Der dämmerte seit Jahrzehnten verschlossen hinter der Wand des Ankleidezimmers der Kaiserin im Neuen Palais in Potsdam vor sich hin. Und der Schlüssel war pfutsch.
Mehrere Versuche, den Stahlschrank denkmalgerecht zu öffnen, scheiterten. Also wurde er angebohrt und per Mini-Kamera ausgeforscht. Ergebnis: Der Tresor ist leer.
Am 29. Oktober 1918 hielt Kaiser Wilhelm II. die Fassade ein letztes Mal aufrecht. Im Apollosaal des Neuen Palais in Potsdam aß er mit Kaiserin Auguste und Sohn Prinz Oskar. Natürlich mit edlem Besteck von feinstem Porzellan und ohne jeglich Gedanken an die Rationierung.
Einen gesunden Appetit dürften Majestät nicht gehabt haben: Die Nachrichten von den Fronten waren niederschmetternd, in Wilhelmshaven rüstet die Flotte zur letzten Schlacht, und die Franzosen forderten ein Ende der Monarchie als Voraussetzung für einen Waffenstillstand.
In Kürze würde er Deutschland endgültig verlassen, um zunächst ins belgische Spa zu reisen, zum Großen Hauptquartier der Armee.
Im Neuen Palais kann man sich hundert Jahre nach den Ereignissen in der Ausstellung „Kaiserdämmerung“ in die turbulenten Tage der untergehenden Monarchie und der ausbrechenden Revolution zurückversetzen. Neues Palais Potsdam: Die Kaiserdämmerung Wilhelms II. weiterlesen →
Die DDR-Führung träumte bis zum Schluss von Weltniveau und internationaler Anerkennung. Um das zu symbolisieren waren Staatsbesuche eminent wichtig, von denen dann die Aktuelle Kamera in Bandwurmsätzen hofberichterstattete.
Da das Berliner Schloss doch zu preußisch und zu kaputt war, wurde das gut erhaltene Schloss Schönhausen zum beliebten Ort für Staatsbankette. Hier traf Präsident Wilhelm Pieck die Größen des sozialistischen Machtblocks: Von Chruschtschow bis Ho Chi Minh.
Wohnturm des Wenzelschlosses in Lauf an der Pegnitz / Foto: Wikipedia / MacElch / CC-BY-SA 3.0Seit zwei Jahren steht das Wenzelschloss auf einer Pegnitzinsel im fränkischen Städtchen Lauf leer.
Das ist jetzt auch bis ins Bayerische „Heimatministerium“ gedrungen. Der Freistaat steckt nun eine Million Euro in eine temporäre Nutzung: Das Schloss soll mehrere Monate lang Teil der bayerisch-tschechichen Landesausstellung 2017 zu Kaiser Karl IV. (1316-1378) werden.
Mit dem Geld sollen vor allem die Räume im ersten Stock wie der historische Wappensaal für das Begleitprogramm der Ausstellung genutzt werden können.