Schlagwort-Archive: Rekonstruktion

Burg Eisenhardt: Kanonentürme schützten Sachsens Grenze



Eine Burg ohne Kanonen sah bereits im späten 15. Jahrhundert ziemlich alt aus. Aber wohin mit der Artillerie? Wehrgänge und Dächer erwiesen sich da als ziemlich unpraktisch. Also ging man zum Bau von Batterien und Kanonentürmen über. Besonders

gut kann man diese Bauweise an Burg Eisenhardt im Fläming sehen, einem „einzigartigen Symbol früher sächsischer Festungsbaukunst“ (Thomas Schmöhl*)

Der Bergrücken bei Belzig war wohl schon im 5. Jahrhundert vor Christus befestigt. 997 verlieh Kaiser Otto III. das „burgwardium belizi“ dem Erzstift Magdeburg.

Die Burggrafen waren streitbare Herren. Baderich I. mischte 1157 bei der Eroberung Brandenburg von den Slawen mit. Sein Sohn mit der Nummer II. kämpfte als Kreuzfahrer im Heiligen Land. Er überlebte und schenkte 1243 einem Kloster allerlei Reliquien aus Palästina.
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Wie sahen Burgen früher aus? Zeichnungen geben Antwort



Ruinen machen es dem Betrachter schwer. Ein paar vermüllte Mauerreste sollen der Rest einer stolzen Trutzburg mit mächtigem Bergfried gewesen sein?

Armselige überwucherten Felsbrocken als der einzige Hinweis auf ein prächtiges Schloss, das auf einem schmalen Felsgrad gethront haben soll? Aha.

Für den Laien ist es praktisch unmöglich, sich anhand bröckelnder Fundamente oder beim Anblick schwungvoller Renaissancefassaden ein Bild ursprünglicher, mittelalterlicher Burganlagen zu machen.

Natürlich helfen manchmal aufwändige Computersimulationen sehr gut weiter, wie etwa im Fall der Honburg in Tuttlingen. Wie sahen Burgen früher aus? Zeichnungen geben Antwort weiterlesen

Schwanenburg 1944: Britischer Bomber stürzt in den Turm



Die Silouette der Schwanenburg / Foto: Burgerbe.de
Die Silhouette der Schwanenburg / Foto: Burgerbe.de

Vom Berge schaut die Schwanenburg
Hinaus ins Land so weit!
Gott schütze, Gott schirm Dich heut
Und alle Zeit.

Klever Lied

Die Flak bei Kleve schoss gut an diesem 7. Oktober 1944. Zu gut. Bis zu diesem frühen Nachmittag hatte die prächtige Schwanenburg über dem niederrheinischen Barock-Städtchen den Krieg leidlich überstanden. Aber diesmal brachten 335 britische Bomber der Stadt und ihrer Burg einen Feuersturm von der Art, der schon so viele andere Städte vernichtet hatte.
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Die Marksburg am Korallenriff: Tropischer Nachbau in Japan




Die Marksburg in Japan… / Foto oben: Die echte Marksburg
Was macht ein Land, das jährlich tausende Touristen auf teure Burgen-Touren nach Europa entlässt, aber selbst keine „europäischen“ Märchenschlösser hat?

Tja…

Wahrscheinlich wurden die Millionen Burgen-Fotos, die japanische Touristen jährlich ins Mutterland mitbringen, einigen von Nippons Unternehmen einfach zu viel.

Und die findigen Trendsetter entschlossen sich, so eine Burg nach Japan zu holen.

Ihr Blick fiel auf die Marksburg am Mittelrhein, bekanntlich seit Kaisers Zeiten Sitz (und im Besitz) der Deutschen Burgenvereinigung.

Marksburg einfach abbauen?

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Honburg: Computermodell lässt Tuttlingens Wahrzeichen neu erstehen




Das Dumme an Burgruinen ist, dass man sich das einst prächtige Gesamtbild der Anlagen kaum vorstellen kann.

Ein paar efeuumrankte, bröckelnde Mauern, gähnend leere Fensteröffnungen und ein einsames Kaminsims aus Sandstein. Das ist dann häufig alles, was nach Jahrhunderten von der einstigen Schönheit geblieben ist.

Zum Glück gibt es Computersimulationen. Und die werden immer besser…

Mit der geballten Rechenkraft von bis zu 50 PCs der Stuttgarter Hochschule der Medien haben die damaligen Studentinnen Petra Riesemann und Cornelia Egger für ihre Diplomarbeit die Burg Honberg, Wahrzeichen der schwäbischen Stadt Tuttlingen, wieder auferstehen lassen. Honburg: Computermodell lässt Tuttlingens Wahrzeichen neu erstehen weiterlesen