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Auf Schloss Drottningholm soll’s spuken



Hört Geister: Königin Silvia / Foto:  Frankie Fouganthin derivative work: Elinnea / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben:
Hört Geister: Königin Silvia / Foto: Frankie Fouganthin derivative work: Elinnea / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben von Schloss Drottningholm: Holger Ellgaard / CC-BY-SA 3.0

Die Probleme der schwedischen Monarchin müsste man haben: Königin Silvia hat in einer TV-Doku des Senders pSVT moniert, dass sie auf Schloss Drottningholm nie allein sei.

Das läge allerdings nicht an den allgegenwärtigen Leibwächtern der Königsfamilie, sondern an schwedischen Schlossgeistern.

„Sie sind alle sehr freundlich“, betont die deutschstämmige Gattin von König Carl-Gustaf und ergänzt: „Es ist sehr aufregend. Aber man hat keine Angst“.

Prinzessin Christina, die Schwester des Monarchen, stimmt der Königin eifrig zu:

„In diesem Haus steckt viel Energie. Häuser wie dieses waren über die Jahrhunderte angefüllt mit vielen Menschen. Was bleibt, ist die Energie“, erzählt die Prinzessin.

Die königlichen Wachen auf Schloss Drottningholm  / Foto: Wikipedia / Holger Ellgaard / CC-BY-SA 3.0
Die königlichen Wachen auf Schloss Drottningholm / Foto: Wikipedia / Holger Ellgaard / CC-BY-SA 3.0

Todesfälle und Tragödien

Die Geschichte des Herrscher-Schlosses ist von allerlei Todesfällen und Tragödien geprägt, die sicher genug Stoff für diverse Geistererscheinungen bieten würden.

Schloss Drottningholm („Königininsel“) war von Schwedenkönig Johann III. 1580 als Residenz für seine Gattin Katharina gedacht – diese starb allerdings bereits 1583. Das Schloss lag und liegt auf einer Insel.

Schwedens Königinnen brachte das Schloss nicht allzuviel Glück: 1661 erwarb Königinwitwe Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf das Schloss, das daraufhin am vorletzten Tag des Jahres bis auf die Grundmauern niederbrannte.



Spukt er im Schloss?: Der 1792 ermordete Schwedenkönig Gustav III. in jungen Jahren / Bild: gemeinfrei
Spukt er im Schloss?: Der 1792 ermordete Schwedenkönig Gustav III. in jungen Jahren / Bild: gemeinfrei

Die Norddeutsche ließ sich nicht entmutigen: Sie gab den barocken Wiederaufbau in Auftrag. Dieser sollte 20 Jahre dauern. Kurz vor der Vollendung des „schwedischen Versailles“ starb der Architekt.

1762 setzte dann Schwedenkönigin Luise Ulrike aus dem Hause Hohenzollern weitere Akzente.

Die Schwester des preußischen Königs Friedrich II. ließ das bis heute erhaltene Barocktheater errichten.

Ihr Sohn König Gustav III. trat hier selbst gern als Schauspieler auf.

Die großen Zeiten des Theaters endeten, als der Monarch 1792 während eines Maskenballs in der Stockholmer Oper erschossen wurde.

Gustav III. als designierter König von Schweden / Bild: gemeinfrei

1982 sind der heutige König Carl (der 26.) Gustaf und Silvia in den Südflügel des Schlosses gezogen, das heute Schutz als UNESCO-Welterbestätte genießt.

Das eigentliche Stockholmer Schloss im Zentrum der Hautstadt ist offizieller Amtssitz und wird bei Staatsbesuchen benutzt.

Sofern in Stockholm nicht gerade wieder eine hohe Terrorwarnstufe herrscht, kann man Schloss Drottningholm auch besichtigen und sich im Schloss-Shop mit Devotionalien der Schweden-Royals eindecken.

Weiterlesen:
Hier geht es zum Artikel des Guardian: „Swedish queen says royal palace is haunted by ‚friendly ghosts‘
Spiegel-Online bringt eine deutsche Version: „Königin Silvias Geisterstunde