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Schloss Stamsried für 172.000 Euro zwangsversteigert



Versteigerung: Schloss Stamsried wechselte den Besitzer / Foto: Wikipedia/Schmid Marco, Thanried
Versteigerung: Schloss Stamsried wechselte den Besitzer / Foto: Wikipedia/Schmid Marco, Thanried/CC BY-SA 3.0
Ein Regensburger hat bei einer Zwangsversteigerung das Barockschloss Stamsried in der Oberpfalz erworben. Sein Gebot für die Denkmalimmobilie betrug 171.777 Euro. Davon berichtet die Mittelbayerische Zeitung.

Kein schlechtes Geschäft: Den Verkehrswert gibt das Gericht mit 290.000 Euro an. Der Besitz umfasst ca. 1.527 Quadratmeter Nutzfläche mit einem Brauereigebäude und Nebenbauten. Insgesamt ist das Grundstück 18.833 Quadratmeter groß.

Ein Schloss entstand hier im 12. Jahrhundert. Das heutige Gebäude wurde im 17. Jahrhundert um einen mittelalterlichen Kern errichtet. Nach dem Krieg kam ein Brauereigebäude hinzu. Die Bockbierfeste im Stamsrieder Schloss sollen legendär gewesen sein.
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Klosterburg Kastl: Streit um Plan für Asylbewerber-Unterkunft




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Die Klosterburg Kastl / Foto: Wikipedia/Matthias Süß / Msuess / CC BY-SA 3.0

Im oberpfälzer Flecken Kastl gibt es Streit um die Nutzung der leer stehenden Klosterburg. Die Landesregierung würde gerne „als Zwischenlösung“ Asylbewerber auf dem Gelände der ehemaligen Benediktinerabteil über dem 2500-Einwohner-Ort unterbringen.

Als Unterkunft sollen Nebengebäude aus den 80er Jahren dienen. Bürgermeister Stefan Braun (CSU) hält die Burg für die falsche Wahl. „Die Burg verbindet jeder mit Kastl, die hat eine gewisse Strahlkraft“, sagte er der Mittelbayerischen Zeitung.

Außerdem führe er Gespräche mit möglichen Investoren, die bei der Realisierung der Asylbewerber Unterkunft aber ihr Interesse verlieren könnten. Gegen Asylbewerber habe er natürlich „grundsätzlich nichts“.
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Bayerische Gemeinde mit 943 Einwohnern kauft Burg Falkenberg



Burg Falkenberg – wieder aufgebaut in der NS-Zeit durch Hitlers Botschafter in Moskau, Graf v.d. Schulenburg. Foto: Walter J. Pilsak/Wikipedia/CC-BY-SA-3.0-migrated

Die sanierungsbedürftige Burg Falkenberg (Oberpfalz) ist verkauft: Nach monatelangen Verhandlungen hat die Familie von der Schulenburg ein Angebot der Mini-Gemeinde Falkenberg und des Landkreises Tirschenreuth angenommen. Wie viel Geld tatsächlich geflossen ist, wird bislang nicht verraten, wahrscheinlich haben Gemeinde und Landkreis rund 600.000 Euro auf den Tisch gelegt.

Das Kuriose: Falkenberg hat gerade mal 943 Einwohner. Nur dank eines starken Gewerbesteuerzahlers, der Firma IGZ kann sich der Flecken an der Grenze zu Tschechien die für seine Verhältnisse Riesen-Investition überhaupt leisten.

CSU-Bürgermeister und Planungsgruppe Burg erläuterten in einer Bürgerversammlung die Pläne. Die Sanierung soll rund drei Millionen Euro kosten. Armin Juretzka und Werner Plödt informierten bei der Versammlung über das Sanierungs- und Nutzungskonzept.
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Burg Loch: Wie Bayern eine Höhlenburg verfallen lässt



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Südseite des Bergfrieds 1990 (Foto: Wikipedia/Rainer Kunze/CC-BY-SA-3.0)

Burgen, die um natürliche Höhlen gebaut wurden, sind schon etwas Ungewöhnliches. Ein Beispiel dafür ist die Burgruine Loch in der Oberpfalz, deren Schicksal die Süddeutsche Zeitung 2008 einen längeren Artikel widmete, Überschrift: „Burg ohne Herrn. In Loch bei Regensburg verfällt ein Denkmal“.

Hintergrund ist, dass die Anlage immer weiter verfällt und die privaten Besitzer ihren Besitz inzwischen aufgegeben haben. Der Erhalt der Ruine war einfach zu teuer. Da Gemeinde und Freistaat Bayern aktuell keine Mittel zum Erhalt des Denkmals bereitstellen wollen, gründet sich in diesen Tagen ein privater Förderverein. Diesem sei viel Glück gewünscht!

Um das Entstehungsjahrhundert der Burg streiten sich die Historiker noch. Wahrscheinlich war sie Anfang des 13. Jahrhunderts fertig. Erstmals erwähnt wurde sie allerdings erst im 14ten. Die Familie der Rammelsburger ließ das Gemäuer errichten, um ein nahes Hammerwerk zu schützen. Also eine Art Standortsicherung. Das Hammerwerk war dann immerhin bis 1848 in Betrieb.

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Burg Falkenberg stand zum Verkauf



Burg Falkenberg – wieder aufgebaut in der NS-Zeit durch Hitlers Botschafter in Moskau, Graf v.d. Schulenburg. Foto: Walter J. Pilsak/Wikipedia/CC-BY-SA-3.0-migrated
Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg hatte in den Morgenstunden des 22. Juni 1941 eine Aufgabe, die ihn selbst überraschte.

Als deutscher Botschafter in Moskau überbrachte er Stalins Regierung die Kriegserklärung. Der deutsche Angriff war zu diesem Zeitpunkt bereits angerollt, deutsche Bomber warfen ihre Last auf Ziele in der Ukraine und Weißrussland.

Der Adelige hatte in den Monaten zuvor nach Kräften versucht, Hitler vom Angriff im Osten abzuhalten – er war maßgeblich am Zustandekommen des Nichtangriffs-Paktes mit der Sowjetunion an.

Der Diktator hörte sich die Argumente des Diplomaten an, ohne sich weiter darum zu kümmern. Den Spitzen-Diplomaten und späteren Widerstandskämpfer weihte er im Gegenzug auch nicht in seine Angriffspläne („Unternehmen Barbarossa“) ein.

In der Oberpfalz war Graf Schulenburg Burgherr. 1934 hatte der Adlige die Ruine der Burg Falkenberg gekauft und fünf Jahre lang wieder aufbauen lassen. Sie befand sich bis 2009 im Besitz der Familie.

Doch die Erbengemeinschaft konnte den Unterhalt der malerischen Anlage nahe der tschechischen Grenze nicht mehr bezahlen. Wie Oberpfalz TV meldete, boten Gemeinde Falkenberg und Landkreis Tirschenreuth der Familie daraufhin 800.000 Euro. Der Sanierungsaufwand wird auf 1,5 bis 2 Millionen Euro geschätzt.
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