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Ausstellung: Werbetrommel für die Rheinromantik

Postkarten-Idyll Burg Rheinstein / Foto: Wikipedia / Manfred Heyde / CC-BY-SA 3.0

Akute Rheinromantik war etwas, das im 19. Jahrhundert vor allem Engländer, Amerikaner und Preußen befiel. Gebürtige Rheinländer waren beim Anblick der verfallenden Burgruinen über dem tückischen Strom pragmatischer. Sie sahen sie eher als Quelle kostenlosen Baumaterials.

Später freuten sich die Einheimischen an den Burgen als Magneten, die  Rheinwein-durstige Touristen aus Übersee und bauwütige Hohenzollern-Prinzen anzogen. Aber Romantik bei den Rhein-Anliegern? Fehlanzeige.

Das Siebengebirgsmuseum in Königswinter widmete dem Thema „Sagen und Burgen am Rhein“ jetzt eine Ausstellung mit Bildern von Künstlern der Düsseldorfer Schule aus der Privatsammlung Rheinromantik (bis zum 14. Mai 2014).

Das Bild oben stammt von Karl Buchholz aus dem Jahr 1872. Es zeigt die Schönburg bei Oberwesel und Pfalzgrafenstein (gemeinfrei).
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Wie miete ich ein Preußen-Schloss? Wie teuer ist das?




Der Unterhalt von Preußens Schlössern ist verdammt teuer. Daher nutzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg auch gern stundenweise Vermietungen als zusätzliche Einnahmequelle.

Eine halbe Million Euro habe das im vergangenen Jahr in die Kassen gespühlt. Tendenz steigend, sagte der Marketing-Direktor der Stiftung jetzt im Gespräch mit der Berliner Morgenpost.

Größtes Event dieser Art sei die Potsdamer Schlössernacht mit mehreren tausend Besuchern gewesen. Die Verträge, die die Schlossmieter mit der Preußen-Stiftung abschließen, sind äußerst detailiert. So sei darin beispielsweise das Ausschenken von Weißwein erlaubt, edle Tropfer der Farbe Rot seien allerdings tabu. Zu groß ist die Gefahr von Flecken auf historischem Parkett und Teppichen.

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Unterirdisch: Kaiser Wilhelms vergrabene Pyramiden




Keller des Berliner Schlosses
Keller des Berliner Schlosses
Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Neubau des Berliner Stadtschlosses der Hohenzollern als Humboldt-Forum erlebten die Bauarbeiter 2013 eine dicke Überraschung. Etwa 1,5 Meter tief im märkisch-sandigen Untergrund stießen sie auf seltsam fremdartige Gebilde.

Etwas außerhalb des alten Schlossgrundrisses legten sie schwarze Pyramidensockel von elf Metern Breite und vier Metern Höhe frei – mit flacher, durch Teerpappe abgedeckter Oberfläche.

Wollten Preußens Könige etwa in den Schlosskellern den Pharaonen nacheifern? Sollte die Spree den Nil ersetzen? Und wo war dann die Sphinx (Nofretetes Büste war ja schon da)?

Etwas größenwahnsinnig war die Idee schon, die dahintersteckte. Schließlich stammte sie von Kaiser Wilhelm II., und der war ja während seiner langen Regierung immer schnell für die ganz großen, teuren Sachen zu begeistern (Schlachtschiffe, Kolonien, mehr Schlachtschiffe…).
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Schloss und Park Sanssouci leiden unter Vandalismus



Der Mittelbau von Schloss Sanssouci / Foto: Wikipedia/Suse
Der Mittelbau von Schloss Sanssouci / Foto: Wikipedia/Suse / CC BY 3.0 DE

Bei der Verwaltung von Schloss und Park Sanssouci herrscht Ärger über Touristen aus aller Herren Länder, die ihre Spuren in der Welterbestätte hinterlassen. Sei es in Form von Kritzeleien oder Ritzereien auf Fassaden, in Marmorplatten oder Denkmälern – oder sogar durch Abbrechen von Fingern der im Park aufgestellten Statuen.

Diese werden auch gerne als Kletterhilfe missbraucht, um eine bessere Foto-Perspektive auf das Potsdamer Schloss Friedrichs des Großen zu bekommen, wo der landhungrige preußische Kriegerkönig inzwischen auch neben seinen Windspielen begraben liegt.

Hätte Grafitti gehasst: Der alte Fritz / Bild: Wikipedia / Gemälde von Anton Graff
Hätte Graffiti gehasst: Der alte Fritz / Bild: Wikipedia / Gemälde von Anton Graff

Der Vandalismus habe in den letzten Jahren zugenommen, beschwert sich ein Vertreter der Preußischen Schlösserverwaltung bei der Deutschen Presseagentur.

Eine bestimmte Altersgruppe sei bei den Hinterlassern von Spuren nicht auszumachen. Das Beseitigen der Schäden gehe mittlerweile richtig ins Geld.

Speziell Schmierereien sind bei den großen Schlössern ein Problem. Vergangene Woche kam eine entsprechende Polizeimeldung von Schloss Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern), an dessen strahlend weißer Fassade ein Sprayer große schwarze Buchstaben hinterlassen hatte.

Und hier geht’s zum dpa-Text (via Spiegel-Online): „Sanssouci: Vandalismus belastet Schloss und Park



Burg Sooneck und das Ende der Raubritter



Burg Sooneck am Mittelrhein
Burg Sooneck am Mittelrhein: Ein Wiederaufbau aus preußischer Zeit

Burgen machen selbstbewusst. Gelegentlich auch frech und gierig. Ein Beispiel waren die Herren von Hohenfels. Die sollten für die Abtei Kornelimünster die Burg Sooneck am Rhein (erste Erwähnung 1271) verwalten, die Handelswege schützen und Zoll kassieren, der der Abtei zustand.

Tatsächlich nutzten sie ihre Position auf dem Berg aber dazu aus, Zoll zu erheben und diese für sich selbst zu verwenden. Truppen des Rheinischen Städtebundes belagerten die Burg 1254, um die Raubritter in die Schranken zu weisen.

Doch die räuberischen Aktivitäten gingen auch danach weiter. Die genervten Äbte von Kornelimünster verkauften die außer Kontrolle geratene Rheinfestung 1271 schließlich an das Erzbistum Mainz.
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