Das wiederufgebaute Berliner Stadtschloss mit Kuppel (Computersimulation) / Bild: Wikipedia/eldaco / Foto oben (Juni 2015): Miriam Guterland CC-BY-SA 3.0Ein Jahr vor der geplanten Eröffnung des wieder aufgebauten Berliner Stadtschlosses fehlen 18 Millionen Euro, und es gibt keine Zeitpuffer mehr. Wird das Stadtschloss zur ewigen Baustelle wie der Hauptstadtflughafen BER?
Beim Förderverein des Schlosses ist man zuversichtlich, die fehlenden Gelder in Form von Spenden einnehmen zu können. Das berichtet die Deutsche Presseagentur.
Das Geld ist für die Rekonstruktion der Fassade gedacht. Insgesamt sollen 105 Millionen Euro an Spenden zusammenkommen, viele Spenden-Aktionen sind bereits erfolgreich gelaufen, wie die gesponderten „Steine fürs Berliner Schloss„.
Berliner Schloss-Fassade: Der markierte Stein könnte Ihrer sein / Bild: ScreenshotDie Weihnachtszeit ist traditionell die Zeit der Spenden. Das weiß man auch beim Förderverein Berliner Schloss – und bittet um Stein-Patenschaften für die im Entstehen begriffene Schloss-Fassade. Es fehlen noch schlappe 34 Millionen Euro.
Die Bundesregierung will den Direktor des „Zentrums für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung“, das 2019 eröffnen soll, bereits 2015/16 ernennen, schreibt die Berliner Zeitung nach Lektüre der entsprechenden dpa-Meldung.
Gesucht wird international, schließlich soll der Intendant für den weltweiten Austausch, vor allem auch mit „außereuropäischen Kulturen“ stehen und sich „weniger um geschickte Vitrinenanordnungen kümmern“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grüters (CDU) der Deutschen Presseagentur. Berliner Schloss: Intendantensuche fürs Humboldtforum weiterlesen →
Berliner Stadtschloss-Baustelle: Die Wände wachsen / Foto: Wikipedia / Olga Bandelowa / CC BY-SA 2.0 DE / Foto oben: Burgerbe.deDank einer anonymen Millionenspende bekommt das im Wiederaufbau befindliche Berliner Stadtschloss auch wieder eine gläserne Kuppel (und keinen billigeren Betonersatz).
Die bisher gespendeten Mittel reichen allerdings nicht aus, um auf dem künftigen Schloss-Dach auch noch ein Café einzurichten. Das sollte drei Millionen Euro kosten.
Die Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum hat den Café-Bau daher jetzt erstmal gestrichen. Sollte das Geld doch noch zusammenkommen, könnte das Dach-Café aber auch noch zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden, betont die Stiftung. Berliner Stadtschloss: Kuppel ohne Dach-Café weiterlesen →
Keller des Berliner Schlosses vor Beginn des Stadtschloss-NeubausAls die Baustelle für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ausgeschachtet wurde, tauchten sie auf: Keller und Fundamente des preußischen Residenzschlosses, zum Teil sogar in Pyramidenform.
Bei den Bauarbeiten für die Fundamente des Humboldt-Forums konnten rund 820 Quadratmeter der alten Kellermauern erhalten werden. Der Neubau wurde einfach auf Stelzen darüber gesetzt. Die alte Bausubstanz wird nun Teil des Archäologischen Schaukellers des neuen Gebäudes. Darüber schreibt die Märkische Oderzeitung.
Die alten Schlossmauern sollen Element der Dauerausstellung „Historische Mitte Berlin – Identität und Rekonstruktion“ im geplanten Schlossmuseum werden und die Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses erlebbar machen.
Auch Spuren der Zerstörung sind noch sichtbar: Bei der Ausschachtung stießen die Arbeiter auf sogennante Sprengkrater aus dem Jahr 1950 – aus der Zeit also, als die SED sich des „imperialistischen Erbes“ entledigte und den Platz für den „Palast der Republik“ freiräumen ließ.
Blick in den Schlosskeller
Der Schloss-Neubau in der Hauptstadt kommt indes gut voran. Hinter (und vor) den Kulissen gibt es derweil Streit zwischen dem Münchner Architekten Stephan Braunfels und Schlossplaner Franco Stella. Braunfels wirft Stella im Gespräch mit der Berliner Zeitung vor, dieser habe falsche Angaben „über die Größe und Leistungsfähigkeit“ seines Büros gemacht.
Braunfels fordert zudem eine Änderung der Planung und einen Verzicht auf den Ostflügel (Links zur „BZ“). Statt dessen sollten ein U-förmiger Ehrenhof und mehrere Gartenterrassen entstehen, um das Schloss „nach Berlin hin“ auszurichten.
2008 hatte eine Jury Stella und nicht Braunfels mit der Planung des epochalen Neubaus beauftragt.