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Eine Glaskuppel fürs Poppelsdorfer Schloss?




Das Poppelsdorfer Schloss: Eine Glaskuppel könnte den runden Innenhof überspannen / Foto: Wikipedia / Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Wikipedia / Traitor / CC-BY-SA 3.0
Das Poppelsdorfer Schloss: Eine Glaskuppel könnte den runden Innenhof überspannen / Foto: Wikipedia / Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0 (Bild von mir beschnitten) / Foto oben: Wikipedia / Traitor / CC-BY-SA 3.0

Solarworld-Chef und Schlossbesitzer Frank Asbeck hat angeboten, 2,5 Millionen Euro für den Bau einer Glaskuppel über dem Innenhof des Poppelsdorfer Schlosses in Bonn zu spenden, das der Uni Bonn gehört.

Der Haken an der Sache: Die restlichen Millionen müssten Stadt, Land oder andere Investoren aufbringen – die allerdings nicht in Sicht sind. Außerdem ist das Schloss sanierungsbedürftig. Das berichten Bonner Rundschau und General-Anzeiger.


Die runde Kuppel bestünde aus 2000 Quadratmeter Glas und hätte einen Durchmesser von 45 Metern. Bei Veranstaltungen hätten darunter mehr als 1000 Zuschauer Platz.

Statisch sieht Architekt Ralph Schweitzer keine Probleme. Es müssten allerdings Stützen im Keller eingebaut werden.

Wie teuer das Projekt ausfallen würde, ist zurzeit noch nicht bekannt.

Uni könnte Kuppelbau nicht bezahlen

Die Hofseite des Schlosses: Hier könnte sich die Glaskuppel erheben / Foto: Wikipedia / Fkreuz / CC-BY.SA 3.0
Die Hofseite des Schlosses: Hier könnte sich die Glaskuppel erheben / Foto: Wikipedia / Fkreuz / CC-BY.SA 3.0

Die Universität Bonn, Eigentümerin der Denkmalimmobilie, teilte bereits vorsorglich mit, dass sie sich am Bau nicht finanziell beteiligen würde, und selbst die Betriebskosten des Glasdachs nicht tragen könne. Die Uni weist auch auf den noch ausstehenden Sanierungsaufwand am Schloss von mehreren Millionen Euro hin.

Mitarbeiter von Uni und Mineralogischem Museum, das vier Säle des Schlosses nutzt, dürften von dem ambitionierten Plan hingegen nicht begeistert sein, da sie die Innenhof zurzeit als Parkplatz nutzen. Ihre Wege von den Fahrzeugen zu den Arbeitsplätzen würden sich dann deutlich verlängern.

Also alles nur ein PR-Gag eines Multimillionärs, der endlich mal wieder positive Schlagzeilen machen will?


Mit Schlössern kennt Frank Asbeck sich jedenfalls aus: Er kaufte vor einigen Jahren Thomas Gottschalks Schloss Marienfels und besitzt außerdem das Jagdschloss Calmuth.

Erbauer des Poppelsdorfer Schlosses war übrigens der Kurfürst und Kölner Erzbischof Joseph Clemens von Bayern, der 1715 gerade aus dem Pariser Exil zurückkehrte und nun „auch so ein Versailles“ haben wollte. Der Barockfürst entwickelte eine Leidenschaft für den Schlösserbau.

Er ließ aus den Steuern seiner Untertanen auch noch das Jagschloss Herzogsfreude in Bonn-Röttgen, die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sowie Schloss Clemenswerth im Emsland errichten sowie diverse andere Schlösser erweitern.

Joseph Clemens und Frank Asbeck hätten sich sicher gut verstanden.



Weiterlesen:

Die Deutsche Welle fragt: „Glaskuppel für Bonner Barockschloss?
Rolf Kleinfeld schreibt im Bonner General-Anzeiger: „Poppelsdorfer Schloss soll eine Glaskuppel bekommen

Ein kurzes Video zum Schloss aus der Reihe „Gesichter Bonns“: