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Landesburg Lechenich: Eine Ruine wächst zu




Privatbesitz – kein Zutritt: Tor zur Landesburg Lechenich in Erftstadt / Fotos: Burgerbe.de
Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg hatte seine eigenen Schäfchen in der Schlacht von Worringen 1288 von einer ziemlich unangenehmen Seite erlebt.

Die Bürgermiliz der Domstadt kämpfte berserkerhaft auf Seiten der (auch noch siegreichen) Gegner des Bischofs.

Die Lust von Westerburgs und seiner Nachfolger, in solch einer aufsässigen Stadt zu residieren, tendierte logischerweise gegen Null.

In den Folgejahren wurden im Kölner Umland Burgen als gut zu verteidigenden Bischofs-Residenzen ausgebaut. Etwa die Godesburg in Bad Godesberg und ab 1306 die Landesburg Lechenich im heutigen Erftstadt. Letztere ist heute eine imposante Ruine in einem zugewachsenen Park. Durchaus etwas für Freunde von „Lost Places“.

Burg Lechenich im Privat-Park

Wer die Reste von Burg Lechenich sehen will, erlebt erstmal eine Enttäuschung. Gut 100 Meter vom Marktplatz sichert ein versperrtes Tor an der Lechenicher Schlossstraße den Zugang zur Vorburg: Privatbesitz.

Und von den Burgtürmen ist auch nichts zu sehen.
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Alphaville und Peter Schilling auf Burg Ziesar


2013 auf Burg Ziesar auf. Foto: Wikipedia/JeanNeef
Auch Peter Schilling tritt 2013 auf Burg Ziesar auf.
Foto: Wikipedia/JeanNeef
Die 80er-Kultband Alphaville („Forever Young“) spielt am 6. Juli 2013 auf dem Burghof der alten Bischofsburg Ziesar bei Berlin. Das wurde jetzt bei einer Pressekonferenz von Peter Schilling („Major Tom – völlig losgelöst“, mit Alphaville hat er nichts zu tun) bekannt.

Die Band-Homepage weiß davon lustigerweise noch nichts. Schilling war laut Märkischer Allgemeiner extra 600 Kilometer von München zum Pressetermin in die brandenburgische Provinz gefahren, um den Gig anzukündigen.

Grund des Ausflugs war die Mitteilung des Neue-Deutsche-Welle-Pioniers, dass er selbst am 25. Mai 2013 mit Band im Schatten der Burg auftreten will. Die Veranstaltung soll Teil von Schillings „30 Jahre völlig losgelöst“-Tour sein.

Dass der Stuttgarter ausgerechnet zur Bischofsburg kommt, ist kein Zufall: Er schätzt die Atmosphäre der Anlage – und hat ein gutes Verhältnis zum Ziesarer Konzertveranstalter Gunnar Voigt.

Ich kann mich noch gut an Schillings große Zeit erinnern: Terra Titanic…

Links: Alphaville-Homepage, ein kurzer Bericht der Märkischen Allgemeinen unter dem Titel „Losgelöst in Ziesar“ ist nicht mehr online.




Souvenir: Burg Ziesar als Anstecker


Burg Ziesar: Turm mit "Bischofsmütze" / Foto: Wikipedia/Norbert Radtke
Burg Ziesar: Turm mit „Bischofsmütze“ / Foto: Wikipedia/Norbert Radtke/Public Domain / Foto oben: Burgerbe.de
Die alte Bischofsburg Ziesar in Brandenburg ist eine der letzten Sehenswürdigkeiten, die auf der A2 ausgeschildert ist, bevor man von Westen aus nach Berlin hinein fährt.

Nun gibt’s den prägnanten, 35 Meter hohen Burgturm, den keine Zinnen, sondern seit dem 16. Jahrhundert eine „Bischofsmütze“ krönt, auch als Mini-Anstecker: Nur 32 Millimeter lang ist das Ziesar-Souvenir aus Aluminium mit goldfarbener Lackierung. Hergestellt wird es von einer Wuppertaler Fachfirma.

Die Tourismus-Verantwortlichen auf Burg Ziesar haben erstmal 500 Stück der Burgen-Pins geordert. Verkauft werden sie im Burg-Shop zum erschwinglichen Stückpreis von 1,95 Euro. Das meldet die Märkische Allgemeine.

Auf der geschichtsträchtigen Backstein-Burg Ziesar (mit dem Bau wurde bereits vor dem Jahr 1000 begonnen) ist das Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters zu finden (Link).

Die 2005 eröffnete Dauerausstellung „Wege in die Himmelsstadt: Bischof – Glaube – Herrschaft (800 bis 1550)“ erklärt die Burghistorie und die Geschichte der mittelalterlichen Christianisierung im Brandenburger Raum.

Herzstück der Schau ist der Jerusalemsaal mit seinen sakralen Wandmalereien.

Öffnungszeiten von Burgmuseum und Bergfried:
Mai  bis  September: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Oktober bis April: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr
(auch an Pfingst- und Ostermontag)




Neuss: Archäologen entdecken Burg des Erzbischofs



Presseschau Januar/Februar 2012:
Bei Kanalarbeiten im rheinischen Neuss sind die Stadtarchäologinnen auf ungewöhnliche Mauerreste gestoßen. Die Ausgräberinnen sind sich sicher: Es handelt sich um Überreste der legendären Burg aus dem 13. Jahrhundert, erbaut vom Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1205-1261), der 1248 auch den Grundstein des Kölner Doms gelegt hat.

Das Foto oben zeigt den Bischof auf einem Mosaik im Kölner Dom. Bild: Wikipedia / Oosjsieu / CC-BY-SA 3.0.

Bei den Arbeiten kam ein Mischmauerwerk aus Basalten, Tuffen und Grauwacken zu Tage – beigemischt waren auch römische Ziegel (Neuss „Novaesium“ war eine römische Gründung an der Rheingrenze des Imperiums).

Das Gebäude an einem Steilhang des damaligen Rheinufers muss groß gewesen sein. An der Rheinseite war es durch einen 1,8 Meter breiten Pfeiler verstärkt. Inzwischen hat der Fluss seinen Lauf verändert.


Zum Artikel auf NGZ-Online



Bischofsburg Wittstock: Museum zum Dreißigjährigen Krieg



Warum waren die Schweden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts so überlegene Kämpfer, die kaiserliche Armeen reihenweise in die Flucht schlugen? Was hat ein Floh mit einer Belagerung zu tun? Und wie viel verdient eigentlich der Soldat, der im Tross das Hurenwesen organisiert?

Wer Antworten auf diese Fragen sucht, findet im brandenburgischen Wittstock an der Dosse das einzige Museum Deutschlands, das sich ganz dem Dreißigjährigen Krieg widmet (das „Rathaus des Westfälischen Friedens“ in Münster jetzt mal außen vorgelassen).
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