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Burgen und Schlösser in Niedersachsen.

Bücher über Burgen: Polyglotte Burgenkunde



Die Autorin Gabriele Knoll hat bei Polyglott eine 256 Seiten starke Übersicht sehenswerter Burgen herausgebracht. Positiv fällt das Büchlein erstmal durch den Preis von 12,95 Euro auf. Vorgestellt werden 45 Burgen und Schlösser, geordnet nach Bundesländern.

Am Anfang steht eine historische Einführung („Warum ist eine Burg so wehrhaft?“), den Abschluss bilden fünf Tourenvorschläge mit Landkarten („Zu Raubrittern und Landesfürsten am Rhein“). Das Layout des durchgängig farbigen Heftes ist professionell.

Keine öde Bleiwüste, sondern optisch gut aufgelockerte Seiten.5976805_bz2725582_big.jpg

Überraschungen darf man keine erwarten. Natürlich steht Schloss Neuschwanstein drin ;-). Durch den Umfang des Buchs bleiben jedoch für jede Anlage mehrere Seiten Platz, die fachmännisch – und aufgelockert durch Sagen und Legenden – gefüllt sind. Die Fotoqualität ist auf gutem Reiseführer-Niveau.

Besonders gefreut hat mich, dass auch das Auerbacher Schloss (Hessen) Aufnahme gefunden hat.

Fazit: Für den Preis als grobe „Was-ist-Wo?“-Übersicht durchaus zu empfehlen.

Info: Burgen und Schlösser in Deutschland, Polyglott, 2007/2008, 12,95 Eur



Burg- (äh…) Bahn-TV von 1982



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Die Bahn war schon immer ganz groß in der Eigenwerbung. Mir flattert hier gerade ein Film „Wälder, Burgen und Legenden“ von 1982 auf die Festplatte. Retro-Flash. Ganz großes Kino. Die Story: Jan und Jette, zwei moderne Teenager wollen die Burgen von „Deutschlands Mitte“ erkunden. Das taten sie am besten mit der damaligen Bundesbahn.

Die PR-Strategen der Bahn haben mit dem hausbackenen 80er-Jahre-WerbefilmPfalz bei Kaub für ein paar schöne Bilder und viel unfreiwillige Komik gesorgt. Immer wieder rast ganz zufällig ein Zug durchs Bild. Auch in der schönsten Natursequenz. Man kann das Gebieterische „Da muss mehr Bahn rein“ der Auftraggeber förmlich riechen.

Mit dem Satz haben die für die Abnahme zuständigen Beamten den Regisseur wahrscheinlich zur Weißglut getrieben. Aber er hat es ganz gut gelöst. Zwischen den obligatorischen Bahnfahrten besichtigen Jan & Jette allerlei Sehenswürdiges und lernen Till Eulenspiegel und den verfluchten Ritter Hans von Rodenstein, Chef einer wilden Geisterjagd kennen, die 1742 sogar die gräflichen Behörden auf den Plan rief.

Nebenbei verwandelt sich Jan auch mal in den gemarterten Schinderhannes am Pranger, oder Till Eulenspiegel landet auf der Hutablage im Sechser-Abteil.

Spukender RitterDie Reise geht vom Hunsrück (Schloss Steinau an der Straße, aus dem Ort stammen die Gebrüder Grimm) zum westlichen Harz (Goslar) über Köln zu Odenwald (Michelstadt, Burg Breuberg) und Spessart, hinüber nach Trier, und dann – natürlich mit der Bahn – den Mittelrhein entlang (Loreley, Pfalzgrafenstein, Marksburg). Endpunkt ist wieder Köln. Selbstverständlich bleibt man auf westdeutschem Gebiet, DDR-Sehenswürdigkeiten werden nicht erwähnt.

Zwischendurch die unvermeidlichen Schnitte in den Speisewagen (man beachte das Muster der Posterung und die wallende Haarpracht der Bedienung) und das allgegenwärtige Auftauchen hilfsbereiter Schaffner. Glaubt man dem Film, müssen Züge und Bahnhöfe in den Achtzigern vor freundlichem Servicepersonal nur so gewimmelt haben.



Hier mal ein paar Screenshots:

Ärger beim RittermahlMarksburgIm Speisewagen

Wenn der Film mal im TV wiederholt werden sollte, lohnt er einen Blick.