„Resistance“: Drehort Festung Rosenberg mit Jesse Eisenberg



"Resistance"-Hauptdarsteller Jesse Eisenberg drehte auf der Festung Rosenberg / Foto: Wilipedia / Gage Skidmore / CC-BY-SA 3.0
„Resistance“-Hauptdarsteller Jesse Eisenberg drehte auf der Festung Rosenberg / Foto: Wilipedia / Gage Skidmore / CC-BY-SA 3.0

Hollywood-Dreharbeiten für „Resistance“ auf der Festung Rosenberg: Auf der Feste über dem fränkischen Kronach rückte ein internationales Filmteam an, das sich nicht in die Karten schauen ließ.

In der Oberstadt von Kronach wird noch bis zum 15. November 2018 gedreht.

Gefilmt werden Szenen für einen Kinostreifen über die Geschichte des Pantomimen von Marcel Marceau im Widerstand gegen die Nazis.

Die Hauptrolle spielt Jesse Eisenberg (der „Lex Luthor“ aus „Justice League“). Seinen deutschen Gegenspieler, den SS-Schergen Klaus Barbie, mimt Matthias Schweighöfer.

Die beliebte Festung war während Dreharbeiten für Besucher gesperrt. Tagelang mussten diverse moderne Elemente wie Schilder und Scheinwerfer verdeckt, bzw. abmontiert werden, um die Festung optisch ins Frankreich der 1940er Jahre zu versetzen.

Tor zur Festung Rosenberg / Fotos: Burgerbe.de
Tor zur Festung Rosenberg / Fotos: Burgerbe.de

Die Filmleute schlugen ihr Lager auf dem Busbahnhof hinter der Festung auf. Regie führte Jonathan Jakubowicz („Hands Of Stone“). Das Historiendrama um Marceau und seine Rettung jüdischer Weisenkinder soll Ende Oktober 2019 in die Kinos kommen.

Die Festung Rosenberg galt 600 Jahre lang als Bollwerk der Fürstbischöfe von Bamberg – bis zur Annekrtion durch Bayern 1802.

Dank ihrer langen Existenz durchlief die Anlage die unterschiedlichen Baustile, die gerade en vogue waren: von der trutzig-zugigen mittelalterlichen Burg über das elegante Renaissanceschloss bis zur zu diesem Zeitpunkt hochmodernen, fünfzackigen Barockfestung.

Ein Wallgraben trennt Bergfried und Kern der Festung mit ihren sieben Wehrtürmen von den Bastionen des sogenannten Äußeren Berings. Davor liegt ein weiterer Graben.



Festung Rosenberg: Die große Wallbrücke
Festung Rosenberg: Die große Wallbrücke

Hinüber kam man nur über hölzerne, überdachte Brücken. Zwei davon haben bis heute überdauert.

Dass Kronach und der Burgberg überhaupt kirchlicher Besitz wurden, hatte das Bistum Bamberg dem Salier-Kaiser Heinrich V. zu verdanken, der das Gebiet 1122 an Bischof Otto I. verschenkte – als Anerkennung für die Hilfe des Kirchenmanns beim Ausarbeiten des Wormser Konkordats (das den langwierigen Investiturstreit zwischen Kaisern und Päpsten beilegte).

Zur Festung wurde die mittelalterliche Burg unter Fürstbischof Philipp von Henneberg Ende des 15. Jahrhunderts.

Festung Rosenberg: Trutziger Turm
Festung Rosenberg: Trutziger Turm

Der Kirchenmann war in einen kriegerischen Steuer- und Zuständigkeitsstreit mit Markgraf Albrecht Achilles von Ansbach-Kulmbach verstrickt (einen Hohenzollern und Ahnherrn der späteren deutschen Kaiser).

Albrecht II. Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach, wollte im Oktober 1553 die Machtverhältnisse zwischen Graf und Bischof ein für alle Mal klarstellen. Er zog durchs Bistum und verlangte die Übergabe der Städte.

Vor Kronach biss er buchstäblich auf Granit. Für eine Belagerung hatte er nicht genug Soldaten dabei, also zog er weiter. Beim unbefestigten Bamberg hatte er mehr Erfolg.

Mächtige Bastionen prägen heute das Bild der Festung
Mächtige Bastionen prägen heute das Bild der Festung

Die Folge des Feldzugs war die weitere Vergrößerung der Fortifikation – mit der Fertigstellung eines weiteren Verteidigungsring aus Gräben und Bastionen. Um es in der Burg auch bequem zu haben, ließ sie Bischof Veit II. von Würtzburg zum Renaissanceschloss umbauen.

Aussicht auf Kronach von der Festung Rosenberg
Aussicht auf Kronach von der Festung Rosenberg

Die Erweiterung der Festung machte sie derart stark, dass im Dreißigjährigen Krieg alle Angriffsversuche der Brandenburg-Kulmbacher und später der Schweden scheiterten.

Seit 1633 erinnern die Kronacher jährlich mit einer „Schwedenprozession“ an die erfolgreiche Verteidigung.

Ihre heutige, von mächtigen Bastionen geprägte Struktur, erhielt die Festung dann zwischen 1650 und 1750 – als Reaktion auf die fortgeschrittene Entwicklung der Kanonen.

Zum letzten Mal sprach die Artillerie der Festung Rosenberg 1759. Während des Siebenjährigen Krieges zogen feindliche (preußische) Truppen durchs Land und beschossen Kulmbach. Die Festung erwiderte das Feuer und vertrieb die Preußen des Generals von Knobloch.

Werbung für die Faust-Festspiele
Werbung für die Faust-Festspiele

Heute befinden sich in der Festung die Fränkische Galerie (eine Außenstelle des Bayerischen Nationalmuseums, die fränkische Kunst zeigt) sowie ein Festungsmuseum.

Überregional bekannt sind die Faust-Festspiele auf der Freilichtbühne.

Filmbilder der Festung:

Weiterlesen:
Marian Hamacher berichtet ausführlich im „Fränkischen Tag“ über den Resistance Drehort: „Hollywood-Film auf Kronacher Festung Rosenberg
Filmstarts.de über den geplanten Kinostreifen: „“Resistance“: Matthias Schweighöfer macht Jesse Eisenberg als Nazi das Leben schwer“ (Link zum Artikel)
Eintrag zu „Resistance“ in der internationalen Film-Datenbank IMDb
Eine Übersicht zu Burgen und Schlössern in Franken hier im Blog