Am einstigen Fuggerschloss Emersacker bei Augsburg ist im November 2018 durch einen Brand ein Schaden in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro entstanden.
Rund 180 Einsatzkräfte waren in der Brandnacht vor Ort. Verletzt wurde niemand. Das teilt die Polizei Augsburg mit.
Brandursache soll danach ein technischer Defekt in der Küche der Gaststätte im Erdgeschoss des Mansardenhauses des Schlosses gewesen sein.
Die Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen des Brandes auf das im Schloss befindliche Rathaus und das Feuerwehrhaus des Ortes verhindern. Die Eindämmung des Brandes dauerte drei Stunden.
Die Substanz des Schlosses sei nicht beschädigt worden. Die Flammen breiteten sich im Bereich der Gaststätte vom Erdgeschoss aus, griffen auf die Holzdecke zum ungenutzten ersten Stock über und setzten schließlich das historische Dachgebälk in Brand.
Völlig verrußt präsentierte sich der Gemeindesaal unter dem Dach nach Ende der Löscharbeiten, berichtet die Augsburger Allgemeine.
Das komplette sogenannte Saalgebäude sei erst vor acht Jahren für 1,8 Millionen Euro saniert worden, erklärte Emersackers Bürgermeister Michael Müller der Zeitung.
Für die Verwaltung hat nun zunächst die Reinigung des Gemeindesaals Priorität.
Die Feuerwehr war am Montag, 19. November 2018, um 5.50 Uhr in der Früh alarmiert worden.
Das Mansardenhaus ist der älteste Teil des Schlosses, von dem auch vor dem Brand nur noch Reste erhalten waren.
Der Vorgängerbau des Schlosses stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Dieses Schloss wurde im Schmalkaldischen Krieg 1546 durch kaiserlich-katholische Truppen erobert und zerstört.
1613 kauften die Fugger das Anwesen. Die Händlerfamilie erwarb damals reihenweise Schlösser rund um Augsburg (und mit der Burg Bad Grönenbach auch eine düstere kleine Festung).
In Emersacker errichteten die Fugger um 1700 einen repräsentativen Schloss-Neubau, der es zu großen Teilen allerdings nicht bis ins 20. Jahrhundert schaffte. Um 1850 wurde das Hauptgebäude bereits wieder abgerissen.
Was blieb sind Reste des Schlosses und Rundtürme mit Zwiebelhauben. 1989 kaufte die Gemeinde der Fuggerschen Familienstiftung das Anwesen ab.
In die denkmalgeschützte Dreiflügelanlage zogen das Rathaus, die Volkshochschule sowie (in das ehemalige Brauereigebäude) ein Feuerwehrgerätehaus. Im Saalgebäude sind neben dem Gemeindesaal zwei Praxen untergebracht.
Nach Ende der Löscharbeiten:
Weiterlesen:
„Augsburg TV“ bringt einen Filmbeitrag „Schloss Emersacker in Flammen“. Dieser ist inzwischen offline. Dafür konnte man auf der Seite ein Jahr später einen Film über die „Sanierung von Schloss Emersacker“ sehen.
In der Augsburger Allgemeine schreibt Maximilian Czysz: „Feuer im Schloss Emersacker richtet Millionenschaden an“
Die Stadtzeitung Online zeigt auf fünf Bildern, wie die Situation unmittelbar nach dem Löschen des Brandes aussah: „Brand im Schloss in Emersacker“ (nicht mehr online verfügbar)