Wissenschaftler vom Potsdamer Geoforschungszentrum (GFZ) wollten zusammen mit dem Team der WDR-Sendung Quarks & Co. herausfinden, ob tausende Menschen, die gleichzeitig hüpfen, ein Erdbeben erzeugen können, das sich noch einen Kilometer entfernt messen lässt. Und gerade in der richtigen Distanz vom Ring befindet sich die Nürburg.
Als Testobjekte stellten sich im Sommer 2007 netterweise 50.000 Rock-am-Ring-Besucher und die Gruppe Wir sind Helden zur Verfügung. Motto: „science meets pop“.
Das Schwierigste an der Sache sei gewesen, das Hüpfen der Zehntausenden zu synchronisieren, sagt Quarks-&-Co-Autor Ulrich Grünewald. Man schaffte es dadurch, dass der Schlagzeuger einen Rhythmus vorgab, und die Menge bei jedem dritten Schlag springen sollte. Das sah dann auch ganz eindrucksvoll aus. Zumindest die Bühne zitterte ganz schön.
Gebannt saßen die Wissenschaftler vor den Zeigern. Schließlich ging es letztlich um die Bestätigung der eigenwilligen These, ob 1,3 Milliarden Chinesen durch gleichzeitiges Springen deutliche Veränderungen auf dem Planeten hervorrufen und vielleicht sogar die Erde in eine klimatisch günstigere Umlaufbahn drücken könnten.
Von dieser kruden Theorie gingen zumindest die Initiatoren des kultigen World Jump Day aus (der sich im Nachhinein als Gag entpuppte).

Und auch im Burghof waren die Schwingungen noch messbar. Für Menschen war das Mini-Beben da zwar längst nicht mehr fühlbar, aber die Seismografen protokollierten einen Hauch von Zittern.
Die Forscher hatten jedoch mehr erwartet: „Das Signal war ein bisschen enttäuschend, dafür dass so viele Menschen gesprungen sind„, sagte Birger Lühr vom GFZ der Presse.
Offenbar war es einfach nicht möglich, die Masse zehntelsenkundengenau zu koordinieren. Der Bass-Sound der riesigen Boxen hinterließ bei den Messgeräten letzlich mehr Eindruck als die hüpfende Meute.

Und so etwas gibt es in sowieso fast täglich, ganz ohne gleichzeitiges Springkommando. Wird wohl nix aus der Klimarettung dank neuer Umlaufbahn…
Mehr Infos über den Erdbeben-Versuch zum Beispiel bei Spiegel-Online.
Geschichte der Nürburg
Der Burgberg beherbergte wahrscheinlich bereits zur Römerzeit eine Signalstation am Handelsweg durch die Urwälder der Eifel. Fundamente wurden bislang nicht entdeckt. Aber Münzfunde deuten auf die Anwesenheit der Römer.

Die Kölner bauten ihre Eifel-Bastion im 14. Jahrhundert mit einem zweiten und im 15. mit einem dritten Mauerring aus – und verpfändeten sie mehrfach. Die Anlage neigte bereits im 16. Jahrhundert zum Verfall und musste 1530 bis 1545 aufwändig saniert werden.
Das weitere Schicksal der Burg ist charakteristisch für westdeutsche Wehrbauten: 1633 nehmen die vorrückenden Schweden die Anlage ein und plündern sie aus.

Die Bewohner der umliegenden Orte bedienten sich in der Ruine mit Baumaterial. Nach Schließung des Gefängnisses 1752 wurde die Nürburg zusehends zum Trümmerfeld.
Die Preußen, die hier nach dem Wiener Kongress das Sagen hatten, nutzten den Bergfried als willkommenen trigonometrischen Punkt bei der Landvermessung. Damit man den Turm besser sehen konnte, rissen die neuen Herren gleich die Reste der Vorburg ab.
Seit 1949 gehört die Ruine dem Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz. Die jüngsten Sanierungs- und Ausgrabungsarbeiten fanden 1988/89 statt. Die Anlage kann besichtigt werden. Auch das Erklettern des Bergfrieds ist möglich – mit einer phänomenalen Sicht auf Eifel und den Nürburgring.
Link: Der Nürburg-Eintrag bei Wikipedia
Bilder: Meine (falls nichts anderes dabeisteht)








