Schlagwort-Archive: Burgen in Rheinland-Pfalz

Burg Sooneck und das Ende der Raubritter



Burg Sooneck am Mittelrhein
Burg Sooneck am Mittelrhein: Ein Wiederaufbau aus preußischer Zeit

Burgen machen selbstbewusst. Gelegentlich auch frech und gierig. Ein Beispiel waren die Herren von Hohenfels. Die sollten für die Abtei Kornelimünster die Burg Sooneck am Rhein (erste Erwähnung 1271) verwalten, die Handelswege schützen und Zoll kassieren, der der Abtei zustand.

Tatsächlich nutzten sie ihre Position auf dem Berg aber dazu aus, Zoll zu erheben und diese für sich selbst zu verwenden. Truppen des Rheinischen Städtebundes belagerten die Burg 1254, um die Raubritter in die Schranken zu weisen.

Doch die räuberischen Aktivitäten gingen auch danach weiter. Die genervten Äbte von Kornelimünster verkauften die außer Kontrolle geratene Rheinfestung 1271 schließlich an das Erzbistum Mainz.
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Burg Eltz: Seit 33 Generationen in Familienbesitz



Burg Eltz: Der Innenhof / Fotos: Burgerbe.de
Burg Eltz: Der Innenhof / Fotos: Burgerbe.de
Sie ist die Nummer Eins auf meiner „Burgen Top Ten“-Liste. Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert: Burg Eltz in Rheinland-Pfalz in einem Tal nahe der Mosel. Eine (mehr oder weniger) organisch gewachsene Anlage voller Türmchen und Erker.

Ein mittelalterlicher Wolkenkratzer voller jahrhundertealter Familiengeschichten, die noch heute fortgeschrieben werden. Denn, wenn der letzte Tourist abends die Zugbrücke hinter sich gelassen hat, ist weiter Leben auf der Vorzeigeburg.

Burg Eltz ist nämlich seit 33. Generationen durchgehend von derselben Familie bewohnt.
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Wie aus Burg Kaub die Burg Gutenfels wurde



Burg Gutenfels hoch über dem Rhein bei Kaub
Burg Gutenfels hoch über dem Rhein bei Kaub / Fotos: Burgerbe.de

Als die revolutionären Franzosen 1793 ins Rheinland einmarschierten, waren die früher strategisch so wichtigen Burgen keine besondere Hilfe mehr.

Die Invalidenbesatzung von Burg Gutenfels bei Kaub über dem Rhein hatte jedenfalls Besseres zu tun, als sich mit den Invasoren Feuergefechte zu liefern. Die Burg wurde kampflos übergeben.

Kaiser Napoleon traute dem folgenden Frieden mit seine rheinischen Nachbarn nicht so recht – und ließ die historische Anlage 1806 kurzerhand sprengen.

1805 war bereits das Inventar verkauft worden, 1807 wurden die Holzbalken und 1813 das Mauerwerk versteigert. Die Befestigung 110 Meter über dem Städtchen Kaub war zu diesem Zeitpunkt gut 600 Jahre alt.
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Burg Pfalzgrafenstein: Zollfeste des gebannten Kaisers


Zollburg Pfalzgrafenstein im Rhein: Die Spitze steht gegen die Strömung / Fotos: Burgerbe.de
„Zoll ist toll“, dachte sich Ludwig der Bayer und ließ 1326 auf der Rheininsel Felsenau bei Kaub einen stolze 36 Meter hohen, fünfeckigen Wehrturm mitsamt unterirdischem Verlies errichten: Eine Zollstation an einer Engstelle des Flusses.

Die eigenwillige Form des Turms mit einer Spitze in Richtung der Strömung sollte gegen den Eisgang schützen.

Der Bau sorgte für mächtig Ärger, denn bislang war die Zolleinnahme auf dem Rhein ausschließlich Sache geistlicher Fürsten gewesen.

Und die Bischöfe in Köln, Mainz und Trier waren entsprechend sauer, dass jetzt auch der Bayer seine Hand nach den Händler-Devisen ausstreckte.

Da der Wittelsbacher sich auch noch als rechtmäßigen Deutschen König sah, ohne das mit dem Papst abzusprechen, flatterte dem Bayern 1324 die Exkommunikation ins Haus. Burg Pfalzgrafenstein: Zollfeste des gebannten Kaisers weiterlesen

Burg Trifels: Schatzkammer und Königs-Gefängnis



Auf Burg Trifels / Fotos: Burgerbe.de
Auf Burg Trifels / Fotos: Burgerbe.de
Im Wiederaufbau von Ruinen wie Burg Trifels steckt auch immer viel aktueller Zeitgeist.

So hatten es die preußischen Könige inklusive Kaiser Wilhelm II. mit dem romantisierenden Zuckerbäckerstil (Burg Hohenzollern, Schloss Stolzenfels, Haut Koenigsbourg) – je mehr Türmchen und Zinnen, desto besser.

Die Nazis verlangten nach kantig-klobigen Trutz- und Ordensburgen für germanische Recken „hart wie Kruppstahl“.

Was am Ende dabei herauskam, wenn das Dritte Reich eine geschichtsträchtige Anlage in seinem Sinne „restaurierte“, kann man sich auf Burg Trifels anschauen.
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