Burg Möckmühl / Foto: Wikipedia / p.schmelzle / GFDL / Foto oben: Wikipedia / p.schmelzle / CC-BY-SA 2.5
Ist jetzt Schluss mit der Erleuchtung auf Burg Möckmühl? Die Götzenburg bei Heilbronn, Sitz eines sogenannten Ashrams, steht für 1,95 Millionen Euro zum Verkauf. Der Makler verspricht: „Schlüssel übernehmen und residieren“.
Das ist ein bisschen überraschend. Noch Ende September 2015 besuchte ein Reporter der Stuttgarter Zeitung den Burgbesitzer Alexander Dragilev und seine Anhänger in der Burg und ließ sich über „Erleuchtung“ aufklären. Der Redakteur war sichtlich begeistert.
Zu irdischen Dingen sagte der Meister nebulös: „Noch ist Geld da. Wenn es weg ist, macht das nichts.“ (Ein Satz der auch vom Präsidenten der US-Zentralbank stammen könnte).
Das Poppelsdorfer Schloss: Eine Glaskuppel könnte den runden Innenhof überspannen / Foto: Wikipedia / Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0 (Bild von mir beschnitten) / Foto oben: Wikipedia / Traitor / CC-BY-SA 3.0
Solarworld-Chef und Schlossbesitzer Frank Asbeck hat angeboten, 2,5 Millionen Euro für den Bau einer Glaskuppel über dem Innenhof des Poppelsdorfer Schlosses in Bonn zu spenden, das der Uni Bonn gehört.
Der Haken an der Sache: Die restlichen Millionen müssten Stadt, Land oder andere Investoren aufbringen – die allerdings nicht in Sicht sind. Außerdem ist das Schloss sanierungsbedürftig. Das berichten Bonner Rundschau und General-Anzeiger. Eine Glaskuppel fürs Poppelsdorfer Schloss? weiterlesen →
Tor von Schloss Roseck bei Tübingen / Foto: Wikipedia/Rhgv/CC-BY-SA-3.0
Am Ende ging es selbst für den Makler überraschend schnell: Kurz bevor das Pflegeheim Schloss Roseck schließt, hat die Anlage einen neuen Besitzer bekommen. Schloss Roseck stand etwa ein Jahr lang für ca. 6,3 Millionen Euro zum Verkauf, zzgl. einer Maklerprovision von 5,95 Prozent…
Wer hat so viel Geld übrig für ein Schloss im Westen vom beschaulichen, Grün regierten Tübingen?
Schloss Weissenhaus an der Ostsee / Foto: Wikipedia/Holger.Ellgaard/Lizenz: CC-BY-3.0
Der Internet-Millionär Jan Henric Buettner hat sich einen Lebenstraum erfüllt: Für sieben Millionen Euro hat er 2005 das Dorf Weißenhaus an der holsteinischen Ostseeküste gekauft – mitsamt weißem Schloss und Schlossgarten.
Er will auf dem 75 Hektar großen Gelände ein „Grand Village“, ein luxuriöses Hotel-Resort, einrichten. Ein Restaurant hat die Arbeit bereits aufgenommen. Den Strand kennt Buettner seit seiner Kindheit. Darüber berichtet die Deutsche Welle.
Das heutige Schloss ist der Nach-Nachfolger eines älteren Baus aus der Zeit um 1600. Zwischen 1830 und 1850 hatte Graf Georg Wilhelm von Platen das Herrenhaus von Gut Weißenhaus um eine Etage augestockt und links und rechts noch je einen Flügel mit Flachdach angebaut. Das Haupthaus brannte allerdings 1895 bis auf die Grundmauern nieder.
Das repräsentative „neue“ Schloss, das man heute sieht, ist ein Nachfolgebau mit Anklängen an den Barock, der 1896 auf den alten Fundamenten errichtet wurde. Der 350 Jahre alte Keller blieb durch die Zeiten erhalten. Auf dem Giebel prangt immer noch das herrschaftliche Wappen der Grafen von Platen.
Die Nebengebäude von 1730 und 1817 haben den Brand von 1896 überstanden. Sie waren zunächst als Gästehäuser („Kavaliershäuser“) gedacht, wurden später aber zur Unterbringung der Angestellten des Guts genutzt. 1945 requirierte die Wehrmacht das Schloss, anschließend kamen die Briten.
Nach Abzug der Besatzungstruppen erhielt die Familie das Gut zurück. 2005 erfolgte dann der Verkauf von Schloss Weissenhaus an Buettner. Dieser hat bis jetzt die beeindruckende Summe von 50 Millionen Euro in das Anwesen gesteckt. Er rechnet damit, dass es am Ende 70 Millionen Euro sein werden.
Das wiederentstandene Kleinod an Schleswig-Holsteins Ostseeküste dürfte bald schon von sich reden machen.
Und hier geht’s zum ausführlichen Bericht der deutschen Welle über Schloss Weissenhaus: „Ein Schloss am Meer“
Die Schönburg am Rhein – hier der Hoteltrakt / Fotos: Burgerbe.deMan nehme: einen der Burgenromantik verfallenen US-Millionär mit reichlich Dollar-Reserven und Entschlusskraft. Diesen lasse man eine verträumte Ruine in malerischer Lage hoch über dem Rhein finden, die gerade als Schnäppchen zu haben ist.
Drumherum kreucht allerlei gutmütiges Landvolk in pitoresken aber etwas fadenscheinigen Trachten (für die niederen Arbeiten und zum Jubeln bei Besuchen der Obrigkeit).