Beim MDR Thüringen darf man sich freuen. Der von einer Bürgerinitiative erzwungene Bürgerentscheid gegen den Plan des Senders, die sterblichen Überreste der „Dunkelgräfin“ von Hildburghausen auszugraben, hat 322 Stimmen zu wenig bekommen, um die TV-Redakteure zu stoppen.
Damit ist – rein rechtlich – der Weg für die MDR-Mythenjäger offen. Sie dürfen jetzt das Grab im Scheinwerferlicht und vor surrenden Kameras öffnen und aus den seit 175 Jahren dort liegenden modrigen Knochen die für die Untersuchung nötige DNA-Probe zu entnehmen. Das letzte Geheimnis des Thüringischen Orts dürfte bald keins mehr sein. Der Naturwissenschaft sei Dank.
Aber ganz so einfach sollte es sich der Sender nicht machen. 1656 Bürger haben seinen Plan an der Wahlurne abgelehnt. Das sind fast 70 Prozent der wähler (bei einer zugegeben mageren Wahlbeteiligung von 24 Prozent). Also eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der politisch engagierten Bürgerschaft.
Kein Gesetz käme gegen so eine Meinungsäußerung der Zivilgesellschaft an.
Will der Sender das mit der üblichen Arroganz ignorieren, die Medienleuten gegenüber der Provinz ja gerne nachgesagt wird? Der MDR täte gut daran, den Plan wieder in der Schublade zu vergraben und sich andere Themenfelder zu suchen.
Wie wäre es vielleicht mal mit verfallenden Burgen und Schlössern?
Ein phänomenaler Beitrag, das sehen wir auch so! Es ist nicht böse gemeint, doch des Rätsels Lösung ist vor allem in Frankreich, im Vatikan, in Österreich oder Slowenien zu finden! Aber nicht in Hildburghausen! Ihr letzter Wunsch nach Stille, Ruhe und Einsamkeit sollte man respektieren, auch 175 Jahre später. Hätte diese Frau erkannt werden wollen, wüssten wir es längst. Auch ein zweifelhafter DNA – Test bringt niemals Gewissheit. Eine Recherche vom MDR in Frankreich oder den anderen bereits erwähnten Orten, kann auch eine spektakuläre Doku werden. Man müsste es nur wollen!
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.