Großprojekt auf der urigen Burg Mylau im sächsischen Vogtland: Das Museum in der Oberen Burg wird neu gestaltet, Fassaden werden saniert, Mauern ertüchtigt.
Alles in allem ein Projekt von 3,3 Millionen Euro. Bezahlt wird der Umbau aus Fördermitteln des EU-Kooperationsprojekts „Begegnung ausstellen“ der Museen Mylau und Aš (westlichste Stadt Tschechiens).
Betrieben werden Burg und Museum vom Evangelischen Schulverein Vogtland. Eröffnungstermin für das neu gestaltete Museum ist der 31. Oktober. Man darf gespannt sein, ob’s klappt.
Die Burg enstand wohl um 1180 unter Kaiser Barbarossa im Zug der Ostkolonisation. Nach einer Zerstörung der Anlage im Jahr 1400 kamen zur wiederaufgebauten Befestigung zwei mächtige Vorburgen hinzu. Sicher ist sicher. Die Burg blieb nach dem 15. Jahrhundert weitestgehend in sächsischer Hand.
Seit 1772 haben hier Bürgerliche das Sagen. Der Spinnereibesitzer Christian Gotthelf Brückner betrieb auf der Burg von 1808 bis 1828 die erste Fabrik des nördlichen Vogtlands (der Einzug von Fabriken auf verlassenen Burgen war eine eher kuriose Begleiterscheinung der Industrialisierung).
Einige Jahrzehnte später wurde die Fabrikburg im Stil des Historismus umgebaut. 1892 fiel sie an die Stadt Mylau. Der Mylauer Naturkundeverein zeigte im Kaisersaal seine naturkundliche Sammlung. 1956 wurde die Burg zum Regionalmuseum des Kreises Reichenbach.
Auch während der Bauarbeiten kann die besterhaltene Burganlage des Vogtlands (von außen) besucht werden.
Seite des Museum Burg Mylau
Und hier ein paar Bilder zu etwas gruseliger Hintergrundmusik:
Haha, lustig – die Burg habe ich am Montag leider nur von außen gesehen, als wir auf der Rückreise von den Chemnitzer Linuxtagen die Göltzschtalbrücke (zwischen Mylau und Netzschkau) besichtigten.
Nebenbei staune ich aber, wie vorausschauend der alte Barbarossa bei der Kulturverbreitung im Osten vorgegangen ist:
Im 12. Jahrhundert schon Museen, alle Achtung … ;-)
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