Das Burgfräulein von Strechau hat sich in Schale geworfen: Ein von einem diamantbesetzten Samtkreuz gehaltenes Spitzentuch lässt ihr tief in den Ausschnitt blicken.
Ein schicker Hut mit breiter Krempe und kecker Feder krönt das von ihrem offenen rotblonden Haar umflossene Gesamtbild.
Doch statt des hübschen Gesichts der jungen hochzeitswilligen Adeligen aus der Steiermark schaut den Betrachter nur der blanke Burgfräulein-Totenschädel mit lückenhaftem Gebiss an.
In Mittelalter und Früher Neuzeit gab es zwei Arten von Geschossen, denen selbst gestandene Ritter am liebsten weiträumig auswichen: Die Pfeile englischer Langbogenschützen – und Armbrustbolzen.
Ritter, die den von bürgerlichen Schützen abgefeuerten Geschosshagel aus Arroganz zu ignorieren trachteten, überlebten nicht lange.
Das zeigte nicht zuletzt das blutige Desaster, das die Ritter des beratungsresistenten französischen Hochadels in der Schlacht von Azincourt 1415 gegen ein deutlich kleineres englisches Heer erlebten.
Papst Innozenz II. verbot 1139 sogar den Einsatz dieses „unritterlichen“ Kriegsgeräts gegen Christen. Ohne Erfolg.
Umso größer war die Überraschung, als Studenten jetzt bei einer Grabung auf dem Gelände der Ruine von Burg Eppenstein (Obersteiermark) auf einen Vorrat aus hunderten Armbrustbolzen stießen. Das meldet die Kleine Zeitung.Weiterlesen »Burgenarchäologie: Die Armbrustbolzen von Eppenstein
„Der Staat“ kann nicht alle Denkmäler retten, erhalten und wieder zu Schmuckstücken machen. Zumindest nicht, wenn er nebenbei noch Renten zahlt, notdürftig Autobahnen repariert und gelegentlich Bankmanagern aus der Patsche hilft…
Land, Bund, EU, Vereine, Stiftungen, Lotterien etc. können unterstützten – was am Ende aber zählt, ist der Einsatz der Eigentümer.
Ein grandioses Beispiel dafür, wie aus einer Ruine wieder ein Wahrzeichen eines Landstrichs wurde, ist Burg Neuhaus in der Steiermark. Davon berichtet ein Artikel in der „Kleinen Zeitung“. Weiterlesen »Der Wiederaufbau von Burg Neuhaus (Steiermark)