Das Burg-Gymnasium auf Burg Wettin / Foto: Wikipedia / Jonathan Wilkins / CC-BY-SA 2.0 / Foto oben: Wikipedia / David Meisel / CC-BY-SA 2.0Wegen des 2017 anstehenden Luther-Jubiläums (500 Jahre Thesenanschlag) legt Sachsen-Anhalt wichtige Denkmalschutzprojekte erstmal auf Eis. So bekannte sich Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) prinzipiell zur dringend nötigen Sanierung der Burg Wettin.
Aber bitte erst nach dem Lutherjahr 2017. Spätestens bis 2030(!) wolle die Landesregierung den Punkt abarbeiten.
Bis zur endgültigen Entscheidung könne der Saalekreis mit dem 27-Millionen-Euro-Projekt ja schon mal alleine anfangen.
In der Presse verkauft Haseloff den möglicherweise jahrzehntelangen Aufschub als „Bekenntnis zur Burg“. Die Mitteldeutsche Zeitung freute sich völlig ironiefrei über die „gute Nachricht aus Magdeburg“. Burg Wettin: Sanierung erst nach dem Lutherjahr weiterlesen →
Schloss Burgk an der Saale: Wehranlage mit Rotem Turm / Foto: Zacke82 / CC-BY-SA-3.0 / Foto oben: Wikipedia / Geisler Martin / CC-BY-SA-3.0
Die Feilscherei um die Museumsbestände von Schloss Burgk an der Saale hat ein Ende: Die Erbengemeinschaft „Fürst und Fürstin zu Stolberg-Roßla“ erhält etwa ein Viertel des Bestands des Schlossmuseums: 712 Stücke im Wert von 890.000 Euro.
Hinzu komme eine Zahlung des Landes und Landkreises in Höhe von 3,3 Millionen (siehe dazu meinen Artikel: „Räumen Adels-Nachfahren Schloss Burgk aus?„). Der Kreistag muss am 23. November noch seine Zustimmung geben.
Schloss Burgk an der Saale / Foto: Wikipedia / Geisler Martin Lizenz: CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0
In diversen mitteldeutschen Burgmuseen setzt das Zittern ein: Werden Nachfahren der von den Sowjets zwischen 1945 und 1949 vertriebenen Schlossbesitzer jetzt Lkw-Ladungsweise die mittelalterlichen Möbel, Silberbestecke und das Folterkammer-Equipment zurückfordern, um damit den Antiquitätenmarkt zu fluten?
Eine leider gar nicht so abwegige Vermutung. Denn das Ausgleichsleistungsgesetz von 1994 spricht den Erben der enteigneten Burg- und Schlossherrn zwar keinen Grundbesitz, aber die beweglichen Teile des alten Familienbesitzes zu.
Burg Giebichenstein an der Saale / Foto: Wikipedia/Mewes/CC BY-SA 3.0Das verheerende Saale-Hochwasser von 2013 hatte auch Teile der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle in der Unterburg von Giebichenstein geflutet. Die betroffenen, vorerst unbenutzbaren Räume sind das so genannte Neuwerk, der untere Saalewürfel und die Tonwerkstatt. Zahlreiche Studienarbeiten gingen verloren. Das meldet das Weblog Slanted.de.
Studierende und Feuerwehrleute, insgesamt rund 400 Helfer, haben stundenlang Barrieren aus 10.000 Sandsäcken im Campus Design aufgeschichtet, Planen gespannt und Wasser geschöpft, in der Hoffnung, die Flut aus den Werkstätten heraushalten zu können.
Die Feuerwehr setzte Hochleistungspumpen ein, Studierende der Uni Halle kamen zur Unterstützung. Das meldet die Seite der Hochschule.
Bei mehreren Gebäuden war die Mühe vergeblich: „Die Hochschuldruckerei mit der Handsatzwerkstatt und ihren historischen Holz- und Bleilettern ist trotz des erbitterten Einsatzes aller geflutet“, schreibt Autorin Julia in dem Blog.
Auch eine neue Offsetmaschine stehe im Wasser. Weitere Räume werden noch durch Sandsackbarrieren geschützt, an denen sich das Wasser aber zu schaffen macht. Es drohen Schäden an empfindlichen technischen Geräten in Millionenhöhe. Ich kann nur viel Glück wünschen!
Gerade kommt über afp die Meldung, dass Bundespräsident Joachim Gauck heute in die Hochwasserregion Halle reist. Er wird um zehn Uhr einen Gottesdienst für Betroffene und Helfer in Halle besuchen und dann weiter nach Meißen fahren.
Burg Giebichenstein an der Saale an einem Winterabend ohne Hochwasser / Foto: Wikipedia/ContactNi/CC BY-SA 3.0Die Burg Giebichenstein war die erste einer Vielzahl von Saaleburgen. Kaiser Otto I. stellte hier auf einer Befestigung (ihr Ort ist nicht genau bekannt) um das Jahr 962 herum Urkunden aus.
Die alte Burg diente als Staatsgefängnis und war immer wieder Aufenthaltsort von Kaisern und Königen. So berief Kaiser Friedrich Barbarossa 1157 eine Fürstenversammlung auf die Burg ein.
In diese Zeit fällt der Bau der heutigen Burg, deren älteste Mauern aus den Jahren um 1154 stammen. Der Burgfelsen war zuvor unbebaut, die alte Burg muss auf einer anderen Anhöhe in der Nähe gestanden haben.
1215 soll die „neue“ Burg Giebichenstein 1215 durch den späteren Kaiser Friedrich II. belagert worden sein, der sich gerade mit dem Welfen Otto IV. darum stritt, wer denn nun in Deutschland König sein sollte.
Nach 1382 war die weiter ausgebaute Burg Hauptresidenz der kriegerischen Erzbischöfe von Magdeburg. Erst 1514 zogen sie in die Moritzburg um. Im Dreißigjährigen Krieg stürmten die Schweden die Burg und setzten sie in Brand. Die Oberburg ist seitdem eine Ruine.
Seit 1921 ist die Stadt Halle Eigentümerin der Burg. Sie richtete in der Unterburg eine Kunstgewerbeschule ein, die eng mit dem Bauhaus verbunden war. Seit 2010 heißt die Schule Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Ein Rundflug über Halle zeigt den Stand der Flut – auch Burg Giebichenstein ist zu sehen:
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Schloss Bernburg / Fotos: Burgerbe.deBei der Suche nach Turmbläsern für Schloss Bernburg an der Saale muss um 1325 etwas mächtig schief gelaufen sein.
Statt einen zuverlässigen Ausguck in den 42 Meter hohen Bergfried zu setzen (einen der höchsten Burgtürme Deutschlands), gab der Graf von Anhalt den Job an einen Herrn namens Dyl aus Kneitlingen.
Der war in erster Linie für sein loses Mundwerk und seine Schlagfertigkeit bekannt. Vielleicht war der Graf einfach froh, den Störenfried in der Türmerstube in sicherer Entfernung vom Schloss zu wissen. Schloss Bernburg: Der Schalk im Eulenspiegelturm weiterlesen →
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