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Chateau de la Rivière: Chinesischer Milliardär Lam Kok stirbt bei Hubschrauberabsturz




Der „Figaro“ berichtet über die Pläne des Milliardärs für Chateau de la Rivière / Bild: Screenshot
Chinas Superreiche sind vernarrt in Frankreichs Wein-Chateaux – und kaufen traditionsreiche Domänen auf, wo sie sie kriegen können. Jetzt hat die Jagd nach den Wein-Schlössern mehrere Todesopfer gefordert:

Ein Helikopter mit Tee-Milliardär Lam Kok (46), seinem Sohn (12), einem Übersetzer und dem Piloten an Bord, ist bei Chateau de la Rivière nahe Saint-Emilion (Bordeaux) in die Dordogne gestürzt.

Es gibt offenbar keine Überlebenden. Das meldet die Agentur afp.

Die Leiche des Kindes und Trümmerteile des Helikopters sind gefunden worden.

Die Suche nach den sterblichen Überresten der anderen Insassen ist seit Tagen im Gange. Helfer mit Booten und Taucher sind im Einsatz, was in der starken Strömung nicht einfach ist.

Tage später konnten das Helikopter-Wrack und eine weitere Leiche aus der Dordogne geborgen werden. Es handelte sich allerdings um keinen der Gesuchten, sondern um einen seit April vermissten Franzosen.

Der Hubschrauber war auf dem Chateau gestartet, das der Milliardär gerade für ca. 30 Millionen Euro gekauft hatte.

Der Pilot war offenbar der bisherige Besitzer James Grégoire, der Lam Kok seinen neuen, am rechten Dordogne-Ufer gelegenen Besitz aus der Luft zeigen wollte. Die Gattin des frischgebackenen Schlossbesitzers hatte sich aus Angst vor Flügen im Helikopter kurz zuvor entschieden, nicht an Bord zu gehen.

Das Schloss entstand 1577 auf den Überresten einer Burg aus den Zeiten Karls des Großen.

Im 19. Jahrhundert wurde es unter Leitung des auf den historisierenden Wiederaufbau von Burgen spezialisierten Architekten Viollet-Le-Duc im Zeitgeschmack wieder errichtet.

Tragischer Zufall: James Grégoire hatte das Chateau mitsamt der 90 Hektar großen Weinberge im Jahr 2003 für 12,5 Millionen Euro gekauft, nachdem der Vorbesitzer Jean Leprince bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.

Die Bildzeitung pflegt in solchen Fällen vom „Fluch“ zu sprechen, der über dem jeweiligen Objekt bzw. der Promi-Sippschaft liegt. Wie ich gerade sehe, ist man auch bei Spiegel-Online auf diese Idee gekommen.



Lam Kok hatte große Pläne mit dem Chateau und wollte es zu einem Mekka für Luxus-Touristen mit Tee- und Weinverkostung machen. Im Hauptgebäude warten heute schon fünf equisite Räume auf Übernachtungsgäste. Doppelzimmer gibt es ab 151 Euro pro Nacht.

Die Domäne erzeugt jährlich 350.000 Flaschen Chateau de la Rivière.

Es ist der zweite tragische Unfalltod eines Schlossherrn in diesem Jahr. Im September verunglückte der Besitzer von Schloss Drehsa (Sachsen), Freiherr von Salza, tödlich mit einem Aufsitzrasenmäher.

Weiterlesen:
Hier geht es zum afp-Artikel, bearbeitet von Spiegel-Online: „Hubschrauberunglück: Der Fluch des Weinguts
Über die Pläne von Lam Kok schreibt der Figaro (frz.): „Le propriétaire du Château de la Rivière rêvait d’un hôtel
„Liberation“ schreibt über die Suche nach dem Wrack: „Crash dans la Dordogne: les recherches ont repris
Die BBC meldet: „Billionaire Lam Kok feared dead after French vineyard sale
Mehr zur Geschiche des Chateau und den Weinsorten auf Winecellar-Insider (engl.): „Chateau La Riviere Fronsac, Bordeaux Wine

Mehr zum Thema Chinesen und Burgen hier im Blog:
“Red Obsession”: Reiche Chinesen kaufen Wein-Châteaux auf
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