Chateau Coucy: Das Ende des mächtigsten Burgturms Europas
Eine gigantische Explosion zerriss am 27. März 1917 die relative Stille hinter der deutschen Frontlinie in der Picardie. Ein einzigartiges Zeugnis 700-jähriger französischer Geschichte löste sich in einer gewaltigen Staubwolke in einen Berg von Gesteinstrümmern auf.
28 Tonnen Dynamit hatten deutsche Soldaten zuvor sorgfältig in den Mauern des Donjon von Chateau Coucy aufgeschichtet.
So viel Sprengstoff war nötig, um den mächtigsten Wehrturm Europas mitsamt seiner kleineren Flankierungstürme zu knacken.
Ein mittelalterlicher Superturm verschwand, der seinesgleichen sucht.
Die Zerstörung erwies sich als kulturhistorisches Kriegsverbrechen, das auch auf deutscher Seite hoch umstritten war.
Keiner der Generäle der Obersten Heeresleitung wurde später dafür zur Verantwortung gezogen (diese waren ja nach dem Krieg in erster Linie damit beschäftigt, den Zivilisten die Schuld an ihrer Niederlage in die Schuhe zu schieben).
Burgturm vermutlich atombombensicher
Die Wände des 54 Meter-Trumms waren mit 7,40 Meter so dick, dass ihnen keine Kanone des Spätmittelalters, der Frühen Neuzeit oder aller folgenden Kriege auch nur ansatzweise gefährlich werden konnte. Vermutlich hätte der Turm auch einem Nuklearschlag in der Nähe standgehalten.
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