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Wie sahen Burgen im Mittelalter aus? Virtuelle Modelle helfen




Im 12. Jahrhundert erlebte das Gebiet des heutigen Deutschland einen ungeahnten Burgenbau-Boom. Wehrhafte Anlagen entstanden, die in den folgenden Jahrhunderten immer weiter ausgebaut (und auch wohnlicher gestaltet) wurden.

Wie die Herrschaftssitze zu ihren Hochzeiten im Mittelalter ausgesehen haben, ist heute meist nur schwer vorstellbar.

Weiterhelfen kann der Computer. 3D-Programme liefern immer bessere Modelle und lassen den alten Glanz der Burgen im Mittelalter wieder auferstehen. Wie so etwas in historisch korrekter Perfektion aussehen kann, zeigt der Kölner Grafiker Ralf Meier. Beim Anschauen seiner Videos war ich echt verblüfft.

Bild oben: Die Kölner Landesburg Lechenich in der Animation von Ralf Meier / Foto: Screenshot YouTube

Realistischer Eindruck

Burg Zülpich im 15. Jahrhundert / Foto: Screenshot YouTube
Burg Zülpich im 15. Jahrhundert / Foto: Screenshot YouTube
Dass man Modelle von allen Seiten betrachten kann, ist ja Standard. In Meiers Modellen macht die schwungvoll geführte „Kamera“ noch regelrechte Rundgänge. Sonnenlicht und Schatten, Oberflächen, Morgennebel, Wasser, bewegliche Objekte wie Fahnen – alles trägt zum realistischen Eindruck bei.

Meier erstellt Modelle für Burgvereine und Burgpächter, einige der Arbeiten sind aber auch nur zur Übung entstanden. Sie werden von ihm genutzt, um Kunden zu zeigen, was so alles am PC machbar ist.

In seinen Filmen tauchen unter anderem die Kölner Landesburgen Kempen und Lechenich und die Taunus-Burgen Falkenstein und Königstein (letztere im Bauzustand des 17. Jahrhunderts) auf.

Die Größe der Nürburg um Mittelalter

Überraschend, wie groß die Nürburg einmal gewesen ist (heute immer noch eine ansehnliche Ruine über der Formel 1-Rennstrecke).

Es müssen aber nicht nur Steinburgen sein: Auch die ehemalige Motte Haskenau bei Münster ließ er in winterlicher Landschaft wieder erstehen.


Ich wollte natürlich wissen, wie lange so ein virtueller Burgenbau dauert – hier seine Antwort:

Die Pfalz Kaiserswerth im 15. Jahrhundert: Heute eine Ruine in Düsseldorf / Bild: Screenshot YouTube
Die Pfalz Kaiserswerth im 15. Jahrhundert: Heute eine Ruine in Düsseldorf / Bild: Screenshot YouTube
„Das kommt auf verschiedene Faktoren an: Größe und Komplexität einer Burg, was alles soll von der Burg im Modell zu sehen sein, wie nah werden die Aufnahmen am Objekt sein – und nicht zu vergessen, wie viele Vorlagen, Informationen und wie viel Unterstützung kann ich vom Kunden erhalten.

Aber kurz gesagt muss man schon mit ca. 2-3 Wochen Arbeit für das Erstellen des Modells rechnen, plus Zeit für das Rendern der Animationen.“

Also reichlich Arbeit. Als Grundlage nutzt Meier historische Rekonstruktionszeichnungen von Burgen. Diese haben freilich den Nachteil, nur in 2D vorzuliegen und entsprechend bis zur 3D-Rundumansicht hin ergänzt werden müssen.

Videos zeigen alte Burgen

Und hier mal einige seiner Videos zur Burgenarchitektur verschiedener Epochen (vor allem im Rheinland). Die Burgen im Mittelalter waren bekanntlich recht vielfältig:

Hier einige Kastellburgen des 15. Jahrhunderts:

Hier Burgen des 11. bis 15. Jahrhunderts:

Mehr zu virtuellen 3D-Burgmodellen hier im Blog:
Aus Ruinen werden wieder Burgen: Der Computer macht’s möglich
Honburg: Computermodell lässt Tuttlingens Wahrzeichen neu erstehen
Burg aus “Game of Thrones” als 3D-Modell nachgebaut
Welche Burg soll das sein? Wenn die KI Burgen im Mittelalter malt

Und hier geht’s zur Homepage von Ralf Meier: www.visualisierung-meier.de







2 Gedanken zu „Wie sahen Burgen im Mittelalter aus? Virtuelle Modelle helfen“

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