Indiana Jones: Wo liegt Schloss Brunwald?


Schloss Bürresheim in der Eifel: Bei indiana Jones-Fans besser bekannt als Schloss Brunwald / Fotos: Burgerbe.de
Schloss Bürresheim in der Eifel: Bei indiana Jones-Fans besser bekannt als Schloss Brunwald / Fotos: Burgerbe.de
Indiana Jones gerät je gerne vor Traumkulissen in Schwierigkeiten. Man denke nur an die Szenen in Petra/Jordanien, als er hinter dem Heiligen Gral her war.

Doch um da hin zu kommen, musste er in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (dritter Teil der Saga) erstmal seinen Vater Prof. Jones Senior (der unerschütterliche Sean Connery) in einer tollkühnen Aktion aus den Klauen der Nazis befreien.

Die braunen Finsterlinge hielten den Archäologen nämlich auf „Schloss Brunwald“ im tiefsten Süddeutschland fest.

Die türmchenbewehrte Burg Brunwald, die im Kino zu sehen war, steht jedoch ganz woanders: Die Außenaufnahmen wurden vor Schloss Bürresheim in der Eifel gedreht.

Schloss Bürresheim: Burg im Grenzland

Schloss Bürresheim: Hof der Trierer Burg / Foto: Wikipedia / Vincent van Zeijst / CC BY-SA 3.0
Schloss Bürresheim: Hof der Trierer Burg / Foto: Wikipedia / Vincent van Zeijst / CC BY-SA 3.0
Ein Gebäude mit langer Geschichte: Grenzgebiete sind ja traditionell reich an Burgen – vor allem aber an Burgruinen. So ist das auch in der Eifel, wo Kurköln und Kurtrier aneinanderstießen. Und wo das absolutistische Frankreich mit seiner Politik der verbrannten Erde nicht weit war.

Ganze drei Eifel-Burgen überstanden das Mittelalter, die Feldzüge Ludwigs XIV. und die französischen Revolutionswirren ohne erobert, zerstört oder später völlig unrealistisch restauriert zu werden.

Und zwar: Burg Eltz, Burg Lissingen und eben jenes Schloss Bürresheim.

So wie das Schloss bei Mayen könnten heute also viele Burgen aussehen, wenn die Geschichte nicht ganz so zerstörerisch verlaufen wäre: Massive Türme, gekrönt von Fachwerk und spitzen Dächern. Ein Traum für Burgen-Fotografen und -Influencer.



Dass sich Trier und Köln keine blutigen Schlachten um die Burg lieferten, hatte einen einfachen Grund. Beide Erzbischöfe waren jahrhundertelang Besitzer eines eigenständigen Teils der im 12. Jahrhundert erbauten Burg und hatten hier ihre Lehensnehmer sitzen.

Geteilte Burg – doppelte Burg

Solche Doppelburgen kamen durch Erbteilung im Mittelalter gelegentlich vor (z.B. Burg Thurant an der Mosel).

Schloss Bürresheim um 1860. Ein Bild aus der Sammlung Duncker.
Schloss Bürresheim um 1860. Ein Bild aus der Sammlung Duncker / gemeinfrei
Noch heute gibt es einen Kölner Burg genannten Teil, der nur noch als Ruine existiert, und den erhaltenen Teil der sogenannten Trierer Burg.

Zum dortigen, spätmittelalterlichen Wohnbau heißt es in der Wikipedia, dieser veranschauliche „sehr gut, wie einfach man um 1490 wohnte.

In jedem Stock befindet sich ein einziger großer Saal mit Eichenholzpfeilern, Balkendecken und riesigen Kaminen. Erst in späteren Jahrhunderten teilte man gemütliche Zimmer ab.“

1659, nach jahrzehntelangen Streitigkeiten bis vors Reichskammergericht, wurde die Familie von Breidbach-Bürresheim alleinige Besitzerin der Anlage. Sie ließ die Burg zu einem barocken Wohnschloss umbauen. Deren Erben verkauften das Schloss 1938 an die Preußische Rheinprovinz.

Spätgotik bis Historismus

Anzeige


Die fast 300 Jahre im Besitz der von Bürresheim und der Umstand, dass keine plündernden Franzosen oder Hessen durchzogen, führten dazu, dass die einzigartige Innenausstattung erhalten blieb.

Sie umfasst Stücke aus der Spätgotik bis zum Historismus ein einmaliges Zeugnis rheinischer Adels- und Wohnkultur. Heute kann man kann hier auch heiraten (Link zur Ansprechpartnerin).

Das Schloss kann besichtigt werden. Mehr dazu steht auf der Seite der Rheinland-Pfälzer Burgen, Schlösser, Altertümer.

Hier mal der Trailer zu „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“:

Im Sommer 2023 war Schloss Bürresheim übrigens einer der Drehorte für das ARD-Weihnachtsmärchen „Das Märchen von der Zauberflöte“ mit Jessica Schwarz aus der Reihe „Sechs auf einen Streich“.

Schloss Bürresheim bei Rhein-Eifel-TV: