Märchenverfilmungen der vergreisten ARD spielen entweder auf dunkeldeutsch-düsteren Burgen voller eifersüchtiger Schwiegermütter und verzickter Stiefschwestern – oder im tiefen teutonischen Eichenforst.
Es war einmal zu einer Zeit, als es noch kaum Wald- und Burgensterben, dafür aber eine erstaunlich hohe Population an mutierten Wölfen, hungrigen Hexen und politisch-korrekten Prinzen (noch Single, nicht verwandt mit den Windsors) gab.
Als Drehort eines solchen „Familienfilms“ der weihnachtlichen Märchenserie „Sechs auf einen Streich“ hat sich die Produktionsfirma Zieglerfilm Köln das Schloss Marienburg bei Hannover ausgesucht.
In Szene gesetzt wurde das Grimmsche „Allerleirauh“, das vielen vielleicht noch in der Version von Erzähler Hans Paetsch im Gedächtnis geblieben ist. „Das Schloss eignet sich wunderbar als Märchenburg“, äußerte sich der zuständige NDR-Redakteur Ole Kampovski gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen. Historische Denkmalimmobilien gaben halt schon immer prima Filmkulissen her, solange keine Touristen ins Bild tapern.
An Schauspielern sind unter anderem dabei: Henriette Confurius als Allerleirauh, Fritz Karl als Koch Matthis, André Kacmarczyk als König Jacob und immerhin Ulrich Noethen (König Tobalt). Die Geschichte ist ein bisschen schwierig, weil es um einen König geht, der unbedingt seine blonde Tochter heiraten möchte.
Aber glücklicherweise geht dann doch alles irgendwie gut aus.
Ein Youtube-Video von H1-TV zeigt die Dreharbeiten:
Das fertige TV-Märchen ist dann zu Weihnachten 2012 in der ARD gezeigt worden und dürfte auch noch gelegentlich wiederholt werden.
Mehr Infos zur Geschichte des Schlosses gibt es hier im Blog unter: „Schloss Marienburg: Letzter Gruß vom Königreich Hannover„.