In Hildburghausen liegt keine französische Königstochter begraben. Das gab jetzt der MDR Thüringen bekannt. Es ist keine wirkliche Überraschung. Interessant ist eher die Vorgeschichte.
Der Sender hatte trotz massiven Widerstands aus der Bürgerschaft eine Grabungsaktion durchgedrückt. Auch ein gegen das Projekt gerichteter Bürgerentscheid, der die nötige Stimmenzahl nicht erreichte, und eine Mahnwache konnten den Sender nicht beeindrucken.
Grund für die Aufregung in der südthüringischen Provinz: Auf Schloss Eishausen könnte jahrzehntelang inkognito eine Tochter des hingerichteten französischen Königspaars Ludwig XVI. und Marie-Antoinette gelebt haben.
Der royale Glanz mit einer Prise X-Faktor bekommt der 12.000-Einwohner-Kreisstadt im Werratal bislang ganz gut. Touristen hat sie ansonsten in Punkto Sehenswürdigkeiten ein Renaissance-Rathaus, Bürgerhäuser im „Zopf“-Stil und das Trützschlersche Milch- und Reklamemuseum zu bieten.
Und nun plant der MDR Thüringen die Exhumierung der Knochen inklusive DNA-Test, um zu prüfen, ob die Verstorbene mit der Bourbnen-Familie verwandt war. Gegen die Untersuchung, die das Mysterium entzaubern könnte, regt sich allerdings auch massiver Widerstand, der die Pläne des Senders vorerst durchkreuzt hat. Weiterlesen »MDR will „Dunkelgräfin“ von Schloss Eishausen exhumieren