Wenn man mitten in der Ruinenwüste einer ehemaligen Burg steht, ist es für den Laien praktisch unmöglich, sich vorzustellen, wie die Anlage zu ihren Hochzeiten ausgesehen hat. Das ist sehr schade.
Bis zur Erfindung von Zeitreisen müssen wir uns mit Rekonstruktionen begnügen – sei es mit gezeichneten wie denen von Wolfgang Braun – oder mit Computermodellen. Und die werden dank immer besserer CAD-Software und leistungsstärkerer Prozessoren immer eindrucksvoller.
Das Foto oben zeigt Middleham Castle heute Foto: Wikipedia / CJW / CC-BY-SA 3.0.
Die Idee hinter „Lost in Castles“
Dass man aus mit dezenter Musik unterlegten Burgen-Rekonstruktions-Videos eine Geschäftsidee entwickeln kann, beweisen die Briten Joseph und Abigail Fox mit ihrer empfehlenswerten Seite Lost in Castles.
Sie verkaufen die Ergebnisse ihrer Arbeit als DVD und geben Hörbücher und CDs hrus. Das Video oben ist ein Trailer zu ihrem Films über Middleham Castle: der Burg, auf der Shakespeare-Bösewicht König Richard III. seine Jugend verbrachte.
Auch das einstige Sandal Castle in West Yorkshire ist auf Lost-in-Castles wieder erstanden:
Königs-Knochen unter Asphalt
Geradezu unter die Haut gehend ist ihre Visualisierung der verschwundenen Grablege von besagtem Richard III. Die lag in der Greyfriars-Klosterkirche in Leicester, an deren Stelle sich heute ein Parkplatz befindet.
Richards Gebeine konnten vor wenigen Wochen unter dem Asphalt geborgen und identifiziert werden.
Und so könnte sein Grab im Mittelalter ausgehen haben (die Musik ist etwas schwülstig, aber durchaus passend für den gefallenen Kriegerkönig): Link zum YouTube-Video.
Wie so eine 3D-Rekonstruktion mit einer deutschen Burg aussehen kann, zeigt Eberhard Schmah, der ein Video der Heldenburg Salzderhelden (bei Einbeck im südlichen Niedersachsen) erstellt hat. Dieses zeigt, wie die Burg im Jahr 1652 ausgesehen haben könnte.
Das ist liebevoll und äußerst detailreich gemacht, und vergisst auch das hölzerne Stille Örtchen nicht. Hier mal ein Ausschnitt aus seinem Film, den es auch als DVD zu kaufen gibt:
Mehr Artikel zu Burgmodellen von Rechner und KI:
Sehr geehrter Herr Popp-Sewing,
es freut mich, dass Ihnen meine Arbeiten gefallen und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie diese in Ihrem Blog einbinden würden.
Zu Ihren Fragen:
Einige der Arbeiten sind tatsächlich nur zur Übung entstanden, werden aber von mir natürlich auch zur Präsentation bei Kunden eingesetzt.
Verschiedene Burgrekonstruktionen sind für Burgvereine/Pächter entstanden und können z.B. als DVD bei dem Verein/Burgpächter erstanden werden.
Wie lange dauert ein virtueller Burgenbau?:
Das kommt, wie sie sich denken können, auf verschiedene Faktoren an, Größe und Komplexität einer Burg, was alles soll von der Burg im Modell zu sehen sein, wie nah werden die Aufnahmen am Objekt sein und nicht zu vergessen, wie viele Vorlagen, Informationen und wie viel Unterstützung kann ich vom Kunden erhalten.
Aber kurz gesagt muss man schon mit ca. 2-3 Wochen Arbeit für das Erstellen des Modells rechnen plus Zeit für das Berechnen der Animationen (das Rendering).
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Meier
P.S. Ihre Mail Adresse „burgerbe@arcor.de“ kam bei mir als Fehlermeldung zurück.
Sehr schön, aber sehen Sie sich bitte auch diese mal an.
http://www.youtube.com/watch?v=F3HYHYGJH10
http://www.youtube.com/watch?v=bektpDZGQRM
http://www.youtube.com/watch?v=1p0rmb2O96U
Sie haben hier eine interessante, sehr umfangreiche und informative Seite ins Net gestellt, Gratulation.
@Meier: Da kann ich nur sagen: „Wow!“
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