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Schloss Walbeck wird zum Sonnenschloss



Das Ehepaar Endres vor Schloss Walbeck / Foto: Screenshot Youtube
Das Ehepaar Endres vor Schloss Walbeck / Foto: Screenshot Youtube / Foto oben: gemeinfrei

Es war ein Schnäppchen mit Investitionsbedarf: Für 58.000 Euro hat Peter Endres 2011 das Schloss Walbeck im Landkreis Mansfeld-Südharz ersteigert. Dafür bekam er weitgehend heruntergekommene 15 Gebäudeteile auf einem 22.000 Quadratmeter großen Grundstück.

Um die Sanierung zu stemmen, setzte er auf ein bei Schlössern eher untypisches Nutzungsmodell: Er brachte Sonnenkollektoren auf den Dächern an. Der Denkmalschutz genehmigte den Bau, weil dafür zuvor die Dachstühle saniert werden mussten.

Mittlerweile zieren 5000 Quadratmeter Solarpanele die Dächer: Das Schloss-Sonnenkraftwerk habe eine Leistung von etwa 730 Kilowatt, schreibt die Volksstimme.




Zum Schloss gehört auch das sogenannte Planteurhaus / Foto: Wikipedia / Langlotz / CC-BY-SA 4.0
Zum Schloss gehört auch das sogenannte Planteurhaus / Foto: Wikipedia / Langlotz / CC-BY-SA 4.0
Die Überschüsse aus dem Strom-Verkauf fließen in die Schloss-Sanierung.

Dank seines „Sonnenschloss“-Konzepts konnte der Baden-Württemberger Endres reichlich Fördergelder heranholen. Der EU-Landwirtschaftsfond zahlt beispielsweise 145.000 Euro. Gegenüber der Zeitung nannte er als seit 2011 im Schloss investierte Summe zwei Millionen Euro.

Nun sind die offenen Fenster gesichert und die maroden Dächer repariert. Eine lokale Initiative plant ein kleines Wirtschafts- und Gründerzentrum im Schloss. Im Südflügel will Endres vier Wohnungen einrichten.

Für sich und seine Frau hat Endres das Torwärterhäuschen wieder bewohnbar gemacht. Auch eine Reithalle und Pferdeboxen gibt es jetzt. Gelegentlich öffnet das Paar sein Schloss nun auch für kulturelle Veranstaltungen.

Eine Vorzeige-Geschichte, die zeigt, wie man eine heruntergekommene Schlossanlage mit einer innovativen Idee retten und sanieren kann (Endres ist natürlich noch lange nicht fertig).

Das Schloss – entstanden auf dem Gelände eines 1544 säkularisierten Klosters – erlebte seine glanzvollsten Zeiten unter der Familie von der Bussche ab 1745.

Der damalige Freiherr von der Bussche amtierte als Staatsminister unter August dem Starken und hatte das Anwesen gekauft. Er machte es zu einem respektablen Rittergut.

Der letzte Besitzer wurde 1945 enteignet. Die DDR verwandelte Walbeck in ein „volkseigenes Gut“ und tat nicht viel zum Erhalt der Bausubstanz.

Weiterlesen:
Hier geht es zum Artikel von Bianca Kahl in der „Volksstimme“: „Sonnenstrom soll Schloss Walbeck retten

Ein Film zu Schloss Walbeck und der Photovoltaik:

Und noch ein Film zur Kunst auf dem Sonnenschloss Walbeck:



Ein Gedanke zu „Schloss Walbeck wird zum Sonnenschloss“

  1. Gratuliere mit dem Erfolg, Ehepar Endres. Spezial mit Denkmalschutz. Wir kaufen auch billige Schlossruinen und restaurieren. Immer bekommen wir von Landratsamt und Denkmalschutz einen BAUSTOP. Natürlich machen wir frohlich weiter, weil Jede unsere Arbeit liebt und sich freut.

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