Archiv der Kategorie: Niedersachsen

Burgen und Schlösser in Niedersachsen.

Mord im Leineschloss: Skelettfund nach 322 Jahren



Ein fescher Offizier, der Herr von Königsmarck. Mit 29 Jahren verschwand er im Leineschloss / Foto; gemeinfrei / Foto oben: Das Portal des Leineschlosses / Foto: Ralf Roletschek / CC-BY-SA 3.0
Ein fescher Offizier, der Herr von Königsmarck. Mit 29 Jahren verschwand er im Leineschloss / Foto; gemeinfrei / Foto oben: Das Portal des Leineschlosses / Foto: Ralf Roletschek / CC-BY-SA 3.0
Beim Ausheben eines Schachts für einen Aufzug am Portal des Leineschlosses in Hannover (Sitz des Landtags von Niedersachsen) sind in acht Meter Tiefe menschliche Knochen gefunden worden. Sie werden nun untersucht.

Möglicherweise kann mit ihnen ein bereits jahrhundertealtes Verbrechen aufgeklärt werden. Denn just hier verschwand vor 322 Jahren der Graf Philipp Christoph von Königsmarck.

Der damals 29-Jährige gilt seitdem als vermisst.

Der attraktive Kavalleriegeneral mit schwedischen Wurzeln hatte reichlich ungeniert eine nicht standesgemäße Beziehung geführt.

Dummerweise ausgerechnet mit der Ehefrau des hannoveraner Kurprinzen und künftigen Kurfürsten Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, Erbprinzessin Sophie Dorothea. Mord im Leineschloss: Skelettfund nach 322 Jahren weiterlesen

Schloss Wendhausen: Wo Braunschweigs Kanzler fürstlich feierte



Der Zugang zu Schloss Wendhausen ist nur über Brücken möglich / Fotos: Burgerbe.de
Der Zugang zu Schloss Wendhausen ist nur über Brücken möglich / Fotos: Burgerbe.de

Ziemlich schaurig-urig erhebt sich Schloss Wendhausen über die Algenbrühe des Wassergrabens. Sieht so aus, als habe hier seit Jahrzehnten niemand mehr Hand angelegt.

Wenn man klopft, dürfte sicher ein Faktotum namens Kastellan Igor die quietschende Pforte öffnen.

Das ist allerdings ein Trugschluss.
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Landkreis Göttingen will Schloss Wollershausen kaufen



Seit zehn Jahren versucht der Dortmunder Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) vergeblich, das niedersächsische Wasserschloss Wollershausen und seine Nebengebäude zu verkaufen.

Angesichts des Raumbedarfs für Flüchtlinge führt nun der Landkreis Göttingen Kaufverhandlungen mit dem SkF, die offenbar kurz vor dem Abschluss stehen.

Kauf und Umbau der Gebäude sollen wohl 1,6 Millionen Euro kosten. Im Kaufpreis enthalten ist auch das 38.000 Quadratmeter große Grundstück.
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Schloss Fallersleben: Erinnerung an Hoffmann und die Hymne der Einheit



Das Museum im Schloss erinnert an Hoffmann von Fallersleben / Foto: gemeinfrei
Das Museum im Schloss erinnert an Hoffmann von Fallersleben / Foto: gemeinfrei / Foto oben: gemeinfrei

Die Geschichte von Schloss Fallersleben im heutigen Wolfsburg beginnt mit einer Tragödie.

Während der Bauzeit erleidet der Auftraggeber Franz von Braunschweig-Lüneburg, erster Herscher des neuen Herzogtum Gifhorn, eine Infektion am Fuß. Diese will nicht heilen und breitet sich aus.

Ohne Antibiotika eine schlimme Sache. Es bleibt nur die Amputation. Doch die erfolgt zu spät.

1549 stirbt der Herzog qualvoll auf seinem Schloss Gifhorn.

Seine Witwe Klara mit den beiden Töchtern Katharina wurde vom Nachfolger flugs auf die Baustelle von Schloss Fallersleben abgeschoben. Bis 1551 ließ sie das Wasserschloss fertigstellen.
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Notunterkünfte auf Bodendenkmälern?

Die Kürzung würde auch Archäologische Grabungen betreffen. Foto: Wikipedia/Axel Hindemith
Archäologische Grabung am Harzhorn / Foto: Wikipedia/Axel Hindemith/CC-BY-SA 3.0

Das Land Niedersachsen hat während der Zeit der hohen Flüchtlingszahlen im Eilverfahren den Paragraf 6, Absatz 3 seines Denkmalschutzgesetzes geändert.

Bislang mussten Kulturdenkmale, die z.B. einem drigend nötigen Neubauprojekt zum Opfer fielen, „im Rahmen des Zumutbaren“ fachgerecht untersucht, geborgen und doktumentiert werden. Auf Kosten des Bauherrn.

Im neuen Gesetz der Rot-Grünen Mehrheit gibt es eine Ausnahme: Denkmäler müssen vor der Zerstörung nicht mehr untersucht und geborgen werden, wenn dies die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften verzögern könnte.

Von Archäologen-Verbänden wird die Landesregierung für diesen Schritt auf das Schärfste kritisiert.
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