Der Sparzwang im Nobelinternat Schloss Salem soll nach 2017/18 wohl auch zur Schließung des 1928 gegründeten Standorts Schloss Spetzgard bei Überlingen am Bodensee führen. Dort werden Oberstufenschüler unterrichtet. Das meldet die Rhein-Neckar-Zeitung.
Die Schließung ist Teil eines umfangreichen Umstrukturierungsplans von Deutschlands größtem Internat angesichts der verkürzten Gymnasialzeit (G8) und sinkender Schülerzahlen.
Statt früher 700 besuchen aktuell nur noch 613 Managerkinder und junge Adelige die vier Schloss-Salem-Standorte im Ländle.
Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass der Trägerverein den 1931 gegründeten Standort Burg Hohenfels aufgegeben will. Dort werden die Unterstufenschüler unterrichtet.
Hohenfels gilt als Vorlage für Oliver Hassencamps Jugenbuchreihe „Burg Schreckenstein“. Auch der erst im Jahr 2000 eröffnete Campus Härlen soll nach 2017/18 wegfallen.
Gegen die Hohenfels-Schließung gibt es Widerstand bei Eltern und Ex-Schülern, die sich in der geschlossenen Facebookgruppe „Pro Hohenfels“ mit aktuell 1660 Mitgliedern organisiert haben (Stand 2015).
Konzentration auf Schloss Salem?
Ziel des Trägervereins ist offenbar, die Internatsschüler auf den Standort Schloss Salem zu konzentrieren und diesen durch Neubauten entsprechend zu vergrößern.
Kritiker wenden ein, dass es sich bislang als vorteilhaft erwiesen hat, die Altersgruppen zu trennen und die etwa 80 Jüngeren auf ihrer Burg unter sich sein zu lassen.
Was mit den Schlössern Hohenfels und Spetzgart passieren soll, ist völlig unklar.
Schloss Spetzgart steht am Ort einer Burg aus der Stauferzeit (erbaut um 1200). 1503 wurde die heruntergekommene Burg zum Schloss umgebaut, das 1634 und 1643 während des Dreißigjährigen Kriegs zerstört wurde.
Das heutige Schloss ist eine Wiederaufbau von 1671. Es ist nicht öffentlich zugänglich.
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Hier geht es zum Artikel von Anette le Riche zur möglichen Schließung des Schulstandorts Schloss Spetzgart in der Rhein-Neckar-Zeitung: „Schloss Salem plagen Finanzsorgen“