Barockschloss Wechselburg verfällt



Schloss Wechselburg verfällt / Foto: Wikipedia / User:Kolossos / CC-BY-SA-3.0
Schloss Wechselburg verfällt / Foto: Wikipedia / User:Kolossos / CC-BY-SA-3.0
Die Liste der zwischen Ostsee und Erzgebirge verfallenden Schlösser ist lang. Wenn mir mal langweilig ist, versuche ich bei Gelegenheit, sie runterzuschreiben. Einen sicheren Platz in der Aufzählung des vor sich hin rottenden Kulturguts hat das seit Jahren leer stehende sächsische Schloss Wechselburg, nicht weit vom aufwendig restaurierten Schloss Rochlitz entfernt.

Ein Plan, den einstigen Prachtbau wieder aufzumöbeln, liegt fertig in der Schublade. Dazu müssten allerdings Land Sachsen, Bistum Meißen, Kloster Ettal und der Landkreis Mittelsachsen finanziell an einem Strang ziehen.

13 bis 14 Millionen Euro soll das Projekt kosten, verteilt auf die einzelnen Partner. Es scheitert natürlich am Geld: Der klamme Landkreis sieht sich nicht in der Lage, die von ihm geforderten drei Millionen Euro zu stemmen.



Landrat Volker Uhlig (CDU) erklärte gegenüber der Sächsischen Zeitung: „Wir werden nicht die Kraft haben, diese Summe abzudecken. Egal ob wir sie auf einmal zahlen sollen oder in Raten.“ Bislang sei lediglich von einer Million Euro als Beteiligung des Kreises die Rede gewesen.

Schloss Wechselburg war nach dem Dreißigjährigen Krieg auf den Ruinen eines Klosters errichtet worden. Das Schloss an der Mulde gehörte bis zur Enteignung 1945 der Grafenfamilie von Schönburg-Glauchau.

Zu DDR-Zeiten beherbergte das Schloss eine TBC-Heilstätte, dann ein Kinderkrankenhaus und bis 2005 ein Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

In den Komplex des ehemaligen Kinderkrankenhauses, das sogenannte Kleine Schloss, sind Benediktiner aus dem Kloster Ettal gezogen, die hier eine Klostergemeinschaft und eine Begegnungsstätte betreiben (dahinter steckt eine lange Geschichte).

Dem Landkreis wäre es daher am liebsten, wenn das Kloster Ettal das gesamte Schloss kaufen und auf eigene Kosten mithilfe von Landesmitteln sanieren lassen würde…

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Und hier geht’s zum Artikel von Peggy Zill in der Sächsischen Zeitung: „Kein Geld für Schloss Wechselburg