Am 29. Oktober 2014 steht im Amtsgericht Werdau (Sachsen) die Zwangsversteigerung von Schloss Lichtenstein (Kreis Zwickau) an. Für die Denkmalimmobilie von 1648 und ein benachbartes Schwesternwohnheim werden 446.800 Euro verlangt. (Update 29.10.: Das Schloss wurde heute stark unter Wert versteigert)
Bis zum Jahr 2000 hat das Schloss über dem Ort Lichtenstein ein Altenheim beherbergt. 1988 kam ein Schwesternwohnheim mit zehn Wohnungen hinzu.
Das Schlossgrundstück ist 100.000 Quadratmeter groß. Unter Schloss und Schlosskapelle befinden sich unterirdische Gänge samt Verlies und Folterkammer sowie eine Gruft (siehe unten), durch die es noch bis vor wenigen Jahren beliebte Führungen gab.
Eigentümer des offenbar stark sanierungsbedürftigen Schlosses ist nach einem Bericht der Freien Presse seit 2000 Alexander Prinz von Schönburg-Hartenstein. Dieser habe das Schloss ursprünglich als Familiensitz umbauen lassen und für kulturelle Nutzungen öffnen wollen.
Nun sei er aber mit der Grundsteuer im Rückstand. Die Gläubigerbank betreibe jetzt den Verkauf. Besichtigungen der Immobilie durch Kaufinteressierte lasse der Noch-Eigentümer nicht zu.
Das Schloss geht auf eine Burg aus dem 13. Jahrhundert zurück. Der Vorgängerbau war im Dreißigjährigen Krieg 1632 durch kaiserliche Truppen zerstört worden. 1648 wurde es wieder aufgebaut. Zwischen 1945 und 2000 nutzte der Caritasverband das Gebäude des Bistums Meissen als Altenheim.
Gruseliges Detail in der Gruft: Einer der 20 Särge, in denen Mitglieder des Hauses Schönburg liegen, steht einen Spalt breit offen.
Der 1859 im Alter von 73 Jahren verstorbene Otto Victor I. von Schönburg-Waldenburg fürchtete sich derart vor einem Scheintod, dass er den Sargdeckel durch Keile leicht offen stehen ließ.
Außerdem war sein Sarg mit einem Alarmsystem gesichert: „Eine Leine führte vom Sarg durch ein Loch in der Decke in seine Gemächer und war mit einer Glocke verbunden, mit der er den Bediensteten läuten wollte, falls er aus dem Scheintod erwachte“ (zitiert nach Wikipedia).
Bislang hat die Glocke allerdings noch nicht geläutet werden müssen.
Weiterlesen:
Mehr zur Zwangsversteigerung steht in einem Artikel der Freien Presse von Uta Pasler: „Schloss wird zwangsversteigert“ (nicht mehr online verfügbar)
Desweiteren schreibt Erik Kiwitter in der Freien Presse: „Ortschronist fordert: Rettet unser Schloss!“ (ebenfalls nicht mehr online verfügbar)
Hallo burgerbe-blog,
Mein Vater leitete damals die Öffung und Restaurierung der Gruft . Aus dieser Zeit habe ich noch Dokumente über die Restaurierung der Särge und der Mithelfenden, Es durgen alle Särge geöffnet werden bis auf zwei. Diese enthielten Dokumente aus der Zeit der Templer udn des Deutschritterordens. Nach der Wende wurden diese zwei Särge meines Wissens nach Österreich in den Familienbesitz der Schönburgs zurückgeführt. Sollt Sie weitere Fragen haben könen sie mich gerne kontaktieren unter Köhler 016090409147
Viele Grüße
Köhler
Herr Köhler erschien 1958 am Schloss Lichtenstein. Er hat lediglich ein paar Sargteile die er sich nach aussen tragen liess mit einem Speziallack gestrichen. Da dieser Lack sehr gesundheitsschädlich war und er das wusste, hat er sich nur kurz in der Gruft sehen lassen. Unser Chef hiess Johannes Röske aus Lichtenstein. Wir haben die Gruft am 12.August 1958 durch Entfernung von 2 Gittern geöffnet. Ich war von Anfang bis Ende bei der Reinigung und Restauration dabei. Särge durften grundsätzlich nicht geöffnet werden. Alles andere an diesem Artikel entspricht nicht den Tatsachen. Die Fotos stammen vom Erzgebirgischen Bilderdienst Beierfeld Herrn Müller. Bei weiteren Infos bitte an sertin@arcor.de schreiben.
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