Das kann natürlich auch durchaus positiv sein – wie im Fall von Burg Veynau. Die imposante Wasserburg liegt in Sichtweite der Autobahn A1 (Anschlussstelle Wisskirchen). Wer zu den Ritterspielen von Burg Satzvey fährt, sieht ein paar Meter nach der Abfahrt von der Autobahn kurz die Türme von Burg Veynau über die Bäume ragen.
Aber – und das finde ich wirklich klasse – man kommt durch ein nicht verschlossenes Törchen auf eine Wiese des örtlichen Angelvereins und kann so etwa zur Hälfte um die Burg herumlaufen und sich das Zusammenspiel von Burgbau und Wasser ansehen. Und fotografieren.
Als ich da war, saß ein einsamer Angler auf der anderen Seite des Burggrabens – sonst war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Diese Ruhe…
Im Jahr 1422 provozierte der Burgherr Balduin von Monyardin durch seine Schusseligkeit (vielleicht war es aber auch einfach nur Arroganz oder Berechnung) eine Eroberung durch Herzog Adolf VII. von Jülich-Berg.
Balduin war kein Eigentümer der Burg, sondern Lehnsnehmer des Herzogs. Und er hatte es versäumt, um eine Verlängerung des Lehens zu bitten. Ein Affront für den Herzog, der das Lehen mit militärischen Mitteln einzog.
Im geldrischen Krieg (1542/43) konnte sich die Burgbesatzung gegen kaiserliche Truppen halten. Im Dreißigjährigen Krieg trug die Anlage schwere Beschädigungen davon, die aber wieder repariert wurden. Ein Brand, den 1708 Truppen des französischen Generals Lacroix legten, hätte das Ende für die Burg bedeuten können.
Aber glücklicherweise fiel die Burg 1722 an den kurpfälzischen Generalfeldmarschall Max Karl von Martial, der die Anlage wieder aufbauen und das Herrenhaus erweitern ließ.
Später wurde die Burg nur noch als abgelegenes Landgut genutzt und begann im 20. Jahrhundert zu verfallen. 1952 beschädigte ein Erdbeben die Gebäude weiter.
Doch die Burggeschichte hat ein Happy End: 1988 kam das Gemäuer in den Besitz von Harald Freiherr von Elmendorff, der es mit Unterstützung des Landes NRW aufwändig restaurierte.
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Fotos: Burgerbe.de