Malerisch: Schloss Spetzgart bei Überlingen am Bodensee / Foto: Wikipedia / Eduardo89 / GFDLDer Sparzwang im Nobelinternat Schloss Salem soll nach 2017/18 wohl auch zur Schließung des 1928 gegründeten Standorts Schloss Spetzgard bei Überlingen am Bodensee führen. Dort werden Oberstufenschüler unterrichtet. Das meldet die Rhein-Neckar-Zeitung.
Die Schließung ist Teil eines umfangreichen Umstrukturierungsplans von Deutschlands größtem Internat angesichts der verkürzten Gymnasialzeit (G8) und sinkender Schülerzahlen.
Schule Schloss Hohenfels / Bild: Screenshot YouTube
Seit 1931 ist Burg/Schloss Hohenfels eine Dependance des Internats Schloss Salem: Zwölf Kilometer vom Bodensee lernen rund 80 Schüler der Unterstufe die Grundregeln für ihr späteres Leben als Führungskräfte in Wirtschaft und Politik – und als Ehefrauen von solchen.
Doch damit könnte es bald vorbei sein. Nach Medienberichten will die Schule ihre mittelalterliche Jugend-Burg aufgeben, wo schon der kauzige Queen-Gemahl Prinz Philipp paukte. Die Klassen 5 bis 7 lieber sollen direkt auf Schloss Salem „in einem besonderes geschützten Bereich“ leben und unterrichtet werden. Schule Schloss Salem will Burg Hohenfels aufgeben weiterlesen →
Was haben der knorrige Prinz Philipp, August Oetker jr. und die Prinzessin zu Leiningen (Ex-Gattin des Aga Khan) gemeinsam? Also außer einem gewissen Wohlstand, den man in diesen Kreisen ja voraussetzen darf?
Antwort: Eine der exquisitesten Erziehungen, die man in Deutschland kaufen kann: Sie alle besuchten das Nobel-Internat Schloss Salem nahe des Bodensees. Mein Lieblings-Absolvent ist übrigens Oliver Hassencamp („Die Ritter von Burg Schreckenstein“).
Ich habe in den 1980er Jahren immer wieder die Bücher über die Jungen von Burg Schreckenstein von Oliver Hassencamp verschlungen. Was für spannende und mitreißende Geschichten über eine verschworene Gemeinschaft auf einer Burg: Weit weg von Pubertät, Geld- und Jobsorgen, ganz damit beschäftigt, Streiche auszuhecken, hochanständig zu sein – und möglichst große Portionen Dampfnudeln zu vertilgen.
Wunderbar konnte man sich in die Rollen der selbsternannten „Ritter“ hineinträumen und ihren Abenteuern auf und um Burg Schreckenstein (mit Folterkammer und klapprigem Gruselskelett hinter der Geheimtür) und dem Mädcheninternat Schloss Rosenfels folgen.
Ich habe alle Bände noch im Keller. Mein Lieblingsroman ist dabei die Exkursion ins verspukte Partner-Internat in Schottland. Haggis statt schwäbischer Dampfnudeln, quasi.