Der MDR filmte die Helfer vom Förderverein bei der Renovierung / Bild: Screenshot
Fortschritte auf der rungen Burg Roßlau an der Elbe: Der Förderverein bekommt in diesen Tage eine Küche. Damit kann die alte Hofstube im Erdgeschoss wieder zum Speiseraum – und für Veranstaltungen vermietet werden. Bis Ostern soll alles fertig sein.
Zuvor mussten allerdings Wände aus den 1920er-Jahren abgebrochen und der von den letzten Bewohnern hinterlassene Sperrmüll entsorgt werden. Ein Team der MDR-Aktion „Mitmachen statt Meckern“ war bei der staubigen Abbruch-Aktion dabei und hat einen Beitrag für „Sachsen-Anhalt heute“ produziert.
Reporter Michael Wasian griff dabei zum Hammer und rückte den (nicht tragenden Ziegelmauern) persönlich zu Leibe.
Die ehemalige Wasserburg stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde gleich von drei Wassergräben umgeben, von denen einer erhalten ist.
Mitte des 17. Jahrhunderts verlegten die Burgherren, die Fürsten von Anhalt, ihre Residenz nach Zerbst. Um 1750 begann der Zerfall der Burg. Die Rundburg ist über eine Brücke mit einem Jagdschloss von 1740 verbunden.
Fürst Heinrich von Anhalt-Köthen ließ die Burg ab 1836 im damals in Adelskreisen topmodernen Stil der Romantik und Neugotik wieder herrichten. Auf seinen Tod folgte jedoch 1870 ein Brand, der diese Bemühungen wieder zunichte machte.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts diente das Schloss als herzögliche Revierförsterei. 1923/24 wurden hier wieder Wohnungen eingerichtet, die bis 1986 genutzt wurden. Zurückgelassene Möbelstücke der einstigen Bewohner standen noch bis Anfang 2015 in den Räumen.
Seit der Wende steht die Burg leer. Der Förderverein kümmert sich um sie. In den Jahren 1994 bis 2001 fanden dort “Burg-Rock”-Musikfestivals statt, gefolgt von den „Burgnächte-Festivals“, die auch überregional einige Bekanntheit erreichten.
Die neue Küche und die wieder freie Hofstube werden die Attraktivität des Denkmals nun sicher weiter steigern.
Weiterlesen:
Silvia Bürkmann schreibt in der Mitteldeutschen Zeitung über die Aktion: „Hofstube auf der Roßlauer Burg wird aufpoliert“
Hier mal ein Artikel von Dezember 2021 von Annette Gens aus der MZ, auf dem zugehörigen Bild sieht man auch die sanierte Fassade: „Die Mittwochs-Brigade hält die Roßlauer Burg in Schuss“ (Link zum Artikel)