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Gemeinsam für Burg Bischofstein



Burg Bischofstein an der Mosel

Generationen von Schülern des Krefelder Fichte-Gymnasiums durften sich schon als Burgherren fühlen. Seit 1954 gehört dem Förderverein der Schule die Burg Bischofstein an der Mosel. Die Krefelder betreiben dort ein Schullandheim (mit 44 Betten in sieben Zimmern).

Ehemalige haben ehrenamtlich tausende Arbeitsstunden in den Erhalt des Gemäuers aus dem 13. Jahrhundert gesteckt und emsig Spenden gesammelt.

Doch nun wartet eine Aufgabe, die Förder- und Ehemaligenverein nicht allein bewältigen können: In den alten Balken nistet der Hausbock-Käfer.

Zu seiner Bekämpfung sind 430.000 Euro nötig.

Burg Bischofstein: Der obere Burghof
Burg Bischofstein: Der obere Burghof

Seit das bekannt wurde, formiert sich an der Mosel eine Welle der Solidarität für die Krefelder Burg-Eigentümer: Die Bürgermeister der umliegenden Orte Münstermaifeld, Hatzenport und Burgen gründeten mit Denkmalfreunden einen eigenen Förderverein.

Und sie stellten auch gleich eine Benefizveranstaltung mit dem Kabarettisten Lars Reichow auf die Beine, die mitsamt Spenden stolze 11.000 Euro einbrachte.

Die Einheimischen wollen die Burg allerdings nicht nur erhalten – sie möchten sie auch touristisch öffnen. Denn bisher haben nur Schulklassen oder Festgesellschaften, die sich im Landschulheim eingemietet haben, Zutritt zum Gelände.




Der Burgturm von Burg Bischofstein

Die Stadt Burgen zahlt zwar für Strahler, die die Moselseite der Burg abends erleuchten, aber Besichtigungen des Bauwerks mit dem prägnanten, zinnenbewehrten Rundturm sind in der Regel nur am Tag des offenen Denkmals möglich.

Martin Ritters, stellvertretender Vorsitzender des Fichte-Fördervereins, kündigt an, dass die Sanierungsarbeiten im Sommer starten sollen.

Der Bund habe 180.000 Euro Fördermittel zugesagt, das Land Rheinland-Pfalz weitere 90.000 Euro. Hinzu kommen noch die Spendengelder aus Krefeld und den Mosel-Gemeinden: „Wir sind fast da“, sagt Ritters.

Der Förderverein kann auf prominente Unterstützung zählen: So setzte sich SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles für den Fluss von Fördergeldern ein – und besuchte die Burg mittlerweile zwei Mal.



Kampf gegen gefräßige Käfer

Das Verfahren, mit den acht bis 26 Millimeter langen und äußerst gefräßigen Käfern in den alten Balken der Garaus gemacht werden soll, ist aufwendig.

Burg Bischofstein wird dabei  einige Tage lang dem einst von Christo verpackten Reichstag ähneln:
Der gesamte Bau des Landschulheims soll luftdicht verpackt und dann zwei Wochen lang auf 80 Grad erhitzt werden („thermische Behandlung“) – Bei Temperaturen über 60 Grad sterben die Käfer und ihre Larven.

Geld aus dem T-Shirt-Verkauf fließt in die Burg-Sanierung
Geld aus dem T-Shirt-Verkauf fließt in die Burg-Sanierung

Wenn das geschafft ist, kann Ritters sich durchaus vorstellen, das Burggelände auch für Besucher zu öffnen, eventuell in Form regelmäßiger Burgführungen. Dazu müsse allerdings noch (unter anderem) ein Geländer an den Kreuzweg zwischen Burgkapelle und
Burg errichtet und die Klappe zum Dach des Turms umgebaut werden.

Freunde der Burg verkaufen bei Tagen der offenen Tür auch T-Shirts. Der Erlös fließt in die Sanierung.

Nachtrag Oktober 2013: Inzwischen hat die Thermische Sanierung stattgefunden. Die 430.000 Euro teure Aktion hatte offenbar Erfolg. Mehr dazu hier im Blog: „Verpackte Burg Bischofstein: Der Hausbock ist besiegt

Weiterlesen:

Mehr zu sehenswerten Moselburgen hier im Blog:
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Fotos: Martin Ritters