
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Schloss Stettenfels: Jüdischer Besitz sollte NS-Ordensburg werden



Das Tor zum Schloss Stettenfels / Fotos: Burgerbe.de
Das Tor zum Schloss Stettenfels / Fotos: Burgerbe.de

Die bewegte Geschichte vieler Burgen wurde im 20. Jahrhundert um ein weiteres, dunkles Kapital bereichert. Die NS-Machthaber enteigneten und „kauften“, was ihnen passte. So ging es mit diversen Burgen (wie zum Beispiel Kransberg) – auch Schloss/Burg Stettenfels, gelegen an der Autobahn zwischen Stuttgart und Heilbronn, teilte dieses Schicksal.

1924 hatte der jüdische Schuhfabrikant Siegfried Levy die Anlage erworben. Er richtete dort ein Gestüt ein. Nach der NS-Machtergreifung wurde das Schloss „arisiert“, Levy entkam dem Holocaust durch Flucht nach Südafrika.

Nazis hatten große Pläne

Die Nazis hatten große Pläne mit Schloss Stettenfels. Noch wenige Monate vor dem Überfall auf Polen wurden die alte Vogtei (1576) umgebaut und Teile der Anlage abgerissen. Hitlers Hofarchitekt Albert Speer plante dort eine „Ordensburg“.
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