Wie wird ein Schloss zur Ruine? Beim thüringischen Schloss Friedrichstanneck lässt sich das genau verfolgen. Man muss die Immobilie nur ein paar Jahre unbewohnt herumstehen lassen.
Johann Adolf von Sachsen-Gotha-Altenburg (1721-1799) würde der baufällige Zustand des Schlosses wohl die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Der General aus der Familie der Wettiner hatte im Siebenjährigen Krieg auf der falschen Seite gestanden (nämlich auf der Sächsischen).
Bei der Verwaltung von Schloss und Park Sanssouci herrscht Ärger über Touristen aus aller Herren Länder, die ihre Spuren in der Welterbestätte hinterlassen. Sei es in Form von Kritzeleien oder Ritzereien auf Fassaden, in Marmorplatten oder Denkmälern – oder sogar durch Abbrechen von Fingern der im Park aufgestellten Statuen.
Diese werden auch gerne als Kletterhilfe missbraucht, um eine bessere Foto-Perspektive auf das Potsdamer Schloss Friedrichs des Großen zu bekommen, wo der landhungrige preußische Kriegerkönig inzwischen auch neben seinen Windspielen begraben liegt.
Der Vandalismus habe in den letzten Jahren zugenommen, beschwert sich ein Vertreter der Preußischen Schlösserverwaltung bei der Deutschen Presseagentur.
Eine bestimmte Altersgruppe sei bei den Hinterlassern von Spuren nicht auszumachen. Das Beseitigen der Schäden gehe mittlerweile richtig ins Geld.
Speziell Schmierereien sind bei den großen Schlössern ein Problem. Vergangene Woche kam eine entsprechende Polizeimeldung von Schloss Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern), an dessen strahlend weißer Fassade ein Sprayer große schwarze Buchstaben hinterlassen hatte.
Die Täter kamen 2008 in einer Sommernacht. Mit Knüppeln – wahrscheinlich Baseballschlägern – fielen die Randalierer über die gerade aufgestellten Kunstwerke her und tobten sich aus.
Als der Gärtner am Morgen den Park von Schloss Neersen betrat, war von der blauen Schafherde des Kölner Aktionskünstlers Rainer Bonk nicht mehr viel übrig. Einige der Hartplastik-Skulpturen wurden regelrecht geköpft.
Die Erinnerung an die Euroga 2002 im Park des niederrheinischen Wasserschlosses war zerstört. Die Ermittlungen der Polizei verliefen im Sande. Auch eine von der Stadt Willich ausgelobte Belohnung von 500 Euro für Hinweise half nicht weiter. Nach der Zerstörung wieder da: Die Blauschafe von Schloss Neersen weiterlesen →
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