2008 hatte die bayerische Marktgemeinde Falkenberg (Einwohnerzahl damals: 943) die über dem Ort liegende der Familie von der Schulenburg gekauft. Ein mutiger Schritt, angesichts des anstehenden Sanierungsaufwands, den man auf drei Millionen Euro schätzte.
Am Ende wurden es acht Millionen, was die Mini-Gemeinde durch Fördergelder stemmte. Nun ist die Sanierung abgeschlossen.
Über Falkenberg im Landkreis Tirschenreuth thront jetzt die erste barrierefreie Burg Deutschlands.
Entstanden ist ein Tagungshaus mit angeschlossenem Hotel und Museum über den Widerstandskämpfer Friedrich Werner Graf von der Schulenburg. Hinauf kommt man durch einen Aufzug, dessen Schacht in den Granitfelsen gesprengt werden musste. Als nächstes ist die Eröffnung eines Burg-Cafés geplant.
Zur Fertigstellung der Sanierung erschien auch Ministerpräsident Horst Seehofer und mit ihm das Bayerische Fernsehen.
Wegen der Lage auf einem Granitfelsen hat die im 12. Jahrhundert entstandene Burg keine Mauern. Die unregelmäßige ovale Anlage gruppiert sich um einen kleinen trapezförmigen Innenhof, in dessen Mitte seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts der 14 Meter hohe, quadratische Bergfried steht.
Die Burg kontrolliert einen Übergang über den Fluss Waldnaab. Ab 1572 ist der Komplex in den Händen der Wittelsbacher.
Das hatte auch zur Folge, dass die Burg als katholisches Bollwerk noch 1648, im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges, von den Schweden belagert wird. Die Besatzung kapituliert.
Danach hat die Burg keinen militärischen Nutzen mehr und wird innerhalb von 30 Jahren zur Ruine und zum Steinbruch. Erst Bayernkönig Ludwig I. und Falkenberger Bürger schritten 1840 ein und verhindern das komplette Verschwinden der Burg. Erhalten blieben die Mauern.
1934 kaufte der Diplomat Friedrich Werner Graf von der Schulenburg die Burg nahe der tschechischen Grenze. Er war gerade deutscher Botschafter in Stalins Moskau geworden.
Schulenburg ließ das Gemäuer fünf Jahre lang durch den Regensburger Architekten Franz Günthner wieder aufbauen und herrichten.
Der Graf konnte das Ergebnis der Wiederaufbaus allerdings nur wenige Jahre miterleben.
Am 10. November 1944 wurde er als „Mitverschwörer“ des Attentats auf Hitler hingerichtet. Der Widerstand hatte ihn nach Hitlers Tod als Außenminister vorgesehen.
Der Bericht des Bayerischen Rundfunks „Falkenberg fertig saniert“ ist leider nicht mehr online.