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Burg Finkenstein in Kärnten ist für 2,35 Millionen zu verkaufen



Die Arena auf Burg Finkenstein / Foto: Wikipedia / Johann Jaritz / CC-BY-SA 4.0 / Foto oben: Wikipedia / Johann Jaritz / CC-BY-SA 4.0

Wer kann eine Burgruine mit Freiluft-Arena und Veranstaltungshalle gebrauchen? Die Burg Finkenstein in Kärnten mit ihrem 22.000 Quadratmeter großen Gelände steht gerade für 2,35 Millionen Euro zum Verkauf.

Der Erwerber der Burg oberhalb des Faaker Sees am Fuß der Karawanken hätte unter anderem auch Gastgeber von Annett Louisan (22. August 2020), Konstantin Wecker (31. Juli) und der Oper Nabucco (18. Juli) sein sollen, wenn die Corona-Pandemie nicht dazwischengekommen wäre.

Verkäufer der historischen Anlage ist die Eigentümerfamilie Satran. Gerhard Satran sen., die treibende Kraft hinter der Renovierung der Burg und dem Aufbau des Veranstaltungsprogramms war 2015 im Alter von 68 Jahren gestorben.

Burg Finkenstein: Ruine mit Aussicht / Foto: Wikipedia / Johann Jaritz / CC-BY-SA 4.0

Erstmals erwähnt wurde die Burg 1142. In ihrem Zentrum befand sich ein 7×7 Meter messender, hochaufragender schlanker Bergfried.

Die Burg sicherte das Territorium der Herzöge von Kärnten und hatte einen Übergang über den Fluss Gail im Blick. Die Herzöge ernannten Gefolgsleute zu Burgherren, die sich wiederum nach der Burg von Finkenstein nannten. Im 14. Jahrhundert starben sie aus.

Burg Finkenstein als Pfand

1508 verpfändete der Habsburger-Kaiser Maximilian die Burg und die Herrschaft über die Umgebung an seinen treuen Lehnsmann Siegmund von Dietrichstein, zu diesem Zeitpunkt gerade 24 Jahre alt. Der Kaiser fand nie die Gelegenheit das Pfand wieder auszulösen.

Burgherr Siegmund von Dietrichstein (1484-1533) / Bid: Wikipedia / Hans Maler zu Schwaz / CC-BY-SA 3.0

Siegmund heiratete dann 1515 eine uneheliche Tochter des Monarchen, Barbara von Rottal Freiin zu Talberg. Vom opulenten Wiener Hochzeitsmahl in Anwesenheit des Kaisers (mit angeblich 300 Speisen) redete man noch Jahre später.

Militärisch machte er sich als Militärkommandant im Kampf gegen Venezianer und aufständische Bauern einen Namen. Wobei er im Juli 1525 in Schladming in die Hände der Aufständischen geriet und beinahe hingerichtet worden wäre.

Dietrichstein starb 1533 auf Burg Finkenstein. Seine Nachkommen kauften 1639 noch die in Sichtweite liegende Burg Landskron hinzu. Sie behielten Finkenstein bis 1861 in ihrem Besitz.

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Der Verfall der Burg begann Ende des 18. Jahrhunderts, nachdem die Dietrichsteins in ein bequemeres Schloss umgezogen waren.

1913 bis 1939 war die Ruine im Besitz der Familie Wittgenstein.

Heute stehen noch Mauern. Der einstige Bergfried ist nur noch ein trauriger Rest, den man nicht mehr betreten kann.

In den 1980er Jahren kaufte Gerhard Satran die verfallende Ruine und begann mit der Instandsetzung. Er hatte die Idee, den Erhalt der Burg durch Veranstaltungen mit nationalen und internationalen Stars zu finanzieren.

Arena für 1150 Zuschauer

Aus dem einstigen Ziergarten der Burg machte Satran eine Freiluft-Arena, die 1150 Besuchern Platz bietet. Nun kamen Udo Jürgens, Falco, Roy Black und Montserrat Caballé und gaben vor dem Karawanken-Panorama Konzerte – und machten Burg Finkenstein bekannt.

1999 ließ Satran noch eine etwas abseits der Ruine gelegene Eventhalle für ca. 1500 bis 2000 Personen bauen. Hinzu kommt die 2009 nach einem Brand sanierte und wieder eröffnete Burgschenke mit ihrer Terrasse.

Von dort aus kommt man auch zu einem Aussichtspunkt. Auf dem Gelände werden rund 550 Parkplätze vorgehalten.

Drehort für „Geld oder Leber“

1986 wurde die Burgarena zum Drehort. Für den Film „Geld oder Leber“ mit Mike Krüger wurde hier ein Falco-Konzert nachgestellt. Der Tod von Satran sen. 2015 war ein schwerer Schlag für die Burg, aber die Events liefen weiter.

Der Veranstaltungsbetrieb soll auch nach einem Verkauf der Burg weitergehen. Nun darf man gespannt sein, ob sich ein Investor findet, der bereit ist, die geforderten 2,35 Millionen Euro aufzubringen.

Der Makler stellte gegenüber dem ORF fest: „Das ist ein angemessener und fairer Preis für die außergewöhnliche Immobilie“.

Annett Louisan 2019 auf Burg Finkenstein:

Luftbilder der Burg Finkenstein und der Arena:

Links:

Seite der Burgarena Finkenstein mit Link zum Jahresprogramm

Das ORF berichtet online: „Burgruine Finkenstein steht zum Verkauf

Die Anzeige bei Kalaydo.de (Stand März 2020): „Einzigartiges Burgareal“ ist inzwischen offline

Eine detaillerte Beschreibung des heutigen Zustands der Burg findet sich bei Burgenseite.com

Auch beim Ruinenblog gibt es einen aktuellen Beitrag